Investmentfonds.de
28.05.2004:
MAEG: Aktueller Marktausblick Mai 2004
Köln, den 28.05.2004 (Investmentfonds.de) -
Die Weltwirtschaft hat auch im erste Quartal
2004 kräftiges Wachstum verzeichnet. Der Aufschwung
hat dabei an Breite gewonnen: Investitionen,
privater Konsum und Lageraufbau zeigen
nach oben. Neben den Wachstumstreibern USA
und Asien zeigen auch Lateinamerika und Osteuropa
starke konjunkturelle Dynamik. In Europa
ist der Aufschwung bislang verhalten. Die
Exporte sind bisher nicht in gewohntem Maße
angesprungen und die Inlandsnachfrage zeigt
nur moderate Erholungstendenzen.
■ Das zweite Quartal wird aber auch hierzulande
bessere Konjunktur-Nachrichten bringen. Weltwirtschaftlich
werden die Steuersenkungen in
den USA die globale Nachfrage nach Gütern
ankurbeln. Die Abschwächung des Euro wird
dabei auch die preisliche Wettbewerbssituation
europäischer Güter auf den Weltmärkten verbessern,
so dass mit einem Exportschub und
darüber hinaus mit einem deutlicheren Anspringen
der Investitionstätigkeit der Unternehmen
in Europa zu rechnen ist.
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■ Weiterhin gibt es aber gute Gründe, dass der
Aufschwung kaum über 2004 hinausgehen
dürfte. Die hohe Verschuldung des privaten
Sektors in den USA und Großbritannien und hohe
Überkapazitäten in der Industrie, insbesondere
in einigen asiatischen Staaten, z.B. China, deuten
nach wie vor auf Risiken hin. Steigende Zinsen
und der Wegfall der Steuergeschenke sollten
sich daher im Verlauf des zweiten Halbjahres
2004 bereits in einer Abschwächung der konjunkturellen
Dynamik widerspiegeln. Die MEAG
hat ihre Erwartungen für das Bruttoinlandsprodukt
in den USA und Euroland angepasst: für die
USA wird ein reales Wachstum von 4,3% (vorher
4,0%) erwartet, für Euroland hat das enttäuschende
erste Quartal zu einer Revision von
2,0% auf 1,8% geführt. Die konjunkturelle
Dynamik jenseits und diesseits des Atlantiks
spreizt. Auf der europäischen Seite sitzen vor
allem Deutschland und Italien auf der Bremse.
■ Für den Rentenmarkt-Ausblick ist die Notenbankpolitik
in 2004 nach wie vor der entscheidende
Treiber. Bislang wurde seitens der Kapitalmarktteilnehmer
die Dauerhaftigkeit der wirtschaftlichen
Erholung in Frage gestellt, da sie in
den USA am Arbeitsmarkt vorbeiging und damit
für die amerikanische Notenbank Federal
Reserve kein Handlungsbedarf bestand. Diese
Markterwartung hat sich im April deutlich verändert:
die Arbeitsmarktzahlen für den Monat März
haben einen deutlichen Anstieg der Beschäftigung
gezeigt. Zudem wurden die schwachen
Daten für Januar und Februar nach oben revidiert.
Per Saldo hat die US-Wirtschaft im ersten
Quartal durchschnittlich 171 Tsd. Jobs pro Monat
geschaffen. Die fiskalischen Maßnahmen im USWahljahr
deuten hier auf weitere Dynamik am
US-Arbeitsmarkt hin.
■ Die Kurserholung am Aktienmarkt von ihren
Tiefs im März 2003 ist in den letzten Monaten ins
Stocken geraten. Während die Umsätze und
damit die Gewinne bei den Unternehmen weiter
sprudeln, dürfte die Zeit für große Kurssteigerungen
am Aktienmarkt vorerst vorbei sein.
Während die Dividendensaison etwas Dynamik
bringen könnte, sind steigende Zinsen eher
schlechte Nachrichten für Aktieninvestoren. Die
Bewertung für US-Aktien auf Basis des KGVs ist
nicht mehr günstig und hohe Ölpreise sind
abträglich für die Einkommen der Konsumenten
und lassen von der Seite keine Unterstützung für
den Aktienmarkt erwarten.
Quelle: Investmentfonds.de
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