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22.06.2004:
Aktienmarkt: Inflationssorgen contra steigende Unternehmensgewinne
Mainz (ots) - Ein deutlich nachgebender Ölpreis führte an den
Aktienmärkten in den letzten Wochen zu einer signifikanten Erholung.
Damit wurden allerdings im wesentlichen nur die massiven
DAX-Abschläge während der Ölpreisspitzen im Mai revidiert, so dass
der deutsche Leitindex wieder auf sein seit Jahresbeginn etabliertes
Handelsniveau im Bereich der 4.000-Punkte-Marke zurückkehrte. Zudem
vollzog sich die Aufwärtsbewegung bei stark unterdurchschnittlichen
Umsätzen, was als Indiz für eine anhaltende Skepsis der
Marktteilnehmer gedeutet werden kann.
Weitere Zugewinne wurden von erneut aufflammenden Inflations- bzw.
Zinserhöhungsängsten in den USA verhindert. Im Zuge einer leicht
geringeren Kerninflationsrate und einer moderateren Tonwahl seitens
der US-Notenbank relativierten sich diese Befürchtungen zwar
kurzfristig, doch die zuletzt stärker als erwartet gestiegenen
Produzentenpreise verdeutlichen, dass dieses Thema vorerst weiter die
Schlagzeilen beherrschen dürfte. Dies sollte dazu führen, dass analog
zur Entwicklung der letzten Wochen positive Daten zur US-Konjunktur
keine Euphoriewelle an den Aktienmärkten auslösen werden, da damit
gleichzeitig inflationäre Szenarien an Wahrscheinlichkeit gewinnen.
Insgesamt sollten die nächsten Konjunkturdaten aber das bisherige
Bild einer robust wachsenden US-Wirtschaft und einer in deren
Fahrwasser ebenfalls anziehenden Weltwirtschaft untermauern, so dass
auch das Abwärtspotenzial an den Weltbörsen begrenzt erscheint.
Der deutsche Aktienmarkt bietet unter Bewertungsgesichtspunkten
sowohl bei absoluter Betrachtung als auch im relativen Vergleich mit
anderen Börsenplätzen unverändert Aufwärtspotenzial. Allerdings ist
angesichts der herrschenden Unsicherheit mehr denn je keine
Abkopplung von den Vorgaben der Wall Street zu erwarten. Damit
spricht gegenwärtig die Mehrzahl der Faktoren für eine Fortsetzung
der Seitwärtsbewegung des DAX bei gleichzeitig geringen
Handelsvolumina.
Den Weg aus dem Sommerloch könnte eventuell die Anfang Juli
beginnende US-Berichtssaison zum 2. Quartal weisen. Das Verhältnis
von negativen zu positiven Vorankündigungen bewegt sich gegenwärtig
auf einem im historischen Vergleich extrem niedrigen Niveau, was auf
eine erneut sehr gute Berichterstattung hindeutet. Hiervon sollte
auch der deutsche Aktienmarkt und speziell die zuletzt unter Druck
geratenen zyklischen Sektoren Technologie und Industrie profitieren.
Ob die positiven Unternehmensberichte tatsächlich eine nachhaltig
positive Wirkung generieren, dürfte allerdings entscheidend davon
abhängen, ob die US-Notenbank (Zinsentscheid 30. Juni) an ihrer
Strategie einer "maßvollen" Zinserhöhung festhalten und den
Kapitalmärkten damit einen Teil der Zinserhöhungsängste nehmen kann.
ots Originaltext: LRP Landesbank Rheinland-Pfalz
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