Investmentfonds.de
19.07.2004:
Activest: Quartalsberichte im Blickpunkt
Köln, den 19.07.2004 (Investmentfonds.de) - Nach dem eher verhaltenden Auftakt der
Quartalberichtsaison der US-Unternehmen in der Vorwoche sollten in der letzten Woche
mehr als 50 im S&P 500-Index gelisteten Firmen mit ihren Ergebnissen und Ausblicken
den internationalen Aktienmärkten positive Impulse geben, schreiben die Experten von
Activest im aktuellen Wochenbericht. Diesen Erwartungen wurden die veröffentlichten
Quartalsergebnisse allerdings nicht im erhofften Ausmaß gerecht.
Von den drei berichtenden Technologiegiganten Intel, IBM und Nokia enttäuschten Intel
und Nokia im Hinblick auf Gewinnmargen und Geschäftsausblick. Die Aktien beider Unter-
nehmen brachen um deutlich mehr als 10% ein und übten Kursdruck auf große Teile des
Technologiesektors aus. Demgegenüber konnten die IBM-Zahlen einen per saldo positiven
Eindruck hinterlassen: obwohl der Umsatz im 2. Quartal unter dem Marktkonsens lag,
konnte der Quartalsgewinn die Analystenschätzungen übertreffen. Zur Eintrübung der
Börsenstimmung für den Technologiesektor trug die Abstufung des Halbleitersektors von
neutral auf untergewichten durch ein führendes US-Wertpapierhaus bei.
Trotz der Umsatz- bzw. Ertragsenttäuschungen der letzten Woche erzielten die bisher
berichtenden US-Unternehmen im 2. Quartal einen durchschnittlichen Gewinnanstieg um
ca. +21%, ein Wert, der bereits vor dem Start der Berichtsaison als Zielvorgabe diente.
Die im Wochenverlauf veröffentlichten US-Konjunkturdaten fielen mehr oder weniger
durchwachsen aus und konnten dem Aktienmarkt keine nennenswerte Stütze sein.
Die latent an den Finanzmärkten vorhandenen Befürchtungen einer möglichen Beschleu-
nigung des Inflationsauftriebs wurden in der letzten Woche nicht bestätigt. Die am
Donnerstag und Freitag veröffentlichten US-Indizes für die Erzeuger- und die Ver-
braucherpreise lagen leicht unter den Markterwartungen. Damit wurden die Spekulationen
hinsichtlich einer raschen und kräftigen Anhebung der US-Leitzinsen erneut gedämpft.
Am 20. und 21. Juli wird US-Notenbankpräsident Alan Greenspan vor dem Kongress über
den Zustand der amerikanischen Wirtschaft und über die aktuelle Geldpolitik berichten.
Der aufgrund der vorzeitig veröffentlichten Zahlen des Software-Konzerns SAP (am 9.
Juli) noch zuversichtliche Wochenstart der europäischen Aktienmärkte trübte sich schon
bald durch die enttäuschenden Quartalsberichte von Intel und Nokia ein, so dass auch
der europäische Technologiesektor verstärkt unter Kursdruck geriet. Mit der Veröffent-
lichung des über den Markterwartungen liegenden Philips-Berichts am 13. Juli hellte
sich die Börsenstimmung nur vorübergehend auf.
Die im Wochenverlauf veröffentlichten europäischen Konjunkturdaten unterstützten das
Marktszenario einer moderaten Konjunkturerholung. Parallel zu den USA kommt die Quartals-
berichtssaison in Europa in dieser und den nächsten Wochen auf Touren.
Quelle: Investmentfonds.de
|