Investmentfonds.de
15.03.2021:
StarCapital: US-Technologiesektor
Köln, den 15.03.2021 (Investmentfonds.de) -
Dr. Manfred Schlumberger,
Leiter Portfoliomanagement StarCapital
US-Technologiesektor überproportional
von steigenden Zinsen betroffen
Werden die steigenden Inflationsraten, die bereits den Zins
für 10-jährige US-Staatsanleihen binnen weniger als einem
Jahr um 1 % ansteigen ließen, auch der Aktienrally den
Garaus machen? Grundsätzlich taugen steigende Zinsen zum
Spielverderber für Aktien. Schließlich sollten Aktienkurse
nichts anderes als die mit dem allgemeinen Renditeniveau
abgezinsten Unternehmensgewinne der Zukunft widerspiegeln.
Höhere Zinsen führen entsprechend dazu, dass zukünftigen
Gewinnen heute ein niedrigerer Wert beigemessen wird als
bei tiefen Zinsen.
>Aktienfonds "USA" mit der Wertentwicklung
der letzten 3 Jahre finden
Der stärkste Treiber für den Inflationsanstieg sind die
Rohstoffpreise. Allein der Ölpreis hat sich von Niveaus
unter null während der Corona-Panik im letzten April auf
weit über 60 USD pro Fass erholt und treibt über den
Basiseffekt der Prozentrechnung die Inflationsraten nach
oben (im Vergleich zum jeweiligen Vorjahresmonat). Auch
die Preise für Industriemetalle wie Kupfer, Aluminium,
Nickel und Lithium haben sich nicht zuletzt wegen des Trends
zur Elektromobilität massiv erhöht. Die durchaus realistische
Erwartung, dass mit einer rasant zunehmenden Verimpfung der
Bevölkerung im zweiten Halbjahr ein gewaltiger Wirtschaftsboom
einsetzen wird, lässt weitere Preisanstiege erwarten. Hohe
chinesische Importe von Landwirtschaftsgütern verstärkten
zusätzlich den Trend rasant anziehender Agrarpreise. Preise
für Mais und Sojabohnen verteuerten sich bereits mit Raten
zwischen 60 und 80 %. Häuserpreise stiegen sowohl in Europa
wie in den USA: Dort sogar mit einer zweistelligen Rate! Die
Autoindustrie jammert über preistreibende Engpässe bei Chips
und die Frachtraten für Container, die zwischen China und den
USA ebenso wie Europa verkehren, stiegen bereits um ein
Vielfaches. Auch die Suche nach "sichereren" Lieferketten
treibt die Preise.
>Aktienfonds "China" mit der Wertentwicklung der
letzten 3 Jahre finden
Reflationsgewinner
Profiteure einer steigenden Inflation sind in der Regel
Sachwerte wie Aktien, Immobilien und Edelmetalle.
Edelmetalle gewinnen insbesondere bei tendenziell
sinkenden und negativen Realzinsen. Immobilien werden
ab einem bestimmten Kreditzinsniveau negativ tangiert.
Aktien präferieren eher sinkende Zinsen. Aus der
empirischen Kapitalmarktforschung wissen wir, dass die
Aktienmärkte prinzipiell erst bei nachhaltig und
dynamisch über ein Niveau von 3 % hinaus ansteigenden
Inflationsraten negativ getroffen werden. Bereits bei
geringeren Inflations- bzw. Zinsanstiegen werden teure
Wachstumswerte wie beispielsweise aus dem
US-Technologiesektor überproportional negativ tangiert.
Als Begründung dient der höhere Verschuldungsgrad und
die höhere Bewertung von Wachstumswerten. Da die
FAANGM-Technologiewerte in den USA 24 % des S&P 500
ausmachen, ist mit einer relativen Underperformance
des US-Marktes zu rechnen.
Da die meisten Kapitalanleger extrem übergewichtet in
US-Technologiewerten investiert sind, leiden sie jedoch
primär infolge einer Rotation in eher zyklische,
konjunktursensitive Value-Sektoren wie Grundstoffe
und Energie. Zyklische europäische und asiatische
Value-Titel mit zunehmendem Gewinnmomentum werden
somit weiter outperformen.
>Aktienfonds "Welt" mit der Wertentwicklung
der letzten 3 Jahre finden
Vom bereits begonnenen "Rohstoffzyklus" profitiert man
am besten durch Öl- und Grundstoffaktien. Zusätzlich
bieten sich "Corona-Verlierer"-Aktien des Jahres 2020
an, also Unternehmen aus dem Segment Touristik und
Verkehr, die noch über gewaltiges Aufholpotenzial verfügen.
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Quelle: Investmentfonds.de
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