Investmentfonds.de
02.02.2022:
Vermögensmanagement Euroswitch Pressemitteilung: Kapitalmärkte in der Selbstfindungsphase
Köln, den 02.02.2022 (Investmentfonds.de) -
Thomas Böckelmann, leitender Portfoliomanager der
Vermögensmanagement Euroswitch
Kapitalmärkte in der Selbstfindungsphase
Raus aus Growth, rein in Value, sieht Thomas Böckelmann,
leitender Portfoliomanager der Vermögensmanagement Euroswitch,
in der derzeitigen Marktphase als nicht ausreichend
differenziert: "Unbestritten gibt es attraktive klassische
,Value'-Unternehmen, aber auch im ,Growth'-Bereich gibt es nach
Kursrückschlägen von teilweise mehr als 50 Prozent
Opportunitäten." Ohnehin stelle sich nicht mehr die Frage nach
"Value" oder "Growth", sondern welches unternehmerische
Geschäftsmodell von den unveränderten langfristigen Trends am
besten profitieren könne. "So benötigt man zum Beispiel im
Bereich der Digitalisierung natürlich innovative Software-
schmieden, aber eben auch Kupferminen und Chemieunternehmen,
die die Wandlungsprozesse durch Basisprodukte erst ermöglichen",
erläutert der Finanzexperte.
Die aktuelle Marktsituation wird laut Böckelmann unter anderem
durch die sich wandelnde Einschätzung zur langfristigen Inflation
und zu potenziellen Reaktionen der Notenbanken erschwert.
"Letztere schienen zuletzt zulange darauf zu beharren, die
Inflationsentwicklung sei pandemiebedingt vor allem temporär.
Ferner erfahren zahlreiche Politiker rund um den Globus einen
gewissen Realitätsschock - sei es Joe Biden in den USA mit seinem
zu scheitern drohenden Infrastrukturpaketen oder in der EU mit den
Kosten der Energiewende. Jüngste Preissteigerungen führen
insbesondere in niedrigen Einkommenssegmenten zu Belastungen und
somit zu Druck auf eine Politik, die ohnehin schon seit Jahren
die Notenbanken politisiert. Unterm Strich steigt die Gefahr,
dass die Notenbanken nach gar keinem oder späten Reagieren jetzt
Überreagieren", befürchtet der Portfoliomanager.
Das Ende der "Großen Moderation"
Die Welt muss sich erst an das vermeintliche Ende der sogenannten
"Großen Moderation" gewöhnen - also der mehrjährigen Phase von
grenzenloser kostenfreier Liquiditätsversorgung, teilweise begleitet
von fiskalpolitischen Stützungsprogrammen. In der Folge sind auch die
aus Umfragen resultierenden makroökonomischen Indikatoren der
"realen" Wirtschaft wie Einkaufmanagerindizes sehr volatil.
"Die Wechselwirkungen aus sich ändernder Geldpolitik, Fiskalpolitik,
Geopolitik sind auch für die Unternehmen selbst nur schwer
abzuschätzen. Insofern ist auch der vorherrschende Gewinnoptimismus,
der sich in den Kurszielprognosen für viele Aktienmarktsegmente
ablesen lässt, zu hinterfragen", warnt Böckelmann.
Doch der Experte beruhigt auch: "Der Monat Januar hat gezeigt, dass
ein ,weiter so - die Flut hebt alle Boote' wie in den letzten Jahren
unwahrscheinlicher geworden ist. Gegebene Ungewissheiten aber auch
zahlreiche neue Marktteilnehmer haben die Schwankungsbreite an den
Märkten erhöht. Aber diese jetzt höheren Schwankungen sind eigentlich
nur normal - vielmehr haben die Sondereffekte der ,Großen Moderation'
diese über Jahre niedrig gehalten. Bislang sehen wir also bei Aktien
eine völlig normale Korrektur und nicht auszuschließende Übertreibungen
werden zu zahlreichen Opportunitäten führen."
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Quelle: Investmentfonds.de
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