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Investmentfonds.de 15.12.2003:
Charlemagne: Russland nach den Duma-Wahlen

Köln, den 15.12.2003 (Investmentfonds.de) - Mit den klaren Ergebnissen der 
Duma-Wahlen ist der Nebel der politischen Ungewissheit einer deutlichen 
Aussicht auf die Verfestigung der Position Putins gewichen. Putin kann 
seinen Reformkurs nun fortsetzen, ohne auf grosse Widerstände aus dem Par-
lament zu stossen. Der überwältigende, an kommunistische Wahlausgänge 
erinnernde Sieg der Kreml-freundlichen Parteien, war erwartet worden und 
zementiert Putins Machtstellung.

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Während der "politische" Westen noch uneins ist, wie die Wahl zu inter-
pretieren ist, ob sie den westlichen Standards entspricht, oder nicht,
reagiert der "ökonomische" Westen eindeutig. Ausländische Investoren 
waren die Treiber der Handelsvolumen an der Moskauer Börse und liessen
die Kurse um 2,12% ansteigen. Ein Blick auf die Kurszettel belegt, die 
Gewinner der Duma-Wahl sind Kreml-freundliche Unternehmen wie Gazprom 
oder Sibneft, während der ohnehin bereits angeschlagene Yukos-Konzern 
zu den Verlieren zählt. Einhellig sind die Marktteilnehmer der Auf-
fassung, dass das Damokles-Schwert der Steuerschulden insbesondere 
die Unternehmen treffen wird, die dem Kreml in der jüngsten Vergangen-
heit unangenehm aufgefallen sind. Jedoch trübt das in keiner Weise 
die weiterhin positiven Aussichten des Russischen Marktes an sich ein.


Wir sehen vielmehr, dass Putin und seine Verbündeten die Möglichkeit be-
sitzen, den eingeschlagenen Reformkurs konsequent fortzusetzen. Die 
Wahlergebnisse können als Auftrag an Putin verstanden werden, die unge-
zügelte Konzentration des ökonomischen Wohlstands, für die Yukos als 
Symbol steht, in Zukunft zu verhindern und einer breiteren Bevölkerungs-
schicht zukommen zu lassen. Auch wenn es dem Westen schwer fällt, solche 
Machtpositionen, wie sie am Sonntag in Russland zugunsten von Putin 
entstanden sind, zu begreifen, sehen wir derzeitig keinen Anlass für
Vorverurteilungen. Die Wahlergebnisse stellen keinen Beginn einer Rück-
wärtsentwicklung dar. Putin und seine Verbündeten haben einen klaren 
Wahlauftrag zur weiteren Umsetzung der Reformen erhalten. Einen Weg 
zurück kann es hier für Putin nicht geben. Daher bleiben wir bei unserer
Einschätzung, dass der Russische Finanzmarkt positive Anlagemöglich-
keiten für mittel- bis langfristig orientierte Investoren bietet.