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08.07.2004:
Mittelstandskonjunktur: Erholung hält an / Zuwachs auf Westdeutschland beschränkt
Frankfurt am Main (ots) -
- Querverweis: Grafik ist unter
http://www.presseportal.de/galerie.htx?type=obs abrufbar -
Die im vergangenen Herbst begonnene Konjunkturerholung der kleinen
und mittleren Unternehmen gewann zuletzt etwas an Tempo. Allerdings
steht sie noch nicht auf einem breiten Fundament. Dies zeigen die
aktuellen Ergebnisse des KfW-Indikators Mittelstandskonjunktur für
das 2. Quartal 2004.*
Mit einem Plus von 1,4 Zählern auf jetzt 98,1 Punkte verbuchte der
Indikator den dritten Vorquartalszuwachs in Folge (1. Quartal 2004:
+0,4). Auch im Vorjahresabstand (+2,4) kletterte der Index erstmals
seit eindreiviertel Jahren wieder über die Nulllinie. Zu dem Anstieg
beigetragen haben allerdings nur die alten Bundesländer, während der
Teilindex für Ostdeutschland mit 98,8 Punkten sowohl das Vorquartals-
(-4,3) als auch im Vorjahresniveau (-5,3) recht deutlich verfehlte.
Die vier Hauptwirtschaftsbereiche liefern weiterhin ein
uneinheitliches Bild. Eindeutig vorn ist, wie bereits zu
Jahresbeginn, das Verarbeitende Gewerbe, das gegenüber dem
vorangegangenen Quartal um 3,5 Zähler zulegte und mit 99,6
Indexpunkten den branchenspezifischen langfristigen Durchschnitt von
95,2 Zählern klar übertraf. Es zeigt sich sehr deutlich, dass die
Konjunktur bisher nur auf einem Zylinder den Exporten richtig läuft,
wovon vor allem der industrielle Mittelstand, nicht zuletzt wegen
seiner engen Liefer- und Leistungsverflechtungen mit den großen
international ausgerichteten Firmen, besonders profitiert.
Auch der Bau konnte im zweiten Quartal zulegen (+7,9), während der
Aufschwung an den mittelständischen Firmen des tertiären Sektors
bislang vorbeigegangen ist. Die Dienstleister (+/-0,0) stagnierten im
Vorquartalsvergleich, und der Handel (-1,8) musste sogar erneut
Einbußen hinnehmen. Dies unterstreicht die mittlerweile chronische
Schwäche der Binnennachfrage einmal mehr.
"Nach mehreren Jahren der Stagnation ist unsere Volkswirtschaft
auf dem Wege der Besserung, das spürt inzwischen auch der
Mittelstand", sagte KfW-Chefvolkswirt Dr. Norbert Irsch in Frankfurt.
Allerdings ist die mit dem weltwirtschaftlichen Rückenwind in Gang
gekommene Erholung noch immer zu schwach, um dem Arbeitsmarkt Impulse
zu geben und so die Binnenwirtschaft mitzuziehen. "Ohne eine solide
Inlandskonjunktur sind Rückschläge jederzeit möglich;
wahrscheinlicher ist allerdings eine Fortsetzung des noch immer recht
fragilen Aufschwungs in Deutschland", so Irsch.
* Dem Indikator liegen die Angaben KfW-geförderter Unternehmen mit
höchstens 500 Beschäftigten und maximal 50 Mio EUR Jahresumsatz über
ihr zentrales Investitionsmotiv zu Grunde (rund 2.000 Fälle pro
Quartal). Ein zunehmender Anteil von Unternehmen, die
Geschäftsausweitungen planen, wird, ebenso wie ein rückläufiger
Rationalisiereranteil, als positives Konjunktursignal gewertet. Die
Antworten werden mit dem Umsatz der in dem Bezugsquartal geförderten
Investoren gewichtet sowie, unter Zugrundelegung fixer Branchen- und
Regionengewichte, in einen Index [2000=100] überführt. Berechnet wird
der Indikator für drei regionale (Deutschland, West, Ost
einschließlich Berlin) und vier sektorale (Verarbeitendes Gewerbe,
Bau, Handel, Dienstleister) Segmente.
ots Originaltext: KfW
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