Investmentfonds.de
14.07.2022:
Jennison Associates | Luxusmarken gewinnen auch in der Pandemie noch Marktanteile hinzu
Köln, den 14.07.2022 (Investmentfonds.de) -
Rebecca Irwin, Portfoliomanagerin bei Jennison Associates
Luxusmarken gewinnen auch in der Pandemie noch Marktanteile hinzu
Luxusmarken zeigen sich widerstandsfähig, was ihre starke
Preissetzungsmacht und die Qualität ihrer Geschäftsmodelle unter
Beweis stellt. Rebecca Irwin, Managing Director bei Jennison
Associates, einem Tochterunternehmen des Vermögensverwalters PGIM,
sieht trotz der aktuellen geo- und wirtschaftspolitischen
Unsicherheiten starkes Wachstumspotenzial.
Dank des kräftigen Wachstums werden große Luxusmarken nur noch stärker.
So hat sich das Marktwachstum für Luxusmarken vor allem in den
wichtigsten Regionen für Luxusartikel beschleunigt, also in den USA,
in Asien und Europa. Gleichzeitig meldeten viele der Big Player höhere
operative Margen als jemals zuvor. Dies zeigt die enorme Kraft der
Unternehmen und ihrer Marken, von denen einige auch Kultstatus genießen.
Zudem verfügen diese Luxusanbieter über starke Finanz- und
Betriebsmodelle.
Die Weichen sind auf anhaltendes Wachstum gestellt. Größe bringt diverse
Vorteile - sei es im Bereich Immobilien, Personalsuche, Marketing und
dem Austausch von Best Practices. Sogar während der Pandemie gelang es
den Unternehmen, Marktanteile dazu zu gewinnen. Ein weiterer Erfolgsfaktor
ist der eigene Vertrieb. Die großen Marken machen oft 80 bis 100 % ihres
Umsatzes über ihre eigenen Läden, das umfasst online und den stationären
Handel. So können sie ihre Preise kontrollieren, ihre Positionierung im
Markt, die Ladengestaltung und damit das gesamte Luxuserlebnis für ihre
Kunden.
Die Vorteile dieser Strategie haben sich deutlich während der aktuellen
Lieferkettenproblematik gezeigt. Luxushersteller beziehen ihre Produkte
häufig von lokalen Handwerksbetrieben, die meist in Italien und Frankreich
beheimatet sind und auf kurzen Wegen liefern. Ein weiterer Vorteil des
Geschäftsmodells: Wenn diese Handwerksbetriebe, etwa aufgrund steigender
Rohstoffpreise, ihre Preise erhöhen, können Luxusunternehmen wie Chanel,
Hermès, Louis Vuitton, Cartier und Dior dies an ihre wenig preissensible
Kundschaft weitergeben. Bezeichnend ist etwa, dass Chanel den Preis für
seine klassische "Flap Bag" im Jahr 2021 um 60 % erhöht hat, ohne dass
die Nachfrage darunter gelitten hat.
Ein weiterer wichtiger Erfolgsfaktor für die Luxusmarken ist der
Online-Handel. Zwar wird er bei Luxusgütern keine so hohe Marktdurchdringung
erreichen wie bei anderen Konsumgütern. Immerhin sind einige dieser Güter
online gar nicht erwerblich. So bleibt das Erlebnis in den Läden wichtig.
Dennoch ist auch der Online-Handel ein wichtiger Wachstumsmotor für den
Sektor. Er verschafft den Unternehmen neue Kundengruppen, die nicht in die
Läden kommen würden; auf diese Weise gibt es keine Kannibalisierung der
verschiedenen Vertriebskanäle. All diese Gründe sprechen dafür, dass die
Big Player in den kommenden Jahren ihre Umsätze voraussichtlich im hohen
einstelligen Prozent-Bereich steigern und dabei hohe Margen erzielen können.
Dies kombiniert mit wachsenden freien Cashflows, soliden Bilanzen und
erfahrenen Managementteams kann einen Kurs-Aufschlag auf den Markt
rechtfertigen.
Trotzdem sollten Anleger auch Risiken wie Geopolitik, drohende Rezession
in Europa, steigende Zinsen und Preise sowie die weiter andauernde Pandemie
im Auge behalten. Zudem beeinträchtigt die Volatilität der Aktienmärkte
den Luxuskonsum. Es ist daher nicht verwunderlich, dass Luxusaktien eine
deutliche Korrektur erlebt haben. Langfristig gesehen ist aber das
Wachstumsprofil dieser Unternehmen sehr gut: hohe Margen, Langlebigkeit,
Wachstum des freien Cashflows, starke Bilanzen und solide Managementteams.
Dies alles spricht dafür, Aktien von Luxusunternehmen auch über unsichere
Zeiten hinweg zu halten.
Die Aussagen einer bestimmten Person geben deren
persönliche Einschätzung wieder (Jennison Associates).
Die zur Verfügung gestellten Informationen erheben
keinen Anspruch auf Vollständigkeit und stellen
keine Beratung dar (Jennison Associates)
Quelle: Investmentfonds.de
|