Investmentfonds.de
24.06.2021:
Aegon AM: Die weltweite Explosion des nominalen BIP
Köln, den 24.06.2021 (Investmentfonds.de) -
Hendrik Tuch, Head of Fixed Income bei
Aegon Asset Management
Aegon AM:
Die weltweite Explosion des nominalen BIP
Die jüngsten US-Arbeitsmarktstatistiken haben die Finanzmärkte
etwas beruhigt. Sie zeigten, dass sich die Beschäftigung weiter
verbessert hat, aber nicht zu sehr, um ein schnelles Taper zu
riskieren. Dies könnte der letzte Datenwert nach dem Prinzip
von nicht zu heiß und nicht zu kalt sein, den wir in nächster
Zeit sehen werden. Denn die US-Wirtschaft wird sich im Laufe
des Sommers weiter erholen, da die meisten Maßnahmen zur
Eindämmung des Coronavirus aufgehoben werden. Andere Länder
werden schnell folgen und ihre Wirtschaftssysteme öffnen, mit
einem Haufen überschüssiger Ersparnisse, die für Urlaub und
andere Annehmlichkeiten ausgegeben werden wollen.
Was läuft besser ETFs oder aktiv verwaltete Fonds?
"Aktienfonds/ETFs USA"
mit der Wertentwicklung
der letzten 3 Jahre hier vergleichen
"Im Grunde genommen werden wir in diesem Jahr einen
synchronisierten globalen Wirtschaftsboom haben, der die
Wachstumszahlen auf Rekordniveau ansteigen lassen wird.
In seinem jüngsten Wirtschaftsausblick erwartet der IWF,
dass die globale Weltwirtschaft in diesem Jahr um 6 %
wachsen wird, gefolgt von weiteren 4,5 % im nächsten Jahr.
Die Zahl für das globale nominale BIP-Wachstum dürfte in
diesem Jahr bei fast 10 % und im Jahr 2022 bei weiteren
7-8 % liegen. Das sind fast zwanzig Billionen USD an
zusätzlichem globalem BIP in nur zwei Jahren, eine Zahl,
die das jährliche BIP der gesamten Eurozone übersteigt.
Zwei wichtige Merkmale der durch die von Corona ausgelösten
BIP-Rezession im letzten Jahr werden diese Wachstumszahlen
stützen: Normalerweise werden Rezessionen durch Ungleich-
gewichte verursacht, die Zeit brauchen, um sich zu bereinigen,
während diese Rezession "selbst-induziert" war. Der zweite
Grund ist, dass die westlichen Regierungen im Gegensatz zu
früheren Rezessionen entschlossen sind, ihre üppigen
Ausgabenprogramme fortzusetzen und die langfristigen
staatlichen Investitionen zu erhöhen, was die Produktivität
steigert und einen relativ hohen Multiplikatoreffekt hat.
Was läuft besser ETFs oder aktiv verwaltete Fonds?
"Aktienfonds/ETFs Emerging Markets"
mit der Wertentwicklung
der letzten 3 Jahre hier vergleichen
Wachstum in Schwellenländern
In den letzten zwei Jahrzehnten haben Ökonomen versucht,
uns davon zu überzeugen, dass sich die westlichen
Wirtschaftssysteme in einer Art Dauerflaute befinden, mit
einem unterdurchschnittlichen Wirtschaftswachstum und einer
ähnlichen Inflationsentwicklung. Doch diese Analyse
vernachlässigt, dass sich die Zusammensetzung des
Weltwachstums in diesem Zeitraum erheblich verändert hat,
da die Schwellenländer inzwischen einen viel höheren
Anteil an der Weltwirtschaft ausmachen. Aus globaler Sicht
lag das Wirtschaftswachstum im Durchschnitt also tatsächlich
auf einem höheren Niveau als in den achtziger und neunziger
Jahren, eine Statistik, die kaum zitiert wird. Mehr Zeit
wird darauf verwendet, die problematische Lage der westlichen
Mittelschicht zu beklagen, während es schwierig ist, Quellen
über die 50 Millionen Weltbürger zu finden, die jährlich zur
globalen Mittelschicht hinzukommen. Zwar hat das Corona-Jahr
auch dieser Statistik einen Dämpfer verpasst. Aber auch in
Zukunft wird der Trend von 50 Millionen zusätzlichen
Konsumenten pro Jahr mit ordentlichem verfügbarem Einkommen
anhalten. Während die meisten Schwellenländer ihre Entwicklung
in Richtung unseres Lebensstandards fortsetzen, haben die
westlichen Länder nun erkannt, dass sie die wirtschaftliche
Lage ihrer Bürger, die nicht von den Globalisierungstrends
profitiert haben, verbessern müssen. Die fiskalischen Maßnahmen,
die sowohl die europäische als auch die US-amerikanische
Regierung angekündigt haben, werden sicherlich dazu beitragen,
den "trickle down"-Effekt in ihren Ökonomien zu verbessern.
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Die Wirtschaft ankurbeln
Ein weltweit synchronisierter Wachstumsboom bringt auch
Probleme mit sich. Wir haben bereits einen starken Anstieg
der Rohstoffpreise erlebt und sehen uns auch zu Beginn dieses
Aufschwungs einer Fülle von angebotsbedingten Engpässen
gegenüber. Wir könnten durch eine Reihe von Faktoren, wie
z. B. ein Wiederaufflammen des Handelskriegs zwischen den USA
und China oder einen neuen Stamm des Coronavirus, an Schwung
verlieren. Aber abgesehen von solchen Risiken sind wir dabei,
die Weltwirtschaft in einem Tempo "aufzublähen", wie wir es
praktisch noch nie gesehen haben. Vielleicht wird endlich all
das Geld, das die Zentralbanken im letzten Jahrzehnt geschaffen
haben, genutzt und beginnt ernsthaft zu zirkulieren. Da die
meisten Zentralbanken den aufkommenden Inflationsdruck
ignorieren, wird der globale Wirtschaftsboom nicht durch eine
straffe Geldpolitik behindert werden. Wir finden viele
Analogien zwischen dem Ende der Coronavirus-Krise und den
"Roaring Twenties". Meiner Ansicht nach ist die Öffnung der
Weltwirtschaft nach der Pandemie möglicherweise vergleichbar
mit der Öffnung der chinesischen Wirtschaft zu Beginn der
achtziger Jahre, auf die eine längere Periode beispiellosen
Wirtschaftswachstums folgte."
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Quelle: Investmentfonds.de
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