Investmentfonds.de
17.04.2023:
DPAM | Verpasst die Öl- und Gasindustrie den notwendigen Wandel?
Peter de Coensel, CEO von DPAM
Anders als die Versorger investiert die Öl- und Gaskonzerne zu wenig von ihren Gewinnen in erneuerbare Energien. Peter de Coensel, CEO von DPAM, bleibt für die Bekämpfung des Klimawandels trotzdem optimistisch:
Die vergangenen Jahre haben den großen Öl- und Gaskonzernen überdurchschnittliche Gewinne beschert. Die Entschlossenheit des Sektors bei der Bekämpfung des Klimawandels war dagegen zögerlich. Im vergangenen Jahr investierte die Branche insgesamt nur 40% ihres operativen Cashflows. In den Jahren 2012-2016 waren es 80 bis 100%.
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Von 2018 bis 2022 haben die sechs großen europäischen Öl- und Gasunternehmen rund 240 Milliarden US-Dollar an ihre Aktionäre ausgeschüttet. Die Gesamtinvestitionen gingen gegenüber 2012-2013 um fast die Hälfte zurück. Zwischen 7,5% und 25% davon wurde in kohlenstoffarme Lösungen wie Bioenergie und Biokraftstoffe, EV-Ladestationen, erneuerbare Energien, Wasserstoff oder Kohlenstoffabscheidung und -speicherung investiert. In den kommenden 3 bis 5 Jahren sollte dieser Anteil auf 25 bis 45% steigen.
Beim Energie-Trilemma zwischen Energiezuverlässigkeit, Erschwinglichkeit und Nachhaltigkeit konzentrieren sich die Öl- und Gaskonzerne derzeit auf die beiden erstgenannten Punkte und nutzen diese als schlagende Argumente für die weitere Ausbeutung vorhandener und die Erschließung neuer Reserven. Das Verhalten und die Verantwortung der Verbraucher werden hier Teil der Lösung sein. Ihre Bereitschaft zur Umstellung auf nichtfossile Energieträger und zur sparsamen Energienutzung ist ein Katalysator für Veränderungen bei den Anbietern.
Die Risiken aus dem Klimawandel werden immer schwieriger zu bewerten und abzumildern sein. Ein glaubwürdiger, integrierter Ansatz mit positiven langfristigen Auswirkungen sollte nachhaltige Lösungen einbeziehen.
Im Gegensatz zum Öl- und Gassektor wachsen bei den Versorgern die Investitionen fast synchron mit den Erträgen. Und fast der gesamte Cashflow fließt in Investments für erneuerbare Energien und Netze.
Die wirtschaftliche Bewertung gegenüber den Kapitalkosten für fossile Brennstoffe verschiebt sich angesichts politischer Veränderungen (z. B. US Inflation Reduction Act oder EU Green Deal) zugunsten erneuerbarer Energien. Dies zwingt die Unternehmen, traditionelle Strategien zu überdenken.
Verpasst die Öl- und Gasindustrie den Wandel? Wir glauben nicht. Die Wissenschaft war die Hauptantriebskraft für ihren Erfolg. Sie dürfte wieder zum Motor werden, der den Sektor transformiert und den Boden für Erfolge nach 2050 bereitet.
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Quelle: Investmentfonds.de
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