Investmentfonds.de
15.12.2021:
La Française Kommentar zur kommenden EZB-Sitzung
Köln, den 15.12.2021 (Investmentfonds.de) -
François Rimeu, Senior Strategist, La Française AM
Quantitative Easing im Fokus
Die Europäische Zentralbank (EZB) wird am 16. Dezember ihre
vierteljährliche Pressekonferenz abhalten. Angesichts der
gestiegenen Inflationsunsicherheit muss sie sich ihre geld-
politischen Optionen offenhalten. Trotz der Aufwärtsrisiken
für die Inflationsaussichten wird die EZB ihre vorübergehende
Inflationsprognose jedoch nicht aufgeben. Sie wird ihre makro-
ökonomischen Projektionen mit der ersten Veröffentlichung für
2024 aktualisieren.
Wir erwarten folgendes:
Die EZB wird ihre im Juli 2021 eingeführte Forward Guidance
beibehalten. EZB-Präsidentin Lagarde wird betonen, dass eine
Zinserhöhung im nächsten Jahr sehr unwahrscheinlich ist. Sie wird
jedoch auch darauf hinweisen, dass der GC (Governing Council)
nicht zögern wird, zu handeln, wenn die drei Bedingungen der
Forward Guidance erfüllt sind. Präsidentin Lagarde wird eine
Zinserhöhung nicht über das Jahresende 2023 hinaus verschieben.
Das Pandemie-Notfallkaufprogramm (PEPP) wird trotz Omicron
planmäßig im März 2022 auslaufen.
Das Nachfolgeprogramm des PEPP, das Programm zum Ankauf von
Vermögenswerten (APP) dürfte ab April nächsten Jahres bis Ende
2022 auf durchschnittlich 40 Mrd. EUR pro Monat aufgestockt
werden. Darüber hinaus kann das GC (Governing Council) den
monatlichen Durchschnittsbetrag des APP von 20 Mrd. EUR durch
einen zeitlich befristeten Finanzrahmen von 150 bis 200 Mrd. EUR
bis Dezember 2022 aufstocken.
Wir erwarten auf dieser Sitzung keine Ankündigung über die
Aufnahme griechischer Anleihen in das APP, da im Rahmen des PEPP
in fällig werdende griechische Bestände reinvestiert wird.
Um dem Fragmentierungsrisiko vorzubeugen, wird die
PEPP-Flexibilität auf Reinvestitionen in fällig werdende
Schuldtitel im PEPP übertragen.
Für die Wirtschaft erwarten wir, dass die Inflationsprognosen
der EZB für 2021 (2,5 % gegenüber 2,2 % zuvor) und 2022 (2,8 %
gegenüber 1,7 % zuvor) deutlich nach oben korrigiert werden. Wir
gehen davon aus, dass die Inflationsprognose für 2024 mit 1,8 %
unter dem langfristigen Ziel (2 %) bleibt. Auf der Wachstumsseite
rechnen wir damit, dass die Projektionen ein leicht höheres
Wachstum im Jahr 2021 (von 5,0 % auf 5,1 %), ein geringeres
BIP-Wachstum im Jahr 2022 (von 4,6 % auf 4,3 %), aber ein höheres
Wachstum im Jahr 2023 (von 2,1 % auf 2,3 %) anzeigen werden.
Das Hauptrisiko (ausgehend von einer hawkishen Haltung) dürfte
darin bestehen, dass die EZB beschließt, Entscheidungen über
künftiges QE auf Februar 2022 zu verschieben, mit der Begründung,
dass die Unsicherheit zu groß sei, um auf der aktuellen Sitzung
zu handeln. Das ist aber nicht unser Basisszenario.
Die Anleihemärkte, insbesondere in Italien, Spanien, Portugal
und vor allem Griechenland, wären dann anfällig.
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Quelle: Investmentfonds.de
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