Investmentfonds.de
18.12.2020:
Janus Henderson Investors: Stilwechsel in 2021
Köln, den 18.12.2020 (Investmentfonds.de) -
Luke Newman, Portfoliomanager bei
Janus Henderson Investors
Stilwechsel in 2021: Rotation in Value
Brutto- und Netto-Exposure kann bei
Absolute Return helfen, das Risiko zu minimieren
oder zu erhöhen, um Marktvolatilitäten gerecht
zu werden.
Die Herausforderungen, die Corona mit
sich brachte, erforderten ein umfassenderes
Instrumentarium für die Unternehmensbewertung
als in den Jahren zuvor.
Ein kalkulierbareres Umfeld, das sich
in einer breiteren Aktien-Streuung widerspiegelt,
sollte Anleger ermutigen zu investieren, was sich
wiederum positiv auf die Bewertungen auswirken
sollte.
Luke Newman, Portfoliomanager bei Janus Henderson
Investors, über die besonderen Herausforderungen,
die die Pandemie im Jahr 2020 mit sich brachte,
sowie die Aussichten für Absolute Return in den
kommenden Monaten:
Im Jahr 2020 gab es viele Unsicherheiten - darunter
die Entwicklung der Wirtschaft, da die Länder auf
die Ausbreitung von Corona reagierten und sich
entsprechend anpassten, sowie der politische Zirkus
um den Brexit und die US-Wahlen. Zu Beginn des
Jahres war die Investorenstimmung zunächst gut:
es herrschte eine vermeintliche Klarheit in Bezug
auf den Brexit unter einer konservativen Regierung
mit absoluter Mehrheit, es gab Anzeichen einer
Deeskalation der Spannungen im Nahen Osten und
Fortschritte bei den Handelsgesprächen zwischen
den USA und China. Dies änderte sich mit der
Ausbreitung von Corona schlagartig gegen Ende des
ersten Quartals, als der Markt beträchtliche
wirtschaftliche Verwerfungen einpreiste und den
Regierungen bewusst wurde, dass eine globale
Pandemie drohte.
Bei der Absolute-Return-Strategie kann der Einsatz
von Brutto- und Netto-Exposure dazu beitragen, das
Risiko zu minimieren oder zu erhöhen, um Markt-
volatilitäten gerecht zu werden. Gleichzeitig gab
es in verschiedenen Phasen des Jahres 2020
Möglichkeiten, sowohl auf der Long- als auch auf
der Short-Seite der Märkte zu investieren. Wir haben
vier verschiedene Phasen identifiziert, die jeweils
ein umfassenderes Instrumentarium zur Unternehmens-
bewertung erforderte, als dies in den letzten Jahren
der Fall war: Risikoreduzierung, Rekapitalisierung,
"Unlocking" und Value-Rotation.
Die vier Phasen von Risiko und Chance
In der ersten Phase, als die Pandemie ausbrach, wurde
das Risiko stark reduziert. Als die Regierungen
Maßnahmen ergriffen, um den Virus einzudämmen, war
der Kontrast zwischen den Prognosen für Unternehmen,
die lebenswichtige Lebensmittel und Waren liefern,
und denjenigen, die zur Schließung gezwungen waren,
riesig. Zu Beginn des Sommers lag der Fokus auf
Unternehmen, die ihre wirtschaftliche Lage
verbessern wollten, was eine Reihe von Risiken und
Chancen für Long- und Short-Investoren mit sich
brachte. Es gab viele Unternehmen, die zwar kein
unmittelbares Liquiditätsproblem hatten
(Kreditfazilitäten wurden mithilfe der Zentralbanken
bedient), aber dringend ihren Verschuldungsgrad in
den Griff bekommen wollten.
Im weiteren Verlauf des Sommers kam es dann zu starker
Handelsnachfrage, als die Unternehmen wieder öffneten
und sich die Konjunktur zu erholen begann. Zu diesem
Zeitpunkt war Großbritannien für Anleger attraktiv,
da viele Aktien aufgrund von betrieblichen
Unsicherheiten stark unterbewertet und Dividenden-
renditen im Vergleich zu anderen Märkten (und Anleihen)
hoch waren. Doch zu dem Zeitpunkt konnte von einer
"Value-Rotation" noch keine Rede sein. Tatsächlich
begannen die Anleger erst im November, Vorteile aus
diesen Bewertungen zu ziehen und sich von den seit
2017 gut laufenden "Wachstumsaktien" zu verabschieden.
Angesichts der bestehenden Risiken belastet die
Brexit-Unsicherheit die Stimmung gegenüber dem
Vereinigten Königreich nachhaltig und erschwert es
den Unternehmen zu planen. Die Frage ist, ob die
erhöhten Inflationsrisiken im Jahr 2021 in den
Aktienkursen richtig eingepreist sind, nachdem
Regierungen und Zentralbanken erhebliche Anstrengungen
unternommen haben, die Wirtschaft während der Pandemie
am Laufen zu halten.
Klarheit schafft Vertrauen
Trotz allem legten die Aktienmärkte aus zwei Gründen
kräftig zu: die US-Wahl am 3. November 2020 und erste
Nachrichten über die Entwicklung sowie den Einsatz
mehrerer Impfstoffe – Pfizer war das erste Unternehmen,
das einen Durchbruch verkündete. Während ein geordneter
Machtwechsel in den USA aufgrund von Differenzen über
das Wahlergebnis erschwert wird, bedeutet die strittige
Kontrolle der Legislative durch die Republikaner
(eine "blaue Welle" im US-Senat konnte entgegen der
Erwartungen verhindert werden), dass einschneidende
Steuererhöhungen in den USA wahrscheinlich nicht
durchgesetzt werden. Wichtig für die globalen Märkte
wird das Ausmaß eines etwaigen staatlichen
Maßnahmenpakets unter dem designierten Präsidenten
Biden sein, mit den daraus resultierenden Auswirkungen
auf die Erholung und das Wachstum.
Politische Risiken und die Corona-Pandemie waren
wichtige Faktoren in 2020. Ein stabileres Umfeld dürfte
Anleger jedoch zu Investitionen ermutigen, was sich
positiv auf die Bewertungen auswirken sollte. Mit den
ersten Impfungen in Großbritannien Anfang Dezember wird
die Liste der "bekannten Unbekannten" innerhalb der Märkte
kürzer, und unser Vertrauen wächst. In Großbritannien
exponierte Unternehmen und Sektoren mit einer hohen
Konjunktursensitivität, wie z. B. Industrieunternehmen,
werden voraussichtlich profitieren, da die Maßnahmen zur
Eindämmung von Corona allmählich zurückgenommen werden.
Auf der Short-Seite bietet eine größere Aktien-Streuung
Chancen, insbesondere bei den Unternehmen, bei denen
die Erwartungen an eine Rückkehr zu den Rentabilitäts-
niveaus vor der Pandemie zu optimistisch erscheinen oder
bei denen bereits bestehende Probleme durch die Ereignisse
im Jahr 2020 verstärkt wurden.
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Quelle: Investmentfonds.de
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