Investmentfonds.de
04.06.2004:
Activest Europa: Schlechte Stimmung trotz...
Köln, den 04.06.2004 (Investmentfonds.de) - An unserer Einschätzung
zu Euroland hat sich im letzten Monat trotz der guten Wachstumsraten
für das erste Quartal nichts geändert. Euroland ist annualisiert um
rund 2,4 Prozent gewachsen, Frankreich sogar um drei Prozent. Entgegen
einer Vorabschätzung der Bundesbank stieg das BIP in Deutschland nicht
nur um ein, sondern um recht ordentliche 1,6 Prozent.
Insgesamt gesehen bleibt es aber dabei: Die Verbesserung ist zyklischer
und nicht struktureller Natur. Das Problem Eurolands liegt weiter darin,
dass der Aufschwung überwiegend vom Export getrieben wird und die Binnen-
nachfrage nicht anspringt. Dies zeigt sich auch daran, dass der ifo-Index
nach einem kurzen Anstieg im April nun im Mai bereits wieder gesunken ist.
Konjunkturelle Risikofaktoren, wie etwa der hohe Ölpreis, verunsichern
auch die Unternehmen.
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Für die kommenden Monate erwarten wir eine Stabilisierung der Frühindikatoren
des Verarbeitenden Gewerbes auf hohem Niveau. Die Inflationsrate lag im April
mit zwei Prozent wieder am oberen Ende des Zielwertes der EZB, während die
Kernrate bei 1,8 Prozent verharrte und sich damit in den letzten Monaten kaum
bewegt hat. Die Inflationsentwicklung sollte dennoch kein Grund für die EZB
sein, ihre lockere Geldpolitik zu beenden. Die Konjunktur kommt nur langsam
in Fahrt, während die Inflationsraten sehr moderat bleiben.
Bewertung unterstützt die Europa-Börsen weiter
Der Erholungsprozess der Weltwirtschaft ist weiter intakt und bestätigt
damit die Erwartungen der Investoren, was die Gewinnsteigerungen angeht.
Das monetäre Umfeld hat sich zwar etwas eingetrübt, es ist aber noch nicht
als kritisch für eine weitere Aktienmarkterholung einzuschätzen. Auch die
gestiegenen Langfristzinsen schaden den Bewertungskennziffern bisher kaum.
Allerdings signalisieren die technischen Trendindikatoren, dass der im März
zu Ende gegangene Aufwärtstrend kurzfristig noch nicht wieder aufgenommen
wird. Erfahrungsgemäß braucht es einige Monate, bis wieder neuer Schwung
in die Aktienmärkte kommt.
Der hohe Ölpreis und die Angst vor einer Wachstumsverlangsamung der chine-
sischen Wirtschaft haben das bisher gute Sentiment eingetrübt. Eine Entlas-
tung von dieser Seite oder ein kurzfristiger Zinsrückgang dürften dazu
führen, dass der EuroStoxx 50 das obere Ende der Konsolidierungsrange bei
ca. 2.900 Punkten testet. Im zweiten Halbjahr bieten die vorhandenen Bewer-
tungsreserven noch Kursspielräume für neue Jahreshöchststände, da bezogen
auf ihren historischen Fair Value die Euromärkte zumeist noch attraktiv
bewertet sind.
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EZB muss Zinsen derzeit nicht senken
Im Sog der US-Renditen haben sich auch die Renditen in Euroland von ihren
zwischenzeitlichen Tiefständen im März weiter deutlich entfernt. Auslöser
hierfür war ein überraschend starker Beschäftigungs- und Inflationsanstieg
in den USA. Aufgrund der Abschwächung des Euro gegenüber dem US-Dollar
sehen wir zurzeit für die EZB keine Veranlassung mehr, die Zinsen zu senken.
Da sie sich um die Inflationsentwicklung derzeit keine Sorgen zu machen
braucht und das Wachstum in Euroland nur moderat ist, kann sie ihren expan-
siven geldpolitischen Kurs fortführen. Zusammen mit unserem Bild einer
langsamen Straffung der Geldpolitik durch die Fed erwarten wir auch für
Euroland ausgehend vom jetzigen Niveau nur noch moderat steigende Zinsen.
Unsere strategische Durationsausrichtung ist gegenüber der Benchmark gegen-
wärtig neutral.
Quelle: Investmentfonds.de
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