Investmentfonds.de
15.07.2004:
UnionInvestm.: Rohstoffmärkte mit weiterem Potenzial
Köln, den 15.07.2004 (Investmentfonds.de) - Norbert Faller, Fondsmanager bei Union
Investment, erwartet weiter steigende Rohstoffpreise, heisst es in einer aktuellen
Markteinschätzung von Union Investment.
Faller: „Das zunehmende Wirtschaftswachstum der G7-Staaten wird auch die Nachfrage
nach wichtigen Rohstoffen weiter verstärken.“ Die Überhitzung der Märkte sei in den
zurückliegenden zwei Monaten zurückgegangen. Die Rohstoffmärkte haben ein niedrigeres
Wachstum der chinesischen Wirtschaft bereits weitgehend berücksichtigt. Faller: „In
den nächsten Wochen ist ein weiterer Rückgang der Rohstoffpreise zwar möglich, doch
auf mittlere und längere Sicht sollten die Notierungen wieder deutlich anziehen.“ Zur
Begründung verweist der Experte darauf, dass der Einfluss der Nachfrage aus China von
vielen Marktteilnehmern überschätzt werde. Denn bei den meisten Rohstoffen entfallen
nach wie vor mehr als 80 Prozent der weltweiten Nachfrage auf andere Länder. Auf
mittlere Sicht lasse der wieder zunehmende Bedarf aus den G7-Staaten sowie die derzeit
niedrigen Lagerbestände wieder anziehende Rohstoffnotierungen erwarten.
Stark steigender Pro-Kopf-Verbrauch in China und Indien
Seine langfristig optimistische Prognose begründet Faller mit dem Nachholbedarf in
Asien. Denn der Pro-Kopf-Verbrauch wichtiger Rohstoffe beträgt zum Beispiel in China
derzeit erst einen Bruchteil der Verbrauchsmengen in den G7-Staaten. Zudem habe die
Exploration wichtiger Basismetalle in den letzten Jahren mit der steigenden Nachfrage
nicht Schritt gehalten. Faller: „Für zahlreiche Rohstoffe müssen angesichts des welt-
weiten Wachstums zukünftig zunehmend Knappheitspreise gezahlt werden. Die Gewinner
dieser Entwicklung werden insbesondere die finanzkräftigen, weltweit operierenden
Rohstoffkonzerne sein.“ Die Milliardenbeträge für die notwendigen Explorationen können
vor allem die global agierenden Unternehmen Anglo American, BHP-Billiton und Rio Tinto
aufbringen. In dem von ihm verwalteten UniSector: BasicIndustries hat Faller deshalb
Rohstoffwerte mit mehr als 7 Prozent gegenüber dem Vergleichsindex deutlich überge-
wichtet.
Emerging Markets mit langfristigem Kurspotenzial
Doch nicht nur bei Rohstoffwerten, auch in den dynamisch wachsenden Emerging Markets
erkennt Union Investment auf mittlere und längere Sicht überdurchschnittliches Kurs-
potenzial. Neben den günstigen Löhnen und der vorteilhaften Altersstruktur verstärken
marktwirtschaftliche Reformen die Wachstumsdynamik. Faller: „Der verbesserte Ausbil-
dungsstand und die nach wie vor niedrigen Löhne verhelfen zahlreichen Emerging Markets
zu Wettbewerbsvorteilen. Zudem verstärkt die vorteilhafte demographische Entwicklung
insbesondere in zahlreichen asiatischen und lateinamerikanischen Ländern das Wachstum
der dortigen Binnenwirtschaften. Als dritten Wachstumstreiber identifiziert der Experte
die wirtschaftlichen Reformen. Die zunehmende wirtschaftliche Liberalität entfessele
in den Emerging Markets dynamische Wachstumskräfte. Faller: „Viele Länder haben in-
zwischen die roten Fahnen eingerollt und setzen auf die Marktwirtschaft.“ Doch dabei
müssen auch immer wieder Rückschläge hingenommen werden, wie zuletzt in Argentinien
und Venezuela. „Aber der Zug zur Marktwirtschaft hat in den meisten Ländern unumkehr-
bar den Bahnhof verlassen“, so Faller.
Rohstoffexporteure deutlich übergewichtet
Vor diesem Hintergrund favorisiert Union Investment insbesondere jene Aktienmärkte,
die von steigenden Rohstoffpreisen profitieren. Die Fondsmanager von Union Investment
gewichten deshalb in dem weltweit in Emerging Markets investierenden UniEM: Global
insbesondere russische Dividendenwerte mit 16,4 Prozent (Vergleichsindex 4,6 Prozent)
über. Aktien aus dem stark auf Importe angewiesenen China dagegen gewichten die Kapital-
marktexperten mit 7,3 Prozent derzeit etwas niedriger, als der Vergleichsindex mit 8,4
Prozent vorgibt. Zugleich betonte Faller, dass die Emerging Markets weiterhin von po-
litischen Faktoren stark beeinflusst werden. Insbesondere der Fortgang der wirtschaft-
lichen Liberalisierung sei für die Entwicklung der Märkte von zentraler Bedeutung.
Quelle: Investmentfonds.de
|