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05.11.2021:
Capital Group - Preissetzungsmacht als Antwort auf Inflation
Köln, den 05.11.2021 (Investmentfonds.de) -
Diana Wagner, Portfoliomanagerin bei Capital Group
Preissetzungsmacht als Antwort auf Inflation
Frankfurt am Main, 04. November 2021 - Seit 2014 hat
der Streamingdienst Netflix seine Abo-Preise vier
Mal erhöht. Möglich war dies, da die Zahl der Abonnenten
in diesem Zeitraum weiterhin kontinuierlich stieg. Laut
Diana Wagner, Portfoliomanagerin bei Capital Group, ist
dies ein gutes Beispiel für Preissetzungsmacht:
Die Fähigkeit, Preise zu erhöhen, ohne Kunden zu
verlieren.
"Preissetzungsmacht kann im kommenden Jahr einen entscheidenden
Wettbewerbsvorteil bedeuten," analysiert Wagner. Die Inflation
sei bereits weltweit präsent, außerdem gäbe es Anzeichen dafür,
dass sie in den nächsten Monaten bestehen bleibe. "Steigende
Kosten können die Gewinnspanne von Unternehmen und somit auch
die Anlegerrenditen stark belasten," so Wagner. Unternehmen mit
einer klaren, nachhaltigen Preissetzungsmacht könnten jedoch
ihre Gewinne schützen, indem sie die Kosten an die Kunden
weitergeben.
Wagner nennt einige Branchen, in denen es großes Potential
für Preissetzungsmacht gäbe:
Gesundheitsleitungen: Rezept gegen die Inflation
Die Kosten für Gesundheitsleistungen seien in den vergangenen
20 Jahren etwa 2,5-mal so schnell gestiegen wie die
allgemeine Inflation. "Krankenkassen hatten historisch gesehen
schon immer Preissetzungsmacht," sagt Wagner. "Die steigenden
Kosten wurden mittels höherer Prämien auf die Kunden umgewälzt."
Heute würden Unternehmen wie UnitedHealth Group sogar die
Behandlungen abwickeln.
Das Unternehmen habe in prädiktive Analytik und
Leistungserbringung investiert, um die Ineffizienz im
US-amerikanischen Gesundheitssystem zu reduzieren.
"UnitedHealth versucht, dass die Menschen gesund bleiben und
man für jeden ausgegebenen Dollar mehr Wert erzielt.
So beispielsweise indem man die Hausärzte in frühe
Entscheidungen bei der Behandlung involviert," analysiert Wagner.
Durch diesen Mehrwert sei UnitedHealth in der Lage seine
Preissetzungsmacht zu behalten und dabei zu helfen, langfristige
Probleme in den USA in Angriff zu nehmen.
Halbleiter: Omnipräsent
Die Geschichte der Preissetzungsmacht in der Halbleiterindustrie
sei einfach, meint Wagner: "Steigende Nachfrage trifft auf ein
begrenztes Angebot." Halbleiter würden mittlerweile nicht mehr
nur in Smartphones und Laptops verwendet, auch alltägliche
Produkte wie Öfen und Kühlschränke benötigen Halbleiter.
Ein Neuwagen könne sogar bis zu 100 Mikrochips benötigen.
Durch die fortschreitende Digitalisierung, 5G, künstliche
Intelligenz und Cloud Computing sei die Nachfrage nach
Mikrochips noch weiter angeheizt worden. "Die Konsolidierung
in der Halbleiterindustrie hat die Wettbewerbslandschaft
verändert," so Wagner. "Unternehmen mit geschütztem
Chip-Design können ihre Preise daher in einem inflationären
Umfeld ohne Probleme erhöhen."
Getränke: Durstig nach führenden Marken
Die Fähigkeit, Preise ohne Gegenreaktion zu erhöhen, variiere
nicht nur von Industrie zu Industrie, sondern auch innerhalb
der einzelnen Branchen. In der Getränkeindustrie würden
Unternehmen, anders als Lebensmittelunternehmen, dazu neigen,
höhere Kosten an Konsumenten weiterzuleiten. "Das liegt daran,
dass die Getränkeindustrie von einigen wenigen großen
Unternehmen mit hoher Markenbekanntheit dominiert wird,"
sagt Wagner.
Videospiele: Nicht nur für Kinder interessant
Videospiele hätten ihr Image als unbedeutende Nische in der
Unterhaltungsindustrie hinter sich gelassen und stark an
Popularität gewonnen. "Sie stellen heute das am schnellsten
wachsende Segment der weltweiten Medienunterhaltungsindustrie
dar," erläutert Wagner. Es werde erwartet, dass die weltweite
Gaming-Industrie bis 2025 auf bis zu 225 Milliarden US-Dollar
Jahresumsatz wächst.
Ein Paradebeispiel für Preissetzungsmacht in dieser Industrie
sei der Jahresumsatz von kostenlosen Spielen wie Apex Legends
und Fortnite. Kostenlose Spiele würden Einnahmen durch Werbung,
deren Preise bei steigenden Kosten erhöht werden können und
durch In-Game-Käufe, generieren. "Ob Sie es glauben oder nicht,
die Spieler geben echtes Geld für virtuelle Kleidung, Waffen
und anderes Zubehör für ihre Spielfiguren aus," so Wagner.
"Im Grunde genommen können die Branchenführer den Preis für
diese Gegenstände nach Belieben festlegen."
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Quelle: Investmentfonds.de
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