Investmentfonds.de
03.11.2021:
Ninety One: Dekarbonisierung durch Zahlen wird nicht zu Netto-Null führen
Köln, den 03.11.2021 (Investmentfonds.de) -
John Green, Chief Commercial Officer von Ninety One
Dekarbonisierung durch Zahlen wird nicht zu Netto-Null führen
Im Vorfeld seiner Beteiligung an einer Podiumsdiskussion
auf dem Green Horizon Summit bei der UN-Klimakonferenz
in Glasgow argumentiert John Green, dass die weltweite
Dekarbonisierung erfordert, dass sich Investoren
durchdacht und aktiv mit dem Problem auseinandersetzen.
"Wir alle lernen, dass es eine schwierige und herausfordernde
Aufgabe ist, aktive Renditen und die Netto-Null in der realen
Welt zu erreichen. Als Investoren mussten wir für die Branchen
und Unternehmen, die wir analysieren, eine völlig neue
Kompetenz erlernen - nämlich zu bewerten, wie sich
Nachhaltigkeitsmodelle auf den Wert von Unternehmen auswirken.
Darüber hinaus müssen wir jetzt externe Faktoren analysieren
und bewerten, für die es keine offenen Märkte gibt und die
nicht durch belastbare Daten gestützt werden. Diese erfordern
zudem eine viel grundlegendere Analyse und Beurteilung. In den
vergangenen zehn Jahren war im Investitionsumfeld ein Streben
nach Effizienz und Dateneinsicht zu beobachten. Folglich lag
der Fokus auf den Daten, der Informationsgeschwindigkeit und
quantitativen Techniken, um die Investitionsentscheidung auf
eine einfache Reihe von Zahlen zu stützen, die objektiv
leicht zu beurteilen sind. Es stellt sich die Frage, ob dies
in der neuen Welt funktionieren kann, in der die Bewertung
der Übergangspläne von Unternehmen und Ländern sowie deren
Engagement für die Erreichung von Netto-Null-Emissionen eine
gründliche Analyse, aktives Engagement und fundierte
Branchenkenntnisse erfordert.
Die weltweite Dekarbonisierung erfordert, dass sich
Investoren aktiv und durchdacht mit dem Problem
auseinandersetzen. Allein auf die Auswahl von
emissionsarmen Titeln oder der Ausschluss von Unternehmen
mit hohen Emissionen zu setzen trägt nicht zur
Dekarbonisierung in der realen Welt bei.
Ein Energieunternehmen, das sich stark für einen sauberen
Übergang einsetzt, sollte nicht auf die gleiche Weise
behandelt werden wie ein Energieunternehmen, das sich
ausschließlich der Erzeugung von Kohlenwasserstoffen
verschrieben hat.
Das Streben nach Vereinfachung steht jenen durchdachten
Investitionen gegenüber, die erforderlich sind, um die
Herausforderungen in den Bereichen Innovation und
Finanzierung zu meistern. Von Unternehmensvorständen
und Verwaltern von Pensionsfonds festgelegte lineare
Ziele zur Reduzierung von Emissionen in den Portfolios
bewirken, dass Investoren oftmals den einfachen Weg wählen
- warum sollte man versuchen zu erklären, dass der
Kohlenstoffausstoß in den Portfolios zunächst erstmal
gestiegen ist, um nachfolgend eine größere Reduktion
und einen effektiven Übergang zu erreichen, wenn es so
viel einfacher ist, die Investments in Unternehmen und
Länder mit hohen Emissionen abzustoßen.
Das Ergebnis solcher Bemühungen von Emittenten mit hohem
CO2-Ausstoß, die aktiv ihre Cashflows erfolgreich in neue
Technologien und Produkte mit niedrigeren Kapitalkosten
umschichten, wird in der realen Welt eine viel größere
Wirkung haben. Bei erfolgreicher Identifizierung dieser
Unternehmen können aktive Manager Portfolios zusammenstellen,
welche in den kommenden zehn Jahren die Übergangsprämien als
bedeutende Renditequelle nutzen.
Für eine erfolgreiche Netto-Null-Strategie müssen die
Kapitalmärkte so funktionieren, dass sie die Unternehmen
und Länder belohnen, die sich mit der Herausforderung des
Übergangs am stärksten auseinandersetzen, unabhängig von
ihrem Sektor. Es ist nun an der Zeit, dass die Portfolios
etwas bewirken, anstatt nur ein Statement abzugeben.
Investoren und Vermögensverwalter müssen zusammenarbeiten,
um nicht den einfachen Weg zu gehen, sondern sich der
schwierigen Herausforderung zu stellen. Eine Dekarbonisierung
nach Zahlen wird die Aufgabe nicht erfüllen.
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Quelle: Investmentfonds.de
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