Investmentfonds.de
08.06.2004:
Activest: USA- Aufschwung schlägt auf Arbeitsm. durch
Köln, den 08.06.2004 (Investmentfonds.de) - Wie schon zuvor standen die
internationalen Aktienmärkte auch in der letzten Woche im Banne der Ent-
wicklung des Rohölpreises, zumal von der OPEC-Konferenz in Beirut am 3.
Juni der formelle Beschluss zur Erhöhung der Ölförderquoten erwartet
wurde. Als schließlich die OPEC bekannt gab, die Förderquote ab sofort
um 2 Millionen Barrel pro Tag und ab August noch einmal 500.000 Barrel
pro Tag zu erhöhen, reagierten die Börsen zunächst enttäuscht. Zum einen
waren die Erwartungen aufgrund von Äußerungen einzelner Ölminister im
Vorfeld der Tagung höher angesetzt, zum anderen wurde de facto bereits
Öl in Höhe der Quotenausweitung gefördert. Der (WTI-)Rohölpreis fiel
schließlich dennoch deutlich unter die Marke von 40 USD, als das US-
Energieministerium gestiegene Lagerbestände bei Rohöl und Benzin ver-
öffentlichte. Die im Ölpreis enthaltene Risikoprämie für die angespannte
politische Situation im Nahen Osten dürfte allerdings noch weiter
Bestand haben, wie der Terroranschlag auf saudi-arabischen Ölanlagen
vom Pfingstwochenende zeigte.
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Das zweite maßgebliche Ereignis war in der letzten Woche die Veröffent-
lichung der amerikanischen Arbeitsmarktdaten für den Monat Mai, die eine
wichtige Vorindikation für eine anstehende Anhebung der US-Leitzinsen
durch die Fed hat. Mit einem Anstieg der Zahl der Beschäftigten (außerhalb
der Landwirtschaft) im Mai um 248.000 wurde der Marktkonsens von 225.000
deutlich übertroffen. Überdies wurde der Beschäftigtenzuwachs vom April
von 288.000 auf 346.000 revidiert. Damit zeigte sich, dass die Konjunktur-
erholung in den USA mit einer zeitlichen Verzögerung inzwischen auch auf
den Arbeitsmarkt durchschlägt.
Im Unternehmenssektor überraschte der weltweit führende Chiphersteller
Intel mit seinem 'Midquarter Update' am letzten Donnerstag positiv, indem
er die Prognosen für den Umsatz und die operative Marge im laufende Quartal
leicht anhob.
Die stärker als erwartet ausgefallenen Arbeitsmarktdaten für Mai waren
bereits die vierten Monatszahlen in Folge, die eine deutliche Erholung am
US-Arbeitsmarkt signalisierten. Damit wurden die Zinsspekulationen im Hin-
blick auf die nächsten FOMC-Sitzung am 29./30. Juni noch verstärkt. Im
Mittelpunkt des Börseninteresses dürfte in dieser Woche der Index der Er-
zeugerpreise stehen: Inwieweit hat sich zuletzt der Inflationsauftrieb
verändert?
Die Rohölpreisentwicklung und das Warten auf die wichtigen US-Arbeitsmarkt-
zahlen prägte auch weitgehend den Börsenverlauf in Europa. Die in der
letzten Woche veröffentlichen europäischen Konjunkturdaten fielen überwiegend
positiv aus. Der (Reuters-)Einkaufsmanagerindex des verarbeitenden Gewerbes
und der (Reuters-)Einkaufsmanagerindex des Dienstleistungssektors für die
Eurozone, stiegen an und übertrafen den Marktkonsens. Die Einzelhandelsum-
sätze in der Eurozone zeigten mit einem Anstieg im April um 1,3% gegenüber
März eine deutliche Belebung. Der Auftragseingang der deutschen Industrie
wies im April ein überraschend kräftiges Plus von 2,5% auf. Wie allgemein
erwartet, ließ die Europäische Zentralbank die Leitzinsen am 3. Juni unver-
ändert.
Quelle: Investmentfonds.de
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