Investmentfonds.de
14.05.2004:
Activest Meinung (KW 19)
Köln, den 14.05.2004 (Investmentfonds.de) -
Wochenbericht internationale Aktien
Nachdem die Spekulationen über Zeitpunkt und Ausmaß einer Anhebung
der amerikanischen Leitzinsen in den zurückliegenden Wochen das Leit-
thema an den internationalen Aktienmärkte war, wurde am letzten Dienstag
der 'Vorhang' ein wenig gehoben. Die US-Notenbank ließ auf der FOMC-
Sitzung vom 4. Mai die Leitzinsen, wie allgemein erwartet, auf dem
historisch niedrigen Niveau von 1% unverändert, variierte aber in der
Stellungsnahme zum Zinsbeschluss den Wortlaut ihrer geldpolitischen
Einschätzung. Die Fed wies darauf hin, dass die derzeitige expansive
Geldpolitik einen wichtigen Beitrag zur US-Konjunkturentwicklung leiste.
Sie änderte ihre Einschätzung der Bewertung der Risiken von Inflation
und Deflation insofern, als dass diese inzwischen weitgehend als ausge-
glichen anzusehen seien. Demzufolge könne die expansive Geldpolitik mit
einem angemessenen Tempo beendet werden.
<<--Anzeige-->>
<<--Ende-->>
Die Finanzmärkte interpretierten die Aussagen der Fed als ein Signal
für eine baldige Leitzinsanhebung, wobei Ausmaß und Zeitpunkt der ersten
Zinserhöhung noch der Spekulation überlassen blieb. Nachdem die interna-
tionalen Börsen zunächst mit leichten Kursgewinnen auf das neue Fed-Signal
reagierten, kamen die Aktienkurse in der zweiten Wochenhälfte deutlich unter
Kursdruck. Der anhaltende Anstieg des Rohölpreises hat mit zur Eintrübung
der Börsenstimmung beigetragen. Der am Freitag veröffentlichte Beschäftig-
tenzuwachs am US-Arbeitsmarkt von 288.000 Stellen (der Marktkonsens betrug
170.000) gab den Spekulationen einer baldigen Leitzinserhöhung spürbaren
Auftrieb. Die nächste FOMC-Sitzung findet am 29./30. Juni statt.
Während die in der letzten Woche in den USA veröffentlichten Konjunkturindi-
katoren eine Fortsetzung der Konjunkturerholung signalisierten, kamen an den
europäischen Aktienmärkten aufgrund gemischt ausgefallener europäischer
Konjunkturdaten Zweifel auf, ob nicht Abstriche für die bisherigen Schät-
zungen des Wirtschaftswachstums in Europa (insbesondere in der Eurozone)
zu machen sind.
Die in der letzten Woche fälligen Zinsbeschlüsse der EZB und der Bank von
England entsprachen den Markterwartungen. Die Bank von England hob den
Schlüsselzins um 25 Basispunkte auf 4,25% an (boomender Immobilienmarkt),
während die EZB den Leitzins mit 2% unverändert ließ. Obgleich die Quartals-
berichtssaison der europäischen Unternehmen in der letzten Woche einige gute
Ergebnisse vorzuweisen hatte (u.a. Allianz, BMW, UBS, Total), schlugen diese
sich nicht in der breiten
Quelle: Investmentfonds.de
|