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18.05.2004:
SPR2102 Neue Studie: Wie Deutsche mit ihrem Geld umgehen
Stuttgart (ors) -
Moderation
(Stationcall/Uhrzeit) Sie glauben es nicht, aber mindestens einmal in
der Woche werde ich gefragt: Na, was verdient man denn so als
Radio-Moderator? Wollen Sie es auch wissen? Ich sags aber nicht!
Denn verraten Sie gerne, was Sie verdienen? Nein? Und das ist typisch
deutsch. Ganz anders in den USA, da kann jeder in den
Geschäftsberichten lesen, was zum Beispiel ein Vorstand verdient. Bei
uns dagegen heißt es: Über Geld spricht man nicht! Bei mir sind
jetzt der Soziologe Professor Stefan Hradil und Thomas Henrich,
Leiter strategisches Marketing der Commerzbank AG. Herr Professor
Hradil, Sie haben im Auftrag des Commerzbank Ideenlabors das
Verhältnis der Deutschen zum Geld unter die Lupe genommen, was kam
dabei heraus?
O-Ton
Ja, es ist ganz offensichtlich, dass das Thema Geld in unsere
Gesellschaft weithin einen schlechten Ruf hat, regelrecht tabuisiert
wird. Über Geld wird recht selten gesprochen und wenns dabei ums
eigene Geld geht, noch nicht mal in der Familie oder mit sehr
vertrauten Personen. Der Grund für diese Tabuisierung liegt darin,
dass Geld in unserer Gesellschaft ein recht negatives Image hat.
Finanzielle Cleverness wird sogar weithin als unmoralisch betrachtet.
Also Menschen, die sich recht gut mit Geld auskennen, werden oft
gemieden, schlimmstenfalls gelten sie als ne Art potenzielle
Betrüger, mit denen man nicht besonders viel zu tun haben möchte.
Moderation
Die Psychologie des Geldes heißt Ihre Studie. Sie sind dabei auch
der Frage nachgegangen, warum wir so negativ über Geld denken:
O-Ton
Zwei der wichtigsten sind, das Geld vielen Menschen recht komplex
erscheint. Es ist oftmals gar nicht so, dass die Materie wirklich so
komplex ist. Die Menschen haben den Eindruck, Geld das ist
fürchterlich kompliziert: Das versteh ich ja alles gar nicht, diese
komischen Aktienkurse und diese Anlagenformen, das ist mir alles zu
komplex. Da lass ich besser die Finger davon. Ein etwas anderer Grund
ist der, dass Geld vielen Menschen als recht abstrakt erscheint. Es
geht ja nicht um Geldscheine oder Münzen, die man in der Tasche hat
und es geht auch nicht um Ausgaben, die morgen oder übermorgen für
einen konkreten Zweck getätigt werden. Es geht darum, dass man zum
Beispiel für das eigene Alter vorsorgt. Es geht um Anlagenformen, die
man ja gegenständlich gar nicht sieht. Wo man irgendwelche Papiere
ausfüllt, irgendwelche Verträge schließt und dann tut sich erst gar
nichts. Also diese Abstraktheit, aber auch diese scheinbare
Komplexität ist mit dafür verantwortlich, dass viele Menschen sich
von Geld fernhalten und der Ruf des Geldes nicht der beste ist.
Moderation
Herr Henrich, bei der Analyse der Interviews haben sich acht
Geldtypen herausgestellt, die ganz unterschiedliche Einstellungen und
Verhaltensmuster zeigen. Das reicht vom Resignierten bis zum
Pragmatiker. Welche Typen haben denn mit Geld die größten Probleme?
O-Ton
Wir haben zwei Typen, die große Probleme haben, die auf verschiedene
Art und Weise sich nicht mit dem Geld beschäftigen: Der eine Typ
macht's eher auf 'ne positiv fröhliche Art, das ist der Sorglose, der
sich einfach nicht konstruktiv mit dem Thema Geld auseinandersetzt.
Der kein Handlungsdruck empfindet, wenn's um Altersvorsorge geht und
eher fröhlich drauf los konsumiert, wenn dann eben mal Geld da ist.
Der andere Typ ist der Resignierte, der es eher pessimistisch angehen
lässt mit dem Thema Geld, ignoriert sämtliche Geldangelegenheiten,
wehrt das Thema ab. Er ist häufig in keiner guten finanziellen
Situation, hat dadurch auch ein hohes Frustpotential, Wir haben in
unserer Untersuchung festgestellt, dass es eigentlich nur zwei Typen
gibt, die einen positiven und erfolgreichen Umgang mit Geld haben und
das ist der Ambitionierte und der Souveräne.
Moderation
Welche Konsequenzen können Banken aus den Ergebnissen der Studie ziehen?
O-Ton
Die Studie zeigt uns, dass die Beratung in der Bank persönlicher,
individueller sein muss und mehr Wert legen muss auf das Verständnis
des Kunden. Wir arbeiten bei uns in den Filialen schon länger mit
strukturierten Beratungsgesprächen, so dass wir den Kunden auf jeden
Fall durch die richtigen Themenfelder führen, die richtigen Fragen
stellen, um ihn genau zu erkennen: Was ist er für ein Typ, was
braucht er, um dann ein wirklich bedarfsorientiertes Angebot zu
machen. Es hat noch einen anderen Aspekt, wenn man die richtigen
Fragen stellt, bringt man den Kunden häufig auch erst dazu zu
überlegen, was will er denn eigentlich.
Moderation
Wer mehr wissen möchte über die Studie der Commerzbank Die
Psychologie des Geldes, kann sich unter
www.commerzbanking.de/ideenlabor näher informieren.
ots-Originaltext: Schlenker public relations
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