Investmentfonds.de
03.05.2023:
Lazard AM | Europäische Aktien: Eine sanfte Landung im Jahresverlauf?
Beatrix Ewert, Client Portfolio Managerin bei Lazard Asset Management Deutschland
Investmentfonds.de | Die europäischen Aktienmärkte haben sich im ersten Quartal gut entwickelt. Doch wie geht es weiter? Aus Sicht von Beatrix Ewert, Client Portfolio Managerin bei Lazard Asset Management Deutschland, gibt es, allen Unkenrufen zum Trotz, gute Gründe, die für eine weitere positive Entwicklung der Assetklasse sprechen.
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Die wirtschaftliche Stimmung in Europa habe sich im ersten Quartal schrittweise verbessert, und die Aktienmärkte der Region hätten kräftig zulegt: „Mit einem Anstieg des MSCI Europe Index (in Euro) um 8,9 Prozent übertraf Europa die anderen großen Märkte“, erklärt Beatrix Ewert, und dies trotz der regionalen Bankenkrise in den USA, die dann auch auf Europa übergegriffen habe.
„Die europäischen Märkte sind eher beflügelt worden durch das, was nicht passierte, als durch das, was passierte“, so Ewert. Die Ängste vor einer Gasversorgungskrise zu Beginn des Jahres hätten die Märkte geschwächt. Durch das Vermeiden dieser Krise gebe es nun jedoch die Chance für einen Aufschwung. „Das Risiko für europäische Aktien ist gesunken und die Wachstumserwartungen mussten nach oben korrigiert werden“, sagt Ewert. Europas erfolgreiche Abwendung einer wirtschaftlichen Katastrophe werfe ein gutes Licht auf die Region. „Das Ausbleiben der Krise wird als Beweis für die Fähigkeit europäischer Unternehmen, Regierungen und Institutionen gesehen, sich ernsthaften Bedrohungen zu stellen – sei es der Brexit, die Corona-Pandemie oder der Krieg gegen die Ukraine und die sich daraus ergebenden Folgen für die Energieversorgung“, so Ewert.
Markt mit zwei Gesichtern
Im vorangegangenen Quartal sei der Aufschwung an den europäischen Aktienmärkten allerdings übertrieben worden. Die Erwartungen seien der Realität vorausgeeilt. Aktuell würden die europäischen Aktien- und Anleihemärkte widersprüchliche Signale aussenden. Einerseits erwarte der europäische Anleihemarkt Zinssenkungen bis Ende 2023. Dies impliziere, dass der Markt eine ernsthafte und schnelle Verschlechterung der wirtschaftlichen Bedingungen erwarte. Andererseits antizipiere der Aktienmarkt keine signifikante Konjunkturabkühlung, sondern eher eine sanfte Landung. „Die Realität dürfte irgendwo dazwischen liegen“, sagt Ewert. „Abgesehen von einem schwerwiegenden Schock, wie einer Eskalation des Konflikts in der Ukraine, halten wir es für sehr unwahrscheinlich, dass die EZB zu einer Zinssenkung bis zum Jahresende übergeht, solange die jährliche Verbraucherpreisinflation in der Eurozone mit 6,9 Prozent immer noch deutlich über dem 2-Prozent-Ziel der Zentralbank liegt.“
Drei Gründe zum Jubeln
Drei wirtschaftliche Entwicklungen dürften aus Sicht der Aktienexpertin die europäischen Aktienmärkte in den nächsten Monaten unterstützen:
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