Investmentfonds.de
14.06.2021:
ifo Schulen Digitalisierung
Köln, den 14.06.2021 (Investmentfonds.de) -
Prof. Dr. Ludger Wößmann,Leiter des
ifo Zentrums für Bildungsökonomik
ifo Institut:
Bundesmittel für Bildung an Reformen knüpfen
München, 14. Juni 2021 - Das ifo Institut hat gefordert,
zusätzliche Bundesmittel für Digitalisierung und
Fördermaßnahmen im Bildungssystem an Reformen zu knüpfen.
Auf diese Weise lasse sich ein effektiver Einsatz der
Mittel sicherstellen. Das geht aus einem Aufsatz des
Leiters des ifo Zentrums für Bildungsökonomik,
Ludger Wößmann, im ifo Schnelldienst hervor. Dort
skizziert er Forderungen für die nächste Legislaturperiode.
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"Bildung hat sich als ausschlaggebend für den zukünftigen
Wohlstand von Personen und Gesellschaften erwiesen",
schreibt Wößmann. Die Corona-Schulschließungen hätten
gezeigt, wie stark eine unzureichende digitale
Infrastruktur und fehlende Kompetenz im Umgang mit
digitalen Lehr- und Lern-Prozessen den Wissenserwerb
beeinträchtigten. Die Politik sollte in den Ausbau der
Breitbandinfrastruktur investieren, um in Schulen und
Hochschulen eine flächendeckende Teilnahme am
Distanzunterricht mit Videoverbindung zu ermöglichen.
Anwendungsorientierte Konzepte für eine qualitativ
hochwertige Nutzung digitaler Technologien seien gefragt
sowie Lernsoftware, die sich an den jeweiligen Lernstand
der Schüler*innen anpasst und sie so individuell fördert.
Das pädagogische Personal sollte für den professionellen
Einsatz digitaler Medien geschult und unterstützt werden.
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"Gerade in Deutschland hängen gute Bildungschancen stark
vom familiären Hintergrund ab", schreibt Wößmann weiter.
Deshalb sollten Bund und Länder gemeinsam umfangreiche
finanzielle Mittel für Unterstützungsmaßnahmen für
benachteiligte Kinder und Jugendliche bereitstellen. Es
sei wichtig, benachteiligte Kinder schon im frühkindlichen
Bereich gezielt zu fördern und ihre Familien zu unterstützen.
In den Schulen sollten flächendeckend Förderunterricht am
Nachmittag und Ferienprogramme angeboten werden.
Lehramtsstudierende könnten als zusätzliches Personal
rekrutiert werden. Darüber hinaus sollte in umfangreiche
außerschulische Zusatzangebote wie Nachhilfeunterricht und
studentische Mentor*innen investiert werden, die den
zurückgefallenen Schüler*innen individuell helfen.
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"Für diese Vorhaben brauchen wir mehr Bundesmittel für
die Bildung", sagt Wößmann. "Um mit den zusätzlichen Mitteln
bessere Bildungsergebnisse zu erzielen, bedarf es weiterer
Reformen." Der Bund solle von den Ländern einfordern, in einem
Staatsvertrag deutschlandweite Zwischen- und Abschlussprüfungen
einzuführen. Ein gemeinsames Kernabitur ermögliche es, in den
Kernfächern Mathematik, Deutsch und Englisch deutschlandweit
Prüfungsbestandteile einheitlich durchzuführen. Darüber hinaus
seien Strukturreformen im föderalen System und vereinfachte
Verwaltungsabläufe notwendig, die die Zuständigkeiten und
Verantwortlichkeiten klarer regeln.
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Quelle: Investmentfonds.de
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