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28.10.2022:
Lazard Asset Management | Schwellenländeraktien: „Jetzt ist ein attraktiver Zeitpunkt für den Einstieg“
James Donald, Leiter der Emerging Markets-Plattform von
Lazard Asset Management
Schwellenländeraktien: „Jetzt ist ein attraktiver Zeitpunkt für den Einstieg“
Frankfurt, 28. Oktober 2022.
Drei Faktoren haben die Aktienkurse der Emerging Markets im dritten Quartal belastet,
analysiert James Donald, Leiter der Emerging Markets-Plattform von Lazard Asset
Management: der stärkere US-Dollar, die höhere Inflation und die restriktiveren
finanziellen Bedingungen. Er erklärt, warum jetzt der richtige Einstiegszeitpunkt
für Anleger gekommen ist. Denise Simon, Portfoliomanagerin/Analystin im Bereich
Schwellenländeranleihen bei Lazard Asset Management, ist für die Rentenseite weniger
optimistisch gestimmt. Sie empfiehlt angesichts der Warnzeichen für eine Rezession
eine konservative Positionierung für Anleihen aus den Emerging Markets.
Global einbrechende Aktienmärkte lassen viele Anleger ratlos zurück – wo noch
investieren? James Donald hat darauf eine Antwort: „Wir glauben, dass EM-Aktien eine
der am stärksten fehlbewerteten Anlageklasse sind – mit äußerst ansprechenden
Bewertungen.“ Für eine Rückkehr der Schwellenländeraktien gibt es aus seiner Sicht
viele Gründe. „Die Bewertungen sind im Vergleich zur Historie und zu den entwickelten
Märkten weiterhin moderat. Rentabilität, freier Cashflow und Dividendenrenditen sind
gestiegen, und für 2023 wird eine Erholung des Gewinnwachstums erwartet. Jetzt ist
ein guter Zeitpunkt für den Einstieg“, fasst er zusammen.
Anlageklasse unterbewertet
In der Vergangenheit seien die Aktienerträge der Schwellenländer eng mit dem Anstieg
und Fall der Rohstoffpreise und den globalen Wachstumserwartungen verbunden gewesen.
In den letzten 20 Jahren habe sich das Segment jedoch weiterentwickelt und biete nun
immer neue Anlagemöglichkeiten. Denn die Liquidität habe sich erhöht und das Interesse
der Anleger sei stetig gewachsen. „Dennoch bleibt die Anlageklasse unterbewertet“,
merkt James Donald an. „Die demografische Entwicklung und die Verstädterung sorgen
für einen langfristigen Rückenwind, der das Wachstum der Anlageklasse beschleunigen
kann. Mit der wachsenden Mittelschicht kommt ein jüngerer, zunehmend gebildeter
Verbraucher auf den Markt, der neue Technologien schnell annimmt und dessen Konsummuster
und -präferenzen sich ständig ändern.“
Deshalb ist Lazard AM optimistisch für die wirtschaftliche Entwicklung der
Schwellenländer. „Sofern es nicht zu einer größeren globalen Rezession kommt, werden
wir wahrscheinlich in eine Phase der allmählichen wirtschaftlichen Erholung eintreten,
die durch eine Kombination aus Infrastrukturausgaben, insbesondere für Energie in Europa,
und steigenden Investitionsausgaben in den Industrieländern unterstützt wird“,
prognostiziert der Experte. Positiv wirke dabei das derzeitige Umfeld: Hohe
Rohstoffpreise, bessere Handelsbedingungen und Devisenreserven hätten die Außenbilanzen
vieler Schwellenländer gestärkt.
Emerging Markets: Zinswende in Sicht?
Gleichzeitig könnte die Inflation – und damit die Zinserhöhungen – in den Schwellenländern
ihren Höhepunkt erreicht haben. „In den Emerging Markets startete der Zinserhöhungszyklus,
und hier könnte er auch als erstes wieder abflauen“, erklärt Donald. So hätte erst
kürzlich die brasilianische Zentralbank angedeutet, dass die Zinssätze ihren Höhepunkt
erreicht haben könnten. „Dies ist eine erfreuliche Nachricht für die Anleger, zumal
andere Zentralbanken der Schwellenländer nicht mehr lange auf sich warten lassen dürften“,
so der Experte.
Für die Rentenseite ist seine Kollegin Denise Simon noch deutlich vorsichtiger. Auch
wenn die Fundamentaldaten der Schwellenländer im Allgemeinen solide aussähen, erhalten
die Anleihen dieser Länder kräftigen Gegenwind aufgrund des makroökonomischen Umfelds.
„Im dritten Quartal dieses Jahres kam es erneut zu einem Ausverkauf der Rentenmärkte,
flankiert von neuen Höchstständen des US-Dollars“, berichtet die Expertin. „Die Anleihen
der Schwellenländer wurden von diesem Sturm mitgerissen. Sowohl die Märkte für
Hartwährungs- als auch für Lokalwährungsanleihen verzeichneten das fünfte Quartal in
Folge negative Renditen und das kombinierte Anlagesegment (Blend) befindet sich nun in
der schlimmsten Phase seines Bestehens. Seit Anfang 2021 hat die Assetklasse 25 Prozent
ihres Wertes verloren.“
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Schwellenländer-Anleihen: Gegenwind durch den starken US-Dollar
Im Umfeld der aufziehenden Rezession in vielen Industrieländern bleibt Lazard AM daher
auf der Rentenseite konservativ positioniert – mindestens bis zum Jahresende. „Unsere
defensive Positionierung spiegelt eher das schwierige makroökonomische Umfeld wider,
als dass wir uns Sorgen um die Fundamentaldaten und Bewertungen machen“, begründet
Denise Simon diese Haltung. „Wir sind uns bewusst, dass viele negative Nachrichten
bereits eingepreist sind und die Bewertungen von Schwellenländeranleihen sowohl auf
Einzelbasis als auch im Vergleich zu anderen Segmenten des Kreditmarktes zu niedrig
sind. Jedoch gehen wir davon aus, dass die Märkte tiefer in den Value-Bereich vordringen
und die Preise neu festsetzen werden. Das würde dann die hohe Wahrscheinlichkeit
widerspiegeln, dass weitere Zinserhöhungen eine Rezession auslösen werden.“
Im Portfolio habe dies dazu geführt, dass Lazard AM die US-Zinsduration reduziert und
die Kreditqualität erneut erhöht habe. „Wir konzentrieren uns auf stabile und sichere
Carry-Quellen und warten auf bessere Einstiegsmöglichkeiten“, so Denise Simon. Im Fokus
stünden hochwertige Investment Grade-Länder wie Uruguay und Katar sowie bestimmte mit
BB bewertete Staatsanleihen wie die der Elfenbeinküste. „Außerdem bevorzugen wir
weiterhin mit BB bewertete Unternehmensanleihen, die eine attraktive Kombination aus
soliden Bilanzen, attraktiven Renditen und kurzer Laufzeit bieten“, führt die
Anleihe-Expertin weiter aus. Bei den Währungspositionen hält Denise Simon das aktive
Risiko minimal: „Der starke US-Dollar bleibt auf kurze Sicht wahrscheinlich ein
erheblicher Gegenwind.“
Die Aussagen einer bestimmten Person geben deren
persönliche Einschätzung wieder (Lazard AM).
Die zur Verfügung gestellten Informationen erheben
keinen Anspruch auf Vollständigkeit und stellen
keine Beratung dar (Lazard AM).
Quelle: Investmentfonds.de
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