Investmentfonds.de
21.11.2003:
DWS: Renten/W. - Zwischen Erholung und Rekordwachstum
Köln, den 21.11.2003 (Investmentfonds.de) - Während die USA mit einer großen
Dynamik "klotzen" können, "kleckert" Europa noch mit positiven Stimmungsin-
dikatoren und sich nur langsam verbessernden realwirtschaftlichen Daten.
Nichtsdestotrotz könnten die gesammelten globalen Konjunkturzahlen einen
synchronen, sich selbst tragenden Aufschwung der Weltwirtschaft im vierten
Quartal und vor allem im kommenden Jahr signalisieren, analysieren die DWS-
Experten.
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Die US-Wirtschaft ist im dritten Quartal im Rekordtempo gewachsen: Nach
einem Plus von 3,3 Prozent im zweiten Quartal (gegenüber Vorquartal, annua-
lisiert) stieg das reale Bruttoinlandsprodukt um 7,2 Prozent – der größte
Zuwachs seit fast 20 Jahren. Treiber waren vor allem der private Konsum und
die Maschinenkäufe der Unternehmen. Die Ausgaben der Konsumenten erhöhten
sich zwischen Juli und September um 6,6 Prozent und zogen damit so stark an
wie seit dem ersten Quartal 1988 nicht mehr. Angesichts steigender Unter-
nehmensgewinne könnte sich auch am Arbeitsmarkt die Trendwende vollziehen,
zumal bereits im September die Beschäftigung erstmals wieder gestiegen war.
In Euroland ist unserer Einschätzung nach erst eine moderate Erholung in
Sicht. Diverse Stimmungsindikatoren – zuletzt ist der deutsche Ifo-Index
stärker gestiegen als erwartet – deuten auf eine leichte Expansion hin,
zudem zeichnet sich bei realen Daten wie den Auftragseingängen eine Ver-
besserung ab. Bei einem günstigeren Geschäftsklima und besseren Absatzaus-
sichten könnten bald auch die Unternehmensinvestitionen zulegen. Hemmend
könnte bei einem festeren Euro der Außenbeitrag wirken. Für das Gesamtjahr
2003 rechnen wir mit BIP-Anstieg in der Euro-Zone von rund 0,5 Prozent.
Wir gehen davon aus, dass die Europäische Zentralbank angesichts des zu er-
wartenden moderaten Wachstums und der Euro-Stärke die Leitzinsen auf abseh-
bare Zeit nicht verändern wird. Bei einer beschleunigten Euro-Aufwertung
könnte sich allerdings Raum für einen weiteren (kleinen) Zinsschritt nach
unten eröffnen. Vor diesem Hintergrund bleiben die Euro-Rentenmärkte unserer
Meinung nach vorerst gut unterstützt.
In den USA hat die Fed die Zinsen am 28. Oktober erwartungsgemäß unverändert
gelassen. Bemerkenswert ist ihr vorsichtig optimistischer Zungenschlag in
der Beurteilung des Arbeitsmarktes. Erfahrungsgemäß ist dessen Entwicklung
ein wichtiger Einflussfaktor auf die Zinspolitik. Unserer Meinung nach wird
die Notenbank aber erst bei einer Arbeitslosenquote von deutlich unter 6
Prozent handeln. Die über Erwarten guten Konjunkturdaten könnten aber ver-
stärkt Druck auf die Kurse am US-Bondmarkt ausüben.
Wir bleiben bei unserer Einschätzung: Trotz der starken US-Konjunktur rechnen
wir auf Grund des steigenden US-Leistungsbilanzdefizits mit einem gegenüber
dem Euro weiter fallenden US-Dollar.
Quelle: Investmentfonds.de
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