Investmentfonds.de
07.11.2022:
ifo Institut: EU sollte Einigkeit gegenüber China demonstrieren
Prof. Dr. Lisandra Flach, Leiterin des ifo Zentrums für Außenwirtschaft
EU sollte Einigkeit gegenüber China demonstrieren
Das ifo Institut hat sich für ein Signal der Einigkeit gegenüber China ausgesprochen.
Das Ungleichgewicht der Handelsbeziehungen zwischen Deutschland und China ist in den
letzten Jahren zugunsten China deutlich gestiegen, das gilt jedoch nicht für die
EU-China Handelsbeziehungen, so das Ergebnis einer ifo Studie. „Aus diesem Grund
ist es fraglich, ob die China-Reise von Bundeskanzler Olaf Scholz im Alleingang das
richtige Signal sendet. Es wäre eine gute Gelegenheit gewesen, um gegenüber Peking
europäische Einigkeit zu demonstrieren“, sagt Lisandra Flach, Leiterin des ifo
Zentrums für Außenwirtschaft.
Angesichts der geopolitischen Spannungen sei die Marktmacht der EU von großer
Bedeutung für die deutsche Wirtschaft in den Verhandlungen mit China. „Marktmacht zu
bündeln, um weltweite Bedeutung zu behalten und mit den Herausforderungen umzugehen,
das sollte das Gebot der Stunde sein. Wir brauchen eine EU-Strategie für den Umgang
mit China, die etwas an den Wettbewerbsbedingungen ändert“, sagt Flach. Sie fügte
hinzu: „Deutschland allein ist sowohl als Zulieferer als auch als Absatzmarkt weniger
wichtig für China. Aber die EU als Ganzes ist für China der wichtigste Zulieferer
von Zwischenprodukten“. Dies zeigt die geopolitische Bedeutung des EU-Binnenmarkts
für die deutsche Wirtschaft. Seit der Finanzkrise haben deutsche Inputs
gesamtwirtschaftlich weniger Bedeutung für China als chinesische Inputs für
Deutschland.
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Quelle: Investmentfonds.de
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