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18.05.2004:
Aktienmarkt: Zinserhöhungsängste überlagern positive Unternehmensdaten
Mainz (ots) - Nach dem erneuten Scheitern an der
4.150-Punkte-Marke Ende April hat der Deutsche Aktienindex (DAX) zum
wiederholten Male den Rückwärtsgang eingelegt. Neben der
angeschlagenen Markttechnik trug vor allem die schwache Verfassung
der Leitbörse USA zur Abwärtstendenz bei. Auch die
überdurchschnittlich guten Quartalsergebnisse der US-Unternehmen und
eine in der Summe bisher ebenfalls überzeugende Berichtssaison in
Deutschland konnten die Talfahrt nicht verhindern.
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Die mehrheitlich über den Erwartungen ausgefallenen
US-Konjunkturdaten entfalteten ebenfalls keine positive Wirkung,
sondern erfuhren im Gegenteil sogar eine negative Interpretation, da
sich die Kapitalmärkte innerhalb kürzester Zeit auf ein neues
Zinsszenario einstellen mussten. Während bis vor wenigen Wochen ein
Großteil der Marktteilnehmer keine Zinsanhebung seitens der
US-Notenbank im laufenden Jahr erwartete, preisen die Terminmärkte
mittlerweile schon für Juni eine Leitzinserhöhung um bis zu 50
Basispunkte ein. Dies verdeutlicht, dass sich die Kapitalmärkte
bereits weitgehend auf die veränderte Zinswelt eingestellt haben, was
den Anpassungsdruck zukünftig sukzessive reduzieren dürfte.
Auch der gegenwärtig stark thematisierte Ölpreisanstieg sollte
sich nicht als dauerhafter Belastungsfaktor erweisen. Äußerungen aus
OPEC-Kreisen deuten gegenwärtig auf eine steigende Bereitschaft zu
einer Erhöhung der Förderquoten hin. Dies sollte eine Entlastung an
der Ölpreisfront begünstigen und könnte kurzfristig zu einer
deutlichen Sentimentverbesserung beitragen. Nach und nach dürfte sich
der Blick dann wieder auf fundamentale Kennziffern richten, die
unverändert Aufwärtspotenzial für die Aktienmärkte signalisieren.
Die jüngsten Konjunkturdaten deuten auf eine Fortsetzung des
globalen Erholungszyklus hin. Positiv hervorzuheben ist insbesondere,
dass neben der weiterhin stark expandierenden US-Wirtschaft auch die
Wachstumsraten in Deutschland und Frankreich zuletzt überraschend gut
ausfielen. Dies gibt Anlass zur Hoffnung, dass sich die
weltwirtschaftlichen Impulse mit der erwarteten Verzögerung nun auch
in der Eurozone niederschlagen. Das Szenario einer moderaten
Konjunkturerholung in Euroland hat damit weiter an Wahrscheinlichkeit
gewonnen, woraus sich entsprechend positive Rückkopplungen auf
Unternehmensebene ergeben sollten. Dies dürfte die eingeleitete Wende
zu positiven Gewinnrevisionen bekräftigen und für entsprechend
positive Impulse im weiteren Jahresverlauf sorgen. Besonders
ausgeprägt sollte dieser Trend bei den zuletzt verstärkt unter Druck
geratenen zyklischen Sektoren Transport &Logistik, Technologie und
Industrie sein, die sich damit weiterhin als Schwerpunkt der
Aktienanlage anbieten.
ots Originaltext: LRP Landesbank Rheinland-Pfalz
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