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02.03.2004:
Deutsche Arbeitnehmer verschmähen die Rente vom Chef
Frankfurt / Main (ots) - Die deutschen Arbeitnehmer verschmähen
die betriebliche Altersversorgung (bAV). Lediglich 48 Prozent der
Arbeitnehmer haben bisher einen bAV-Vertrag abgeschlossen. Zu diesem
Ergebnis kommt der aktuelle Kundenkompass Betriebliche
Altersversorgung der Finanzdienstleistungsgruppe Delta Lloyd in
Kooperation mit dem F.A.Z.-Institut. Die Prognosen für 2004 sehen
düster aus. Nur zehn Prozent der Befragten, sowohl mit als auch ohne
bAV, planen in 2004 den neuerlichen Abschluss eines Vertrages. Acht
von zehn Befragten gaben an, in 2004 auf keinen Fall über den eigenen
Arbeitgeber zusätzlich vorsorgen zu wollen.
Die Versorgungslücke im Alter wächst. Die durchschnittliche
staatliche Bruttorente wird bis 2030 von 48 Prozent auf 37,7 Prozent
fallen, so das Deutsche Institut für Altersvorsorge. Die Folge: Die
Bedeutung der zusätzlichen Absicherung wie zum Beispiel der
betrieblichen Altersversorgung steigt. Bei deren Etablierung fällt
den Arbeitgebern als Bindeglied zwischen Arbeitnehmer und
Produktanbieter eine Schlüsselrolle zu. Fast die Hälfte der befragten
bAV-Verweigerer sind sich der Notwendigkeit bewusst, für das Alter
zusätzlich vorsorgen zu müssen. Dass die Wahl dabei nicht auf die
betriebliche Altersversorgung fällt, liegt bei 54 Prozent der
Befragten ohne bAV daran, dass sie nicht über das Vorsorgeangebot
ihres Arbeitgebers informiert sind. Das gilt insbesondere für
kleinere Unternehmen. Hier scheut der Arbeitgeber oft die Mühe, der
Belegschaft eine betriebliche Altersversorgung offensiv anzubieten.
Mehr als ein Viertel der Beschäftigten (27 Prozent) scheuen sich
davor, den Arbeitgeber aktiv anzusprechen.
Wird eine betriebliche Altersvorsorge abgeschlossen, sorgt die
Mehrzahl der Beschäftigten damit nur unzureichend für den Lebensabend
vor: Fast die Hälfte der befragten Arbeitnehmer legt monatlich
weniger als 50 Euro für die bAV zurück. Bei diesem Anlagebetrag hätte
ein heute dreißigjähriger Mann ab dem 65. Lebensjahr eine monatliche
Rente inklusive nicht garantierter Überschüsse von nur rund 250 Euro
zu erwarten, und das bei einer Versorgungslücke von 770 Euro. 26
Prozent der Arbeitnehmer zahlen monatliche Beiträge zwischen 51 und
100 Euro in die betriebliche Altersversorgung ein. Nur 14 Prozent der
Arbeitnehmer legen zwischen 101 und 200 Euro zurück. Jeder zwanzigste
Befragte zahlt pro Monat Beträge von mehr als 200 Euro in die
betriebliche Altersversorgung ein.
Hinzu kommt, dass die deutschen Arbeitnehmer über die fünf
möglichen Durchführungswege der betrieblichen Altersversorgung
schlecht informiert sind. Die vielen unterschiedlichen Möglichkeiten
sorgen für Verwirrung. Es empfiehlt sich daher für die Arbeitgeber,
die Zahl der angebotenen bAV-Möglichkeiten pro Unternehmen zu
begrenzen. Den höchsten Bekanntheitsgrad genießt die
Direktversicherung. 29 Prozent der Arbeitnehmer gaben an, gut über
sie informiert zu sein. Den zweithöchsten Bekanntheitsgrad genießt
die Pensionskasse. 15 Prozent der Befragten besaßen fundiertes Wissen
über diese Form der bAV. Nur 13 Prozent der befragten Arbeitnehmer
fühlen sich über die Pensionszusage, die Betriebsrenten-Variante mit
der größten Verbreitung in Deutschland, gut informiert. Den
Pensionsfonds dieser jüngste Durchführungsweg wurde erst Anfang
2002 eingeführt können bislang nur 11 Prozent der Befragten
nachvollziehen. Lediglich 8 Prozent der Befragten erklärten, sie
seien gut über die Unterstützungskasse, die älteste Form der
betrieblichen Absicherung, informiert.
ots-Originaltext: Delta Lloyd Deutschland AG
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Kontakt:
Delta Lloyd Deutschland AG
Dr. Mathias Oldhaver
Tel.: 0611/773-2571
Quelle: news aktuell
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