Investmentfonds.de
02.12.2021:
NN IP Kommentar: Ausblick auf die Märkte 2022
Köln, den 02.12.2021 (Investmentfonds.de) -
Dr. Marco Willner, Head of Investment Strategy bei
NN Investment Partners
Ausblick auf die Märkte 2022
Beeinflusst von Inflation, Wahlen, Initiativen für einen
"starken Staat" und Nachhaltigkeit
- Die Anleger erwartet ein komplexeres und
unbeständigeres Marktumfeld in den nächsten
zwölf Monaten
- Wahlen, Initiativen für einen "starken Staat"
und Inflation werden die Märkte wahrscheinlich
bestimmen
- Die Suche nach alternativen Renditequellen und die
Integration des Wandels zu einer nachhaltigeren
Wirtschaft werden von entscheidender Bedeutung sein
Nach einem Jahr, das von einer wirtschaftlichen Erholung
und einer Erholung der Finanzmärkte geprägt war, sind die
Aussichten für 2022 komplexer und schwieriger zu
prognostizieren. Drei Themen dürften die Märkte
beherrschen: Die Wähler gehen bei mehreren wichtigen
Wahlen an die Urnen und entscheiden über die amtierenden
Regierungen; die politischen Entscheidungsträger ringen um
die Gestaltung eines "starken Staates" durch strategische
Ausgaben, Steuersätze und die Bekämpfung von Ungleichheiten;
die Inflation wird die Ausrichtung der Zentralbanken und
die Intensität der wirtschaftlichen Erholung beeinflussen.
NN Investment Partners (NN IP) kommt in seinem Ausblick für
2022 zu dem Schluss, dass es für die Positionierung in
diesem Umfeld entscheidend ist, alternative Renditequellen
zu finden und den Übergang zu einer nachhaltigeren Wirtschaft
in die Investitionsentscheidungen einzubeziehen.
Dr. Marco Willner, Head of Investment Strategy bei
NN Investment Partners, sagt: "Der Druck auf die Märkte -
unter anderem durch anhaltende Versorgungsengpässe, eine
Energiekrise und eine neue Viruswelle in Europa - nimmt
derzeit zu. Unser Basisszenario der "unruhigen Gewässer"
geht auch für 2022 von einem schwierigen Marktumfeld aus.
Allerdings hat die Weltwirtschaft nach wie vor eine
ordentliche Dynamik, und verschiedene positive staatliche
Maßnahmen könnten ihr weitere Impulse verleihen. Die
Zentralbanken haben bisher verantwortungsbewusst gehandelt
und gehen davon aus, dass die Inflation nur vorübergehend
besteht. Möglicherweise stellen die Anleger fest, dass sich
das Jahr 2022 als besser erweist, als es die aktuellen
Herausforderungen vermuten lassen."
Marktthemen für 2022
Wahlen und politische Entscheidungen weltweit werden sich
entscheidend auf die Marktaussichten für 2022 auswirken.
Die G3-Regionen werden sich für Fortschritte in Bereichen
wie der Bekämpfung von Ungleichheit und dem Übergang zu
einer nachhaltigeren Welt einsetzen. Bei den wichtigen
Wahlen in Frankreich, Brasilien und den USA werden die
Wähler den Erfolg der Pandemiebekämpfung beurteilen. Die
Zentralbanken werden die Regeln ihrer Geldpolitik neu
definieren.
Das Konzept des "starken Staates" könnte an Bedeutung
gewinnen und die Höhe der öffentlichen und privaten
Investitionen, die allgemeinen Inflationserwartungen,
den Freiheitsgrad von Unternehmen sowie die Höhe der
Schulden und Steuern beeinflussen. Die Biden-Regierung hat
sich bisher auf die Bekämpfung der Ungleichheit und
Infrastrukturausgaben konzentriert. Der Euroraum hat in
den Bereichen Klimawandel und steuerliche Integration
gehandelt. Unterdessen verfolgt China drei Ziele: die
Umstellung seiner Wirtschaft von einer investitions- auf
eine konsumorientierte Wirtschaft, die Reduktion der
Ungleichheit und die Senkung der Abhängigkeit von
ausländischen Märkten.
Die Inflation dürfte auch im Jahr 2022 ein wichtiger
Markttreiber sein. Die Werte sind hoch, allerdings bekämpfen
die Federal Reserve und die EZB die Inflation derzeit nicht
aktiv. Eine Normalisierung der Inflation könnte bis weit ins
Jahr 2022 andauern. Am wichtigsten ist jedoch, dass die
langfristigen Inflationserwartungen verankert bleiben. In
dieser Krise haben Notenbanker und Politiker schnell und
entschlossen gehandelt, um die Weltwirtschaft vor dem
Abgleiten in eine Rezession zu bewahren. Die Chancen stehen
gut, dass der Rückzug aus den Konjunkturmaßnahmen geordnet
und schrittweise erfolgen wird. Das Risikoszenario besteht
jedoch darin, dass die Geld- oder die Fiskalpolitik zu früh
zu restriktiv werden könnte.
Willner weiter: "Wenn die Marktaussichten durch viele
Unsicherheitsfaktoren beeinträchtigt werden, kann die
Anlageklasse Alternative Credit eine Lösung bieten, da
sie weitgehend von traditionellen Märkten abgekoppelt
ist. Aufgrund strengerer Regularien für den Bankensektor
haben sich traditionelle Kreditgeber aus einigen Sektoren
zurückgezogen. Dadurch entsteht eine Finanzierungslücke,
die es zu schließen gilt, und gleichzeitig entstehen neue
Möglichkeiten für Investoren.
Die Vorschriften zur nachhaltigen Finanzierung geben den
Anlegern zahlreiche wirksame Instrumente an die Hand, mit
denen sie ihr Kapital in Unternehmen und Projekte lenken
können, die an der Lösung unserer dringendsten Probleme
arbeiten. Wir gehen davon aus, dass es ein breiteres
Spektrum an Aktien geben wird, die der EU-Taxonomie für
grüne Investitionen entsprechen. Vor allem werden
Unternehmen verstärkt grüne Anleihen ausgeben."
Suche nach alternativen Renditequellen
In diesem Umfeld sprechen unserer Meinung nach einige Gründe
dafür, sich mit alternativen Anlagen zu befassen, die
weitgehend von den traditionellen Märkten abgekoppelt sind.
Es bieten sich immer mehr Möglichkeiten, was wir auch im
Bereich von Alternative Credit festgestellt haben. Das Angebot
umfasst unterschiedliche Kreditrisiken und Laufzeiten - von
Infrastruktur- oder Projektfinanzierung über gewerbliche
Immobilien oder Wohnhypotheken bis hin zu Unternehmenskrediten
oder Handelsfinanzierung.
Die ausgeprägten Diversifizierungseigenschaften von Alternative
Credit bedeuten, dass Portfolios mit solchen Papieren besser
vor generellen Marktbewegungen geschützt sind. Zudem sehen wir
immer mehr Möglichkeiten für die ESG-Integration, die zwar viel
eigenes Research erfordert, aber Risiko- und Renditevorteile
bietet und es Anlegern ermöglicht, ihre Nachhaltigkeitsziele
zu erreichen. Eine verstärkte Regulierung, wie durch die
EU-Verordnung über die Offenlegung nachhaltiger Finanzprodukte
(SFDR), wird zu mehr Transparenz und weniger Greenwashing führen.
Dies dürfte den Markt beleben.
Nachhaltigkeit ist ein Muss
Die Anlagemöglichkeiten im Bereich der nachhaltigen Investments
sind nach wie vor beträchtlich - trotz des Kapitals, das bereits
investiert wurde. Die Vermögensverwalter haben sich zur
Netto-Null-Initiative bekannt. Dazu gehören voraussichtlich die
schrittweise Veräußerung von Vermögenswerten mit hohem
Schadstoffausstoß, die Festlegung klarer Ziele, um die Anpassung
und den Wandel voranzutreiben, die Suche nach Unternehmen mit
der besten Performance und ein aktiver Dialog mit den Unternehmen,
in die bereits investiert wurde, um den Wandel voranzutreiben. Der
letzte Aspekt ist der Impact: die Ausweitung von Investments in
spezifische Projekte, z.B. für erneuerbare Energien, Ressourcen-
effizienz, Clean Transition und umweltfreundliche Gebäude.
Die neuen Regularien werden für mehr Transparenz sorgen und
dürften den Kapitalfluss in umweltfreundlichere Anlagen fördern.
Wir gehen davon aus, dass es ein größeres Wertpapierangebot
geben wird, das mit der EU-Taxonomie übereinstimmt, einschließlich
der vermehrten Emission grüner Anleihen und der Entwicklung von
Bereichen wie Sozialanleihen zu einer immer reiferen Anlageklasse.
All diese Entwicklungen machen es einfacher, sich in Richtung
Netto-Null zu bewegen. Die Portfolios müssen diese Verschiebung
widerspiegeln.
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Diese Meldung ist keine Empfehlung zu einer Fondsanlage
und keine individuelle Anlageberatung.
Vor jeder Geldanlage in Fonds sollte man sich über Chancen
und Risiken beraten und aufklären lassen.
Der Wert von Anlagen sowie die mit ihnen erzielten Erträge
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Die in diesem Kommentar enthaltenen Informationen stellen
weder eine Anlageempfehlung noch ein Angebot oder eine
Aufforderung zum Handel mit Anteilen an Wertpapieren oder
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Quelle: Investmentfonds.de
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