Investmentfonds.de
24.11.2020:
Janus Henderson Investors: Dividenden gehen im dritten Quartal weltweit um 11 Prozent zurück
Köln, den 24.11.2020 (Investmentfonds.de) -
Daniela Brogt, Head of Sales Germany & Austria bei
Janus Henderson Investors
1. Weltweit ausgeschüttete Dividenden sanken in Q3
um 55 Mrd.USD auf 329,8 Mrd. USD
2. Rückgang weniger gravierend als im zweiten Quartal
3. Steigende Dividenden u. a. in China, Hongkong
und Kanada, schwächste Ergebnisse in Großbritannien,
Australien und den Niederlanden
4. Ein Drittel der Unternehmen senkte oder strich
Ausschüttungen, einige führten Dividendenzahlungen
wieder ein
5. JHGDI sank auf 176,0 - ein Niveau, das zuletzt
vor fast drei Jahren verzeichnet wurde
6. Prognose für 2020 angehoben: Best-Case-Szenario
bei -17,5 %, Worst-Case-Szenario bei -20,2 %
Mit fortschreitender Pandemie wurden auch ihre Auswirkungen
auf die Dividendenfähigkeit der Unternehmen weltweit sehr
viel deutlicher, wie die neueste Ausgabe des Janus
Henderson Global Dividend Index (JHGDI) zeigt. Im dritten
Quartal sank die Summe der Ausschüttungen insgesamt um
55 Mrd. US-Dollar auf 329,8 Mrd. US-Dollar und erreichte
damit den niedrigsten Stand seit 2016. Der Gesamtrückgang
um 14,3 % entsprach einem Minus von 11,4 % auf bereinigter
Basis, was eine deutliche Verbesserung gegenüber dem
Einbruch um 18,3 %* im zweiten Quartal darstellt. Die
geringeren Auswirkungen waren in erster Linie Folge der
geografischen Zusammensetzung der globalen Dividenden im
dritten Quartal, die im Wesentlichen aus Regionen mit
beständigeren Dividenden kamen, insbesondere Nordamerika
und Schwellenländer. Allerdings lässt die Entwicklung auch
darauf schließen, dass das Schlimmste inzwischen vorüber
sein dürfte.
"Mit dem Janus Henderson Global Dividend Index haben wir
einen guten Überblick über die Entwicklungen der Unternehmen
weltweit. Das Schlimmste in diesem Jahr scheint hinter uns
zu liegen, vorsichtiger Optimismus ist erlaubt“,
interpretiert Daniela Brogt, Head of Sales Germany & Austria
bei Janus Henderson Investors, die Ergebnisse des jüngsten
JHGDI. Alles in allem erhöhten im dritten Quartal mehr als
zwei Drittel der Unternehmen ihre Dividenden bzw. hielten
sie stabil, während der Rest die Ausschüttungen kürzte
oder ganz strich.
Das dritte Quartal ist die wichtigste Dividendensaison in
China. Dort lagen die Auszahlungen 3,3 % über dem
Vorjahresniveau. Drei Viertel der chinesischen Unternehmen
hoben ihre Ausschüttungen an oder hielten sie konstant.
Kanada und Hongkong zählten zu den wenigen bedeutenden
Ländern, in denen die Dividenden ebenfalls stiegen.
Die schwächsten Ergebnisse wurden in Großbritannien sowie
in Australien und den Niederlanden verbucht.
Australien zählt in Bezug auf Dividenden zu den am härtesten
getroffenen Ländern weltweit. Hier gingen die Ausschüttungen
auf bereinigter Basis um 40,3 % auf lediglich 9,6 Mrd.
US-Dollar zurück, die niedrigste Q3-Gesamtsumme der letzten
elf Jahre. Besonders starke Auswirkungen hatten die
Dividendenkürzungen der Bankenbranche. In Großbritannien sanken
die Ausschüttungen um 41,6 %, während die Dividenden-
Streichungen im Banken- und Brauerei-Sektor die Niederlande
empfindlich traf.
US-Unternehmen schütten zwei Drittel der weltweiten Dividenden
aus. Der relativ geringe Rückgang (-3,9 % in Q3 und unverändert
in Q2) trägt in diesem Jahr dazu bei, die globale Gesamtsumme
zu stützen. Acht von zehn US-Unternehmen hielten oder erhöhten
ihre Ausschüttungen im dritten Quartal. Die Bemühungen der
Unternehmen, ihre Liquidität zu sichern, führten allerdings
Berichten zufolge hauptsächlich zu geringeren Aktienrückkäufen.
Janus Henderson schätzt, dass die Gesamtrendite für Aktionäre
(Summe aus Dividenden und Aktienrückkäufen) in den USA in
diesem Jahr der Entwicklung in den robusteren europäischen
Nationen entsprechen wird.
Die Dividenden im asiatisch-pazifischen Raum (ohne Japan und
Australien) lagen genau auf Vorjahresniveau. Dies ist auf die
geringeren Pandemie-Auswirkungen sowohl auf die Bevölkerung als
auch die Wirtschaft, die besseren Bilanzen und die niedrigeren
Ausschüttungsquoten zurückzuführen. Die Tatsache, dass sich
viele der während des abgelaufenen Quartals vorgenommenen
Ausschüttungen auf die Gewinne des Jahres 2019 bezogen und
bereits vor mehreren Monaten festgelegt worden waren, spielte
ebenso eine Rolle. Hongkong verzeichnete unter den
Industrieländern das höchste Dividendenwachstum im dritten
Quartal: Auf bereinigter Basis stiegen die Ausschüttungen um
9,9 % auf 21,7 Mrd. US-Dollar – der zweihöchste jemals dort
registrierte Gesamtwert eines Quartals.
Die stärksten Rückgänge wurden im dritten Quartal bei Unternehmen
im Bereich der Konsumgüter verzeichnet. Hier wurden die Dividenden
auf bereinigter Basis um 43 % gekürzt, wobei Automobilhersteller
und Freizeitunternehmen die stärksten Einschnitte vornahmen.
Auch Medien- und Luft- und Raumfahrtunternehmen sowie Banken
wurden stark getroffen. Die höchste Belastbarkeit ließ sich in
Sektoren erkennen, die traditionell als defensiv gelten, unter
anderem bei Pharmakonzernen, Lebensmittelherstellern und
Lebensmitteleinzelhändlern, die ihre Ausschüttungen auf bereinigter
Basis jeweils erhöhten.
Im April, als die pandemiebedingte Unsicherheit am höchsten war,
hatte Janus Henderson berechnet, dass die globalen Dividenden in
diesem Jahr um mindestens 15 % sinken könnten, auf bereinigter
Basis jedoch sogar um bis zu 35 %. Im Juli verengte das Team
diese Spanne auf -19 % bis -25 %. Inzwischen ist Janus Henderson
zuversichtlich, dass der Wert letztendlich eher am oberen Ende
der Erwartungen liegen wird. Das Best-Case-Szenario geht nun von
einem bereinigten Rückgang um -17,5 % auf 1,20 Bio. US-Dollar aus,
was einem Gesamtrückgang um -15,7 % entspricht.
Das Worst-Case-Szenario sieht einen bereinigten Dividendenrückgang
um -20,2 % auf 1,16 Bio. US-Dollar vor (Gesamtrückgang von -18,5 %).
Im Best-Case-Szenario würde das Dividendenwachstum der letzten drei
Jahre ausgelöscht, was für Anleger in diesem Jahr entgangene
Erträge in Höhe von 224 Mrd. US-Dollar bedeuten würde.
Jane Shoemake, Investment Director for Global Equity Income
bei Janus Henderson, erklärt: „Der 2020 zu erwartende Verlust von
weltweiten Dividendenerträgen in Höhe von 224 Mrd. US-Dollar ist
natürlich kein Grund zum Jubeln. Uns ermutigt jedoch die Tatsache,
dass sich die Ausschüttungen in vielen Teilen der Welt,
insbesondere in Asien, den USA, Japan und den Schwellenländern,
als belastbar erwiesen haben. Diese Widerstandskraft ist teilweise
darauf zurückzuführen, dass die Unternehmen versuchen, die
Beeinträchtigung ihrer Geschäftstätigkeit für die Anleger
aufzufangen. Andererseits liegt dies allerdings auch daran, dass
die Ausschüttungsquoten (der Anteil der ausgeschütteten Gewinne)
in vielen Ländern der Welt zuletzt recht niedrig waren.
Großbritannien, Australien und Teile Europas haben sich teilweise
deshalb als anfälliger erwiesen, weil ihre Ausschüttungsquoten
bereits zu hoch waren. Somit war für bestimmte Schlüsselunternehmen
eine Neuausrichtung überfällig. Nun verfügen sie über ein festeres
Fundament für künftiges Wachstum. Außerdem wurden in der
Vergangenheit zwei Fünftel der weltweiten Dividenden in defensiven
Sektoren ausgeschüttet, die sich als recht krisenfest erwiesen.
Gleichzeitig kommen die großen Wachstumssektoren wie Technologie
nahezu unbeschadet durch das Jahr 2020.
Im ersten Quartal 2021 dürfte mit Kürzungen zu rechnen sein,
danach sollte sich die Entwicklung jedoch beleben. Die große Frage
lautet: Was werden die Aufsichtsbehörden in Großbritannien, Europa
und Australien im Hinblick auf die Ausschüttungen der Banken
beschließen? Und natürlich hängt sehr viel vom weiteren Verlauf
der Pandemie sowie vom Schweregrad und der Dauer weiterer
Lockdown-Maßnahmen ab. Um ein paar Anhaltspunkte zu bieten:
In unserem Worst-Case-Szenario gehen wir davon aus, dass die
Dividenden im kommenden Jahr auf bereinigter Basis unverändert
bleiben werden. Unser Best-Case-Szenario hingegen sieht eine
Erholung um rund 12 % vor."
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steigen als auch fallen; Anleger erhalten möglicherweise
nicht den ursprünglich investierten Betrag zurück.
Disclaimer:Die Ergebnisse der Vergangenheit sind
keine Garantie für künftige Ergebnisse.
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persönliche Einschätzung wieder. Sie entspricht
möglicherweise nicht der Meinung anderer Mitarbeiter
der Janus Henderson Investors oder ihrer Tochtergesellschaften.
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Quelle: Investmentfonds.de
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