Investmentfonds.de
19.05.2004:
DWS: In Europa derzeit defensive Werte gefragt
Köln, den 19.05.2004 (Investmentfonds.de) - Im letzten Monat hat der marktbreite
Dow Jones STOXX 600-Index nach Verlusten im Monat davor um gut 1 Prozent zugelegt.
Die stärksten Kurszuwächse zeigte der Automobilbereich, gefolgt von den Sektoren
Pharma, Chemie und Energie, so die Experten der DWS im aktuellen Marktbericht.
Relativ schwach präsentierten sich dagegen Technologiewerte und Rohstoffaktien.
Damit tendierten die defensiven Sektoren besser als die zyklischen.
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Die Wirtschaftszahlen aus dem Euro-Raum waren im April uneinheitlich. Negativ:
Der ZEW-Index für die Konjunkturerwartungen war im vierten Monat in Folge
rückläufig und lag mit 49,7 deutlich unter den Erwartungen von 57. Darin kommt
die fehlende Nachhaltigkeit der wirtschaftlichen Erholung in Deutschland zum
Ausdruck. Positiv: Der deutsche Ifo-Geschäftsklimaindex ist überraschend
erstmals seit drei Monaten wieder gestiegen, und zwar auf einen Wert von 96,3
bei erwarteten 95,2. Die Gründe dürften einerseits in der globalen Konjunktur-
erholung und andererseits im steigenden US-Dollar zu sehen sein. Überwiegend
gute Zahlen kamen aus den USA: Die Einzelhandelsumsätze haben im März deutlich
angezogen; über den Erwartungen lag auch das Verbrauchervertrauen. Nicht
zuletzt deuten mehr als 300.000 neue Stellen auf eine Stabilisierung des US-
Wachstums hin.
Das starke US-Wachstum schürte allerdings Zinsängste und verunsicherte damit
die Aktienmärkte. Die Renditen 10-jähriger US-Staatsanleihen nahmen die Er-
wartungen vorweg und stiegen deutlich. Auch konnte der US-Dollar erheblich
gegenüber dem Euro zulegen. Entsprechend sind die Investoren in die vermeintlich
sicheren defensiven Sektoren Pharma, Nahrungsmittel und Energie geflüchtet. Der
Energiesektor profitierte zudem von weiter steigenden Ölpreisen. Dem ebenfalls
gut gelaufenen Automobilsektor sind der feste US-Dollar und gute Zahlen der US-
Autohersteller zugute gekommen. Zudem hat DaimlerChrysler mit der Beendigung des
Engagements bei Mitsubishi die Märkte positiv überrascht.
In den zyklischen Sektoren Technologie und Grundstoffe sind angesichts des
Szenarios einer Zinserhöhung Gewinne mitgenommen worden. Der Technologiesektor
wurde zudem von einer Umsatzwarnung und Marktanteilsverlusten des Handyprodu-
zenten Nokia belastet.
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Ausgehend von dem zunehmend robusten Wirtschaftswachstum in den USA, erwarte man
in Europa weiterhin eine moderate Konjunkturerholung sowie eine fortgesetzte
Verbesserung der Unternehmensdaten.
Risikofaktoren bleiben ein weiter deutlich steigender Ölpreis und eine Zinser-
höhungen seitens der US-Notenbank früher als erwartet.
Quelle: Investmentfonds.de
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