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20.04.2004:
Rentenmarkt: Turbulente Zeiten
Mainz (ots) - Die Schockwellen des überraschend gut ausgefallenen
US-Arbeitsmarktberichtes vom März sind noch spürbar. Die Datenlage,
die noch Anfang März neben den Terroranschlägen von Madrid zu
Zweifeln an der konjunkturellen Dynamik und einer entsprechenden
Rallye auf der Anleiheseite führte, zeichnet insgesamt inzwischen ein
deutlich wachstumsfreundlicheres Bild. Der von Spekulationen um eine
US-Leitzinserhöhung begleitete heftige Renditesprung verschaffte
zugleich den zehnjährigen Treasuries mit einem Plus seit dem
März-Tief von rd. 70 Basispunkten auf 4,37 Prozent einen den höheren
gesamtwirtschaftlichen Expansionsraten wieder eher entsprechenden
Zinsvorsprung gegenüber Euroland. Die Verzinsung der als europäische
Benchmark fungierenden Bundesanleihen legte im gleichen Zeitraum
unterproportional um ca. 30 Stellen auf 4,13 Prozent zu.
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Nicht zuletzt dank der vielfach unterschätzten
Beschäftigungsdynamik dürfte die US-Wirtschaft bisher in 2004
deutlich mehr Schwung als noch zu Jahresende angenommen haben. Wieder
steigende Industrieklimaindikatoren (u.a. ISM und Philadelphia Fed
Index), Einkommenszuwächse von durchschnittlich 4,5 Prozent in den
vergangenen Monaten sowie ein Anstieg der Februar- und
März-Einzelhandelsumsätze von jeweils über 8 Prozent im
Jahresvergleich nähren zugleich Erwartungen, dass selbst nach
Auslaufen der fiskalischen Anschubeffekte auch im zweiten Halbjahr
ein hohes Expansionsniveau gehalten werden kann. Der Dollar
befestigte sich vor diesem Hintergrund gegenüber Euro und Yen. Bei
einer nachhaltigen Verringerung japanischer Deviseninterventionen
steigt aber andererseits auch das Risiko eines fortgesetzten
Renditeauftriebs. Gleichzeitig reagiert der Markt frühzeitig auf
mögliche Teuerungsgefahren resultierend aus gestiegenen
Rohstoffrechnungen und Importpreisen sowie teilweise zurückgewonnenen
Preisspielräumen der Unternehmen. Damit erhöht sich der Druck auf die
US-Notenbank. Äußerungen von Fed-Mitgliedern signalisieren, dass
zumindest eine verbale Vorbereitung auf höhere Leitzinsen bei dem
nächsten Treffen am 4. Mai wahrscheinlicher geworden ist.
Im Gegensatz zu den USA stellt sich die ökonomische Datenlage in
Euroland deutlich fragiler dar. Gleichzeitig aber erscheinen
Zinssenkungsspekulationen hierzulande überzogen, während die
Verzinsung länger laufender Staatsanleihen im Fahrwasser der
US-Pendants anzieht. Bei einer Annäherung an die Renditehochs des
vergangenen Jahres (ca. 4,5 Prozent) sind auch heftigere Reaktionen
einzukalkulieren. Anleiheinvestments bieten zwar einen gewissen
Schutz etwa gegen latente Terrorrisiken, unter längerfristigen
Gesichtspunkten aber sollten sich Anleger trotz attraktiver
gewordener Kapitalmarktzinsen zunächst weiter die Handlungsfreiheit
kürzerer Bindungsfristen bewahren.
ots Originaltext: LRP Landesbank Rheinland-Pfalz
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