Investmentfonds.de
30.03.2022:
DESTATIS | Öffentliche Schulden steigen zum Jahresende 2021 auf neuen Höchststand von 2,3 Billionen Euro
Köln, den 30.03.2022 (Investmentfonds.de) -
DESTATIS, Statistisches Bundesamt
WIESBADEN - Der Öffentliche Gesamthaushalt (Bund, Länder, Gemeinden und
Gemeindeverbände sowie Sozialversicherung einschließlich aller Extrahaushalte)
war beim nicht-öffentlichen Bereich zum Jahresende 2021 mit 2 319,8 Milliarden
Euro verschuldet. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) nach vorläufigen
Ergebnissen weiter mitteilt, entspricht dies einer Pro-Kopf-Verschuldung von
27 906 Euro. Zum nicht-öffentlichen Bereich gehören Kreditinstitute sowie der
sonstige inländische und ausländische Bereich, zum Beispiel private Unternehmen
im In- und Ausland.
Gegenüber dem Jahresende 2020 stieg die öffentliche Verschuldung um 6,8 % oder
146,9 Milliarden Euro, was insbesondere beim Bund, aber auch bei einigen Ländern
weiterhin auf Maßnahmen zur Bewältigung der Corona-Pandemie zurückzuführen ist.
Gegenüber dem 3. Quartal 2021 nahm die Verschuldung im 4. Quartal 2021 um 1,6 %
oder 35,7 Milliarden Euro zu.
Schulden des Bundes steigen um 10,3 % gegenüber dem Jahresende 2020
Beim Bund stiegen die Schulden des Öffentlichen Gesamthaushalts am Jahresende 2021
gegenüber 2020 um 10,3 % beziehungsweise 145,0 Milliarden Euro auf 1 548,5
Milliarden Euro an. Gegenüber dem 3. Quartal 2021 nahm die Verschuldung des Bundes
im 4. Quartal 2021 um 2,9 % beziehungsweise 43,6 Milliarden Euro zu.
Schulden der Länder um 2,1 Milliarden Euro höher als zum Jahresende 2020 -
leichter Rückgang im 4. Quartal 2021
Die Länder waren Ende 2021 mit 638,1 Milliarden Euro verschuldet, das waren 0,3 %
oder 2,1 Milliarden Euro mehr als Ende 2020. Gegenüber dem 3. Quartal 2021
verzeichneten die Länder im 4. Quartal 2021 hingegen einen Schuldenrückgang um
7,1 Milliarden Euro beziehungsweise 1,1 %.
Die höchsten prozentualen Zuwächse gegenüber dem Jahresende 2020 wiesen Sachsen
(+24,4 %), Bayern (+11,5 %) und Thüringen (+4,5 %) auf. In Sachsen ergab sich der
Anstieg zu einem großen Teil aus Aufnahmen für den "Corona-Bewältigungsfonds"
sowie einer Umschichtung der Kreditaufnahmen vom bislang vornehmlich genutzten
öffentlichen Bereich (zum Beispiel bei verbundenen Unternehmen) zum
nicht-öffentlichen Bereich. Die Steigerung in Bayern resultierte insbesondere aus
einem höheren Ausgabebedarf für Maßnahmen zur Bewältigung der Corona-Pandemie.
Den stärksten prozentualen Schuldenrückgang verzeichnete Bremen (-7,9 %). Dieser
beruht vor allem auf den gegenüber dem Jahresende 2020 geringeren
Schuldenaufnahmen für die Bereitstellung von Barsicherheiten für
Derivatgeschäfte. In Rheinland-Pfalz sank die Verschuldung gegenüber dem
Jahresende 2020 um 7,6 %, dies ist hauptsächlich durch höhere
Steuereinnahmen begründet. In Hessen sank in diesem
Zeitraum die Verschuldung um 4,0 %.
Schulden der Gemeinden und Gemeindeverbände sinken um 217 Millionen Euro
Die Verschuldung der Gemeinden und Gemeindeverbände war dagegen leicht rückläufig.
Sie sank zum Jahresende 2021 gegenüber dem Jahresende 2020 um 0,2 %
beziehungsweise 217 Millionen auf 133,1 Milliarden Euro. Gegenüber dem
3. Quartal 2021 ging der Schuldenstand im 4. Quartal 2021 um 0,6 %
beziehungsweise 816 Millionen Euro zurück.
Den höchsten prozentualen Schuldenanstieg gegenüber dem Jahresende 2020 wiesen die
Gemeinden und Gemeindeverbände in Baden-Württemberg mit 9,9 % nach, gefolgt von
Schleswig-Holstein (+6,9 %) und Sachsen-Anhalt (+5,0 %). Die stärksten prozentualen
Rückgänge gab es im Saarland (-9,5 %), in Brandenburg (-7,3 %) und in Thüringen
(-6,1 %). Der Schuldenrückgang im Saarland ist im Wesentlichen dadurch begründet,
dass im Rahmen des Saarlandpaktes seit dem 1. Januar 2020 bis zum 31. Dezember 2021
insgesamt 590,6 Millionen Euro an kommunalen Kassenkrediten vom Land übernommen
wurden.
Die Sozialversicherung wies im 4. Quartal 2021 einen Schuldenstand in Höhe von
41 Millionen Euro aus, was einen leichten Rückgang um 3 Millionen Euro gegenüber
dem Jahresende 2020 bedeutet.
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Quelle: Investmentfonds.de
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