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11.10.2022:
J.P. Morgan AM: Herausforderndes Marktumfeld für Income-Strategien sorgt nun für höheres Ausschüttungsniveau
Jakob Tanzmeister, Investmentspezialist in der Multi-Asset-Solutions-Gruppe
bei J.P. Morgan Asset Management
J.P. Morgan Asset Management: Herausforderndes Marktumfeld für
Income-Strategien sorgt nun für höheres Ausschüttungsniveau
- Multi-Asset Investoren brauch(t)en starke Nerven: Aktien und Anleihen unter Druck
- Marktverwerfungen bieten mittelfristig Chancen: „TINA“ ist Vergangenheit
- Inflationsdynamik beachten: Marktperformance und Korrelationen werden sich ändern
Frankfurt, 10. Oktober 2022 – Nach neun schwankungsreichen Monaten an den Kapitalmärkten
ist das Umfeld weiterhin von einer hohen Volatilität über die Assetklassen hinweg
geprägt. Aktien- und Anleihenmärkte stehen nach wie vor gleichermaßen unter Druck.
„Diese Konstellation ist für Mischfondsanleger insofern unangenehm, als dass Anleihen
ihre Funktion als stabiler Anker für das Portfolio in diesem Jahr bisher nicht erfüllen
konnten,“ erläutert Jakob Tanzmeister, Investmentspezialist in der Multi-Asset-Solutions
-Gruppe bei J.P. Morgan Asset Management. Laut dem Experten gab es im MSCI World Index
seit 1990 acht Kalenderjahre, in denen die Aktien mehr als fünf Prozent gefallen sind.
Diese Verluste konnten bisher durch Anleihen zumindest abgepuffert werden, wobei der
durchschnittliche Ertrag der Anleihen in diesen acht Jahren 6,8 Prozent betrug. „Diese
negative Korrelation war in diesem Jahr außer Kraft gesetzt und Anleihen haben den
Abwärtstrend der Aktien sogar noch verstärkt“, so Tanzmeister.
So war die größte Herausforderung für Anlegerinnen und Anleger, dass es in diesen
stürmischen Zeiten kaum „Zufluchtsorte“ gab. Entsprechend war es auch für breit
diversifizierte Fonds kaum möglich, sich dem Abwärtstrend zu entziehen. Jakob
Tanzmeister betont jedoch, dass es sich lohnt, die Nerven zu behalten, da selbst ein
solch schwieriges Jahr mittelfristig Chancen bietet: „In der Vergangenheit folgte nach
Korrekturen von mehr als 10 Prozent für Aktien und Anleihen gleichzeitig im Folgejahr
stets ein Plus von durchschnittlich 14 Prozent“, erklärt der Experte.
Dividendenaktien weiterhin mit Bewertungsabschlag
Aufgrund der anhaltenden Inflations- und Rezessionssorgen und den damit einhergehenden
Befürchtungen von Revisionen der Gewinnschätzungen für 2023 behält der flexible
Multi-Asset-Income-Klassiker JPMorgan Investment Funds – Global Income Fund seine
derzeit defensive Positionierung bei. „Die Aktienquote wurde auf 39 Prozent abgesenkt.
Durch die Auswahl defensiver Sektoren und ertragsstarker Dividendenaktien, die weniger
zyklisch als der breite Aktienmarkt sind, liegt das gewichtete Aktienbeta im Fonds
aktuell mit 0,24 sogar noch deutlich niedriger“, führt Tanzmeister aus. Er ist
optimistisch, dass die Dividendentitel trotz des schwierigen Marktumfelds ihr
Ausschüttungsniveau beibehalten werden: „Die Ausschüttungsquote der Unternehmen ist im
historischen Vergleich sehr niedrig, sodass sie in der Lage sein sollte, ihre Dividenden
aufrecht zu erhalten. Es gilt natürlich, sehr selektiv zu sein und die Unternehmen
auszuwählen, deren Gewinne durch die Inflation nicht zu massiv eingebrochen sind“,
unterstreicht der Experte. Dass dies möglich sei belege die Tatsache, dass es in diesem
Jahr bei vielen Unternehmen sogar Rekordausschüttungen gab.
Der Blick auf die globalen Aktienmärkte zeigt, dass sich Dividendenaktien besser als der
breite Markt behaupten konnten, während Wachstumsaktien in diesem Jahr besonders
abgestraft wurden. Gleichwohl ist der Bewertungsabschlag zum Growth-Segment weiterhin
vorhanden: „Auch wenn Dividendenaktien eine Bewertungsnormalisierung durchlaufen haben,
liegen sie weiterhin noch drei bis vier KGV-Punkte unterhalb des langfristigen
Durchschnitts ihres Abschlags zu Wachstumstiteln. Diese Schere wird sich weiter
schließen, was ebenfalls einen gewissen Puffer bietet“, betont Tanzmeister.
Neubewertung der Anleihen noch nicht ganz abgeschlossen, aber nahe fairer Niveaus
Zur defensiveren Positionierung der Income-Strategie gehört auch, dass die Duration der
Anleihen im Portfolio weiterhin sehr niedrig ist. „Es ist nicht unwahrscheinlich, dass
die Inflation noch eine Weile auf dem erhöhten Niveau bleibt und die Zentralbanken noch
weiter an der Zinsschraube drehen. Die gigantische Neubewertung der Anleihen in diesem
Jahr, die auch den größten nominellen Kursverlust bei US-Staatsanleihen in der
Geschichte umfasst, ist also noch nicht ganz abgeschlossen. Nachdem die Anleihenrenditen
gestiegen sind, liegen sie nun aber wieder näher an den fairen Niveaus und werden auch
für Anleger wieder interessanter“, betont Jakob Tanzmeister.
Von TINA zu TAMO
„Daraus folgt, dass die jahrelang gültige Maxime ‚TINA – There is no Alternative‘ – in
diesem Fall zu Aktien – Geschichte ist und es heute durchaus wieder ertragsstarke
Anlageoptionen gibt. Es hat sich dafür sogar schon ein neues Akronym gefunden: ‚TAMO‘,
also ‚There are many Opportunities.‘ So erreichen beispielsweise US-Staatsanleihen
langsam wieder das Renditeniveau der Dividenden. Das wird zu einem großen Wandel bei
vielen Kapitalsammelstellen führen“, erwartet der Investmentspezialist. „Für
ertragsorientierte Income-Anleger bieten sich nun wieder attraktive Anlagemöglichkeiten
– auch wir haben in den Income-Strategien bereits wieder einige Anlageklassen
aufgestockt, die attraktive Levels erreicht haben“, führt Tanzmeister aus.
Beispielweise liegen die Bewertungen von Hochzinsanleihen derzeit auf einem historisch
attraktiven Niveau, das gute Ertragschancen erwarten lässt. So konnten
US-Hochzinsanleihen ausgehend von einem Spreadniveau von knapp 600 Basispunkten in der
Vergangenheit über ein bis zwei Jahre immer eine positive Performance erzielen. Parallel
bieten die aktuellen Renditen eine gute Kompensation für die Rezessionsrisiken. Nicht
zuletzt ist der Refinanzierungsbedarf in den kommenden Jahren gering und aufgrund der
Marktbereinigung während der COVID-Pandemie sollten Ausfallraten in einer möglichen
Korrekturphase niedriger liegen als in früheren Krisen.
Selbst die Volatilität, die punktuell immer noch sehr hoch ist und weiterhin über dem
Durchschnitt der letzten Jahre liegt, bietet Chancen. Mit Covered-Call-Strategien
lassen sich beispielsweise hohe laufende Erträge in Kombination mit einer Partizipation
an Aktienkurssteigerungen generieren. „Unter diesen Voraussetzungen ist es unserem
Fondsmanagement gelungen, die Rendite im Global Income Fund auf knapp 7 Prozent zu
steigern“, freut sich Income-Spezialist Jakob Tanzmeister und ergänzt: „Es gab lange
nicht so gute Chancen wie aktuell – und so hat die anhaltende Marktvolatilität auch
eine positive Seite, die gerade für Income-Anleger sehr erfreulich ist.“
Inflation und Währungen im Blick behalten
Dass es in diesem Jahr auch auf dem Währungsmarkt starke Verwerfungen gab, ist laut
Tanzmeister für die Income-Strategie weniger gravierend: „Aufgrund der fehlenden
Ertragskomponente haben wir die Währungen in allen Income-Strategien strategisch
abgesichert. Die enorme US-Dollar-Aufwertung hat den Fonds also abgesehen von den
Hedging-Kosten nicht weiter belastet, aber wir haben sie natürlich im Blick. Nach der
längsten Dollaraufwertungsphase der letzten 50 Jahre sollte mittelfristig die Spitze
erreicht sein und es könnte eine signifikante Abwertung des US-Dollar stattfinden“, so
die Erwartung des Experten.
Besonders die Inflation gilt es aber laut Jakob Tanzmeister weiter im Auge zu behalten.
Mit der Multi-Asset-Solutions-Gruppe von J.P. Morgan Asset Management hat er vier
verschiedene langfristige Muster identifiziert, je nachdem ob die Inflation niedrig
oder hoch ist und ob diese steigt und fällt. „Aktuell haben wir erstmals seit
Jahrzehnten wieder eine hohe, weiter steigende Inflation – in diesem Umfeld profitieren
Rohstoffe, inflationsgesicherte Anleihen und Immobilien am besten. Sobald wir in die
nächste Phase einsteigen, also eine hohe, fallende Inflation haben, ändern sich die
Korrelationsmuster und die Marktperformance der Anlageklassen massiv. In diesem Umfeld
werden Aktien, Unternehmensanleihen und auch REITs, also börsennotierte Immobilienfonds,
profitieren. Darauf gilt es das Portfolio einzustellen“, sagt Tanzmeister. Eine wichtige
Erkenntnis: „Für uns als Income-Investor ist nun nicht so relevant, wie die
Zentralbanken weiter vorgehen, sondern wesentlich relevanter zu beobachten, wann die
Inflationsdynamik dreht.“
Stabiles Ausschüttungsniveau im außergewöhnlichen Marktumfeld
Die äußerst breit gestreuten Multi-Asset-Income-Portfolios der Income-Manager Michael
Schoenhaut und Eric Bernbaum konnten auch im schwierigen Marktumfeld des Jahres 2022
verlässliche, regelmäßige Erträge erzielen. Die letzte Quartalsausschüttung des
JPMorgan Investment Funds – Global Income Fund (WKN A0RBX2) entspricht einer
annualisierten Ausschüttung von 4,65 Prozent (Anteilklasse A (div) – EUR, Stand August
2022, nicht garantiert). Die nachhaltige Income-Strategie JPMorgan Investment Funds –
Global Income Sustainable Fund (ISIN A2QL40) konnte eine annualisierte Ausschüttung von
4,39 Prozent (Anteilklasse A (div) – EUR, Stand August 2022, nicht garantiert) erzielen.
„Die Ausschüttungen helfen, die durch die außergewöhnlichen Marktbedingungen
hervorgerufenen zeitweise zweistelligen Kursrückgänge abzufedern. Gleichzeitig bieten
die niedrigeren Kurse eine gute Einstiegs- oder Nachkaufmöglichkeit. Denn selbst wenn
nicht zu erwarten ist, dass sich das schwache Wachstum in den nächsten Monaten schnell
ändert, bieten die massiven Neubewertungen in vielen Anlageklassen bereits jetzt gute
Chancen für ertragsorientierte Anleger“, so Jakob Tanzmeisters Fazit.
Die Aussagen einer bestimmten Person geben deren
persönliche Einschätzung wieder (J.P. Morgan Asset Management).
Die zur Verfügung gestellten Informationen erheben
keinen Anspruch auf Vollständigkeit und stellen
keine Beratung dar (J.P. Morgan Asset Management).
Quelle: Investmentfonds.de
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