Investmentfonds.de
25.02.2022:
PGIM Fixed Income | Ukraine-Invasion bringt EZB in schwierige Lage
Köln, den 25.02.2022 (Investmentfonds.de) -
Katharine Neiss, Chief European Economist bei PGIM Fixed Income
Ukraine-Invasion bringt EZB in schwierige Lage
Auswirkungen der Ukraine-Krise auf die Politik der Zentralbank:
"Die Tragweite ist für den Euroraum eine ganz andere als die für
die USA. Was Europa betrifft, so stellen die Ereignisse der letzten
Tage einen eindeutig negativen Angebotsschock für die Region dar,
der die Konjunktur dämpft und die Inflation in die Höhe treibt und
die politischen Entscheidungsträger vor ein Dilemma stellt.
Die jüngsten politischen Entwicklungen wirken sich auf unterschiedliche
Weise auf die Region aus, wobei der Energiesektor und die damit
verbundene Beeinträchtigung des Vertrauens besonders ins Gewicht fallen.
Weitere negative Auswirkungen ergeben sich aus den Handels- und
Finanzbeziehungen, auch wenn die makroökonomischen Auswirkungen im
Vergleich dazu begrenzt sind.
Obwohl es sich bei der Eskalation um einen allgemeinen Schock handelt,
ist es wichtig, darauf hinzuweisen, dass die Auswirkungen in der gesamten
Region asymmetrisch sind. So sind große Länder des Euroraums wie
Deutschland und Italien am stärksten betroffen, da sie stärker von
russischer Energie abhängig sind als z. B. Frankreich.
Ein derartiger negativer Schock bringt die EZB eindeutig in eine
schwierige Lage, da die Aussicht auf höhere und anhaltende
Energiepreissteigerungen die Inflation anheizen und gleichzeitig die
Haushalte und Unternehmen unter Druck setzen könnte. Schocks mit
asymmetrischen regionalen Auswirkungen erhöhen auch die Aussicht auf
eine Fragmentierung des Euroraums, wobei zu befürchten ist, dass
Volkswirtschaften wie Italien nicht in der Lage sein werden, ihren
Schuldenstand zu finanzieren. Das mögliche Risiko einer Fragmentierung
des Euro stellt eine weitere Herausforderung für die EZB dar.
In Anbetracht des unbeständigen und schwierigen Umfelds erwarten wir,
dass die EZB sich ihre Optionen offen hält und ihre im Dezember
angekündigte, vergleichsweise restriktive Haltung in Bezug auf eine
allmähliche Reduzierung der Ankäufe von Vermögenswerten im Laufe dieses
Jahres bekräftigt. Die jüngsten Ereignisse bieten der EZB auch die
Gelegenheit, die Kontrolle über die Inflation zurückzuerlangen: Höher
als erwartet ausgefallene Inflationszahlen sind eindeutig auf einen
externen Schock zurückzuführen und entziehen sich der Kontrolle der
Zentralbank. Eine solche verbale Intervention könnte die Märkte
beruhigen. Darüber hinaus erwarten wir, dass die EZB die Flexibilität,
die sie während der Pandemie an den Tag gelegt hat, in Echtzeit nutzen
wird, um günstige Finanzierungsbedingungen zu gewährleisten und eine
Ausweitung der Spreads von Staatsanleihen zu verhindern."
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Quelle: Investmentfonds.de
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