Investmentfonds.de
30.11.2020:
Western Asset Management:So trennt die Pandemie Industrie- und Schwellenländer
Köln, den 30.11.2020 (Investmentfonds.de) -
Western Asset Management
Milliardenschwere Hilfsmaßnahmen in Industrieländern,
kaum fiskalischer Spielraum in Schwellenländern, nur
in Asien ist dank China alles anders. Wie die
Pandemie einen Keil zwischen Industrie- und
Schwellenländer treibt, erklärt die Investment-
gesellschaft Western Asset Management.
Die Experten von Western Asset Management bewerten
die Perspektive wichtiger Anlageregionen trotz der
Impf-Hoffnung unterschiedlich. Vor allem zwischen
entwickelten Industrieländern und Schwellenländern
gebe es nach nunmehr zwei Corona-Wellen große
Unterschiede. Während Industrieländer die Chance
gehabt hätten, Hilfsprogramme aufzulegen und aufgrund
ihres großen fiskalischen Spielraums auch negative
Haushalte vorzulegen, sei die Situation in
Schwellenländern anders: "Der Markt reagiert bei vielen
Schwellenländern sensibler und fordert schneller höhere
Risikoprämien. Gepaart mit dem Umstand, dass viele
Schwellenländer Anleihen nicht in eigener Währung
begeben können, entstehen für aufstrebende
Volkswirtschaften im Zuge der Pandemie Schwierigkeiten",
so Western Asset.
Die Experten verweisen darauf, dass auch das Universum
der Schwellenländer heterogen ist. Während Asien sehr
gut durch die Krise gekommen ist, zeigten sich in den
Ländern Lateinamerikas größere Probleme, die sich auch
auf die bevorstehende Erholung der Wirtschaft negativ
auswirken könnten. "In China ist es gelungen, mit einer
Reihe nicht-medikamentöser Maßnahmen, wie etwa
Ausgangssperren und Massentests, die Pandemie in den
Griff zu bekommen. Die zweite Welle wurde bereits
eingedämmt. Dies ermöglichte selbst im Vergleich zu
Industrieländern eine kontinuierliche Erholung der
wirtschaftlichen Aktivität und wirkt sich indirekt auf
alle Volkswirtschaften Asiens positiv aus", so Western
Asset. Dagegen haben es Länder wie Mexiko oder Brasilien
nicht geschafft, das Virus einzudämmen. Daher verlaufe
die Erholung dort noch immer schleppend.
In Industrieländern ist es auch mit Hilfe der Notenbanken
und Quantitative Easing gelungen, umfangreiche Maßnahmen-
pakete und Unterstützungsprogramme für die Wirtschaft
aufzulegen. Dies macht sich langfristig bezahlt und
mildert den Einfluss der Krise auf die lokale Wirtschaft
ab. "In Schwellenländern hat die Pandemie dagegen viele
bereits bestehende Schwächen aufgedeckt, was Rating-
agenturen dazu veranlasst hat, Länder herabzustufen oder
negative Bonitätsausblicke auszusprechen", heißt es bei
Western Asset.
Allerdings gibt es auch positive Signale: Die Experten
weisen darauf hin, dass sich die Leistungsbilanzdefizite
in einigen Schwellenländern zuletzt eingeengt hätten oder
gar zu Überschüssen wurden. "Die schwindende
Binnennachfrage hat Importe in Schwellenländer sinken
lassen. Zugleich ging weltweit zwar die Nachfrage nach
klassischen Exportgütern aus Schwellenländern zurück, doch
fiel dies aufgrund sinkender Lokalwährungen weniger stark
ins Gewicht. In einer Phase, in der die für viele
Volkswirtschaften wichtigen Touristeneinnahmen weggebrochen
sind, sind sinkende Leistungsbilanzdefizite eine wichtige
Unterstützung", so Western Asset Management.
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Quelle: Investmentfonds.de
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