Investmentfonds.de
30.08.2004:
Activest: Hoher Ölpreis belastet die Konjunktur - zumindest etwas
Köln, den 30.08.2004 (Investmentfonds.de) - Höhere Ölpreise belasten den Konsum.
Das zeigt sich deutlich an den US-Konjunkturindikatoren der letzten Zeit, so die
Experten von Activest im jüngsten Marktbericht. Dennoch hinkt der oft bemühte
Vergleich mit früheren Zeiten: In den 70er und 80er Jahren war vor allem die
Dynamik des Preisanstiegs für die Rezessionen verantwortlich und erst in zweiter
Linie die Höhe der Ölpreise. Seitdem haben sich zwei Dinge grundlegend geändert:
Zum einen ist die Abhängigkeit der Volkswirtschaften vom Rohöl deutlich gesunken,
so dass die Auswirkungen nun geringer bleiben. Zum anderen darf aufgrund der In-
flation der Rohölpreis von heute nicht direkt mit dem aus dem Jahr 1980 verglichen
werden. Damals stieg der Preis in der Spitze auf 43 Dollar pro Barrel. In heutigen
Preisen entspricht dies etwa 100 Dollar. Aktuell notiert Rohöl bei rund 44 Dollar,
ist also noch weit von den kritischen Niveaus entfernt.
Unbestritten belastet ein steigender Rohölpreis die Konjunkturdynamik. Und natürlich
ist die US-Volkswirtschaft stärker davon betroffen als die in Euroland. Neuere Unter-
suchungen beispielsweise der EZB kommen jedoch zum Ergebnis, dass ein dauerhafter An-
stieg des Rohölpreises um 10 Prozent die Konjunktur in den USA 'nur' um etwa 0,3 bis
0,5 Prozent belastet, in Euroland beträgt der Effekt sogar lediglich 0,1 bis 0,2
Prozent.
Wir gehen davon aus, dass die Preisbewegung der letzten Zeit zu einem wesentlichen
Teil auf Terrorangst, spekulative Nachfrage und Engpässe bei der Verarbeitung des
Rohöls zurückzuführen ist. Alle drei Faktoren werden auch in den kommenden Wochen
nicht ganz verschwinden. Die Erfahrung hat aber gezeigt, dass ein Markt, der zu Über-
treibungen neigt (und das ist beim Ölmarkt derzeit der Fall), nicht dauerhaft allein
aufgrund solcher Effekte ansteigen kann. Aus diesem Grund erwarten wir bald eine
Entspannung an der Rohölpreisfront.
Quelle: Investmentfonds.de
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