Investmentfonds.de
29.01.2021:
Aegon AM: Anhebung der BIP-Prognose
Köln, den 29.01.2021 (Investmentfonds.de) -
Frank Rybinski, CFA, Chef-Makrostratege bei
Aegon Asset Management
Anhebung der BIP-Prognose von 3,5 % auf 5,2 %
bei neuem Biden-Konjunkturprogramm
Für Frank Rybinski, CFA, Chef-Makrostratege bei
Aegon Asset Management, bringt die neue Administration
anstehende politische Veränderungen u.a. bei Ausgaben,
Steuern und dem Handel mit sich. Dabei sieht Rybinski
unterschiedliche Auswirkungen auf den Markt aufgrund
der Neuausrichtung.
Zusätzlich zu dem im Dezember 2020 verabschiedeten
Konjunkturprogramm in Höhe von 900 Mrd. USD dürfte es
der Biden-Regierung gelingen, im ersten Quartal ein
weiteres Konjunkturprogramm in ähnlicher Größenordnung
zu verabschieden (das deutlich unter der ursprünglichen
Forderung von Präsident Biden von 1,9 Billionen USD
liegt). Diese Konstellation bedeutet, dass die von uns
erwartete Abschwächung in der ersten Jahreshälfte nun
wahrscheinlich deutlich angekurbelt werden wird. Dies
sollte die Wirtschaft bis in die letzte Jahreshälfte
überbrücken, in der unserer Meinung nach eine
Normalisierung einsetzen sollte. Konkret heben wir
unsere BIP-Prognose für 2021 von 3,5 % auf 5,2 % an.
Grund dafür sind die zahlreichen Konjunkturmaßnahmen,
die das von uns erwartete schwächere erste Halbjahr im
Vergleich zum Zweiten ankurbeln. Sollte dies zutreffen,
wäre dies das stärkste Jahreswachstum seit 1984.
Aufgrund der zweifachen Stimulierung (fiskalisch und
geldpolitisch) und der Normalisierung der Wirtschaft in
der zweiten Jahreshälfte könnte das nominale Wachstum
für das Jahr im Bereich von 6 bis 7 % liegen. Wir
bevorzugen weiterhin Anlagen, die von dieser
Beschleunigung des Nominalwachstums im frühen Zyklus
profitieren, insbesondere Aktien.
US-Dollar schwächt sich ab
Der bevorstehende starke Anstieg der schuldenfinanzierten
Staatsausgaben in Kombination mit der ohnehin schon
lockeren Geldpolitik der Federal Reserve ist ein Grund
für einen niedrigeren US-Dollar im Laufe der Zeit. In
gewisser Weise ist dies das Gegenteil der 1980er Jahre,
als eine lockere Fiskalpolitik durch eine straffe
Geldpolitik kompensiert wurde, die den kometenhaften
Aufstieg des Dollars anheizte, der erst durch den Plaza
Accord gestoppt werden konnte - die Vereinbarung der
G-5-Staaten von 1985, die Wechselkurse durch Abwertung
des US-Dollars gegenüber dem japanischen Yen und der
Deutschen Mark zu manipulieren.
Steilere Treasury-Zinskurve:
Die Zinskurve ist in diesem Jahr bereits ziemlich steil
geworden, aber wir glauben, dass sich dies noch weiter
fortsetzen wird. Die Netto-Emissionen der Treasuries
nehmen zu, um alle Ausgaben zu bezahlen (es wird
möglicherweise eine Erhöhung der Steuern geben, aber
nicht genug, um die erhöhten Defizitausgaben zu bezahlen).
Werden diese Emissionen mit einem allmählichen Anstieg der
Inflationserwartungen kombiniert, ist davon auszugehen, dass
sich das lange Ende der Treasury-Kurve nach oben bewegt.
Gleichzeitig gehen wir von einer großen Nachfrage aus, vor
allem durch die Käufe der Fed durch die quantitativen
Lockerungsprogramme, so dass die Fed das kurze Ende der
Kurve für die absehbare Zukunft niedrig halten wird. Diese
Kombination, dass das vordere Ende niedrig bleibt und das
lange Ende sich nach und nach oben bewegt, bedeutet eine
weitere Versteilung.
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Quelle: Investmentfonds.de
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