Investmentfonds.de
10.09.2004:
e-fundresearch: Wasser als Zukunftstrend
Köln, den 10.09.2004 (Investmentfonds.de) - Wasser wird zweifelsohne immer wichtiger,
heisst es in einem aktuellen Bericht von e-fundresearch. Auch für Anleger. Denn auf-
grund des begrenzten Angebotes und der rasant steigenden Nachfrage wird das kostbare
Nass zukünftig zu einem sehr knappen Gut. Spezielle Wasserfonds gibt es bis dato aber
gerade einmal zwei.
Demografische Veränderungen
In den letzten 100 Jahren wuchs die Weltbevölkerung um durchschnittlich 1,5 Prozent pro
Jahr an und wird bis 2050 auf neun Milliarden Menschen weiter ansteigen. Der Wasserver-
brauch steigt dabei im Schnitt überproportional um 2,5 Prozent pro Jahr und eine Trend-
wende ist nicht absehbar. Grund dafür ist vor allem der hohe Wasserverbrauch der
Landwirtschaft für die Nahrungsmittelerzeugung. Zum Vergleich: Für die Produktion von
1 kg Brot werden rund 1000 Liter Wasser unter optimalsten Bedingungen benötigt (ohne
Ernte- und Wasserverluste).
Urbanisierung
Während es 1950 erst 86 Städte mit einer Bevölkerung von mehr als einer Millionen gab,
sind es heute bereits 386 und im Jahr 2015 sollten es mindestens 550 sein. Stark wachsen
werden auch so genannte Hypercities mit mehr als 20 Millionen Einwohnern. In Bombay
alleine dürften in 20 Jahren mehr als 33 Millionen Menschen wohnen. 2005 werden welt-
weit erstmals mehr Leute in Städten als am Land wohnen, so aktuelle Prognosen. Die zu-
nehmende Urbanisierung erhöht aber vor allem den Bedarf nach Infrastruktur für
Wasserdienstleistungen, besonders auf der Entsorgungsseite, wo minimale Hygienestandards
eingehalten werden müssen.
Überalterung der Infrastruktur
Die Lebensdauer von Trinkwasserleitungen beträgt je nach Qualität, Bodenbeschaffenheit
und anderen Faktoren 50 bis 100 Jahre. Entsprechend müssen jährlich ein bis zwei Prozent
der Leitungen erneuert werden. Während Städte wie Wien, Amsterdam oder Zürich in aus-
reichendem Ausmaß in ihre Infrastruktur investieren, gibt es aber auch viele Städte die
hier großen Nachholbedarf aufweisen. In London - wo jährlich nur 0,1 Prozent der
Leitungen erneuert werden - versickern aufgrund der veralterten Infrastruktur jährlich
50 Prozent des Leitungswassers durch Lecks. Ähnlich die Situation in New Orleans. Und
in den USA gehen heute im Schnitt 15 bis 20 Prozent des transportierten Trinkwassers in
Leitungen durch Lecks verloren. Zunehmende Investitionen in Wasserinfrastruktur sollten
besonders in den USA und Europa die Folge sein.
Obwohl der Bereich Wasser also auch für Investoren ein interessanter ist, gibt es bis
dato erst zwei Fondsprodukte, die sich diesem Thema widmen. Seit Auflage im September
2001 der erfolgreichere von beiden war der von Dieter Küffer in Zürich verwaltete SAM
Sustainable Water Fund. Er liegt mit eine kumulierte Performance von +4,8 Prozent sowohl
vor dem MSCI World Index mit -9,6 Prozent und dem Pictet Water Fund mit -14,9 Prozent.
SAM: Outperformance durch Small Caps
Die Gründe für die Outperformance über diesen Zeitraum liegen für Küffer in seiner
höheren Gewichtung von Small- und Mid-Caps, welche sich in den letzten drei Jahren be-
sonders gut entwickelt haben. „Gerade kleine Werte wie Danaher oder BWT sind gut ge-
laufen“, schildert er. Hans-Peter Portner von Pictet setzt dagegen stärker auf große
Unternehmen wie Nestlé oder Group Danone, denn für ihn gelten bereits alle Unternehmen
mit einem Umsatzanteil von mehr als 20 Prozent im Wasserbereich als investitionswürdig.
Über kürzere Zeiträume, zum Beispiel seit Jahresbeginn, liegt aber der Pictet Fonds
(+10,2 Prozent) vor dem SAM Produkt (+9,6 Prozent) und dem MSCI World mit minus sieben
Prozent. Deutlichere Unterschiede lassen sich aber vor allem in den Anlagegrundsätzen
der beiden Fonds finden. Hier gilt es für den Investor abzuwägen.
Fazit
Es gibt viele gute Gründe warum der Bereich Wasser für Investoren langfristig gute
Renditen bringen sollte. Das Fondsangebot ist mit zwei Produkten aber noch sehr einge-
schränkt. Seit Auflage vor drei Jahren liegt der SAM Sustainable Water Fund klar vor
dem Produkt von Pictet. Dieser weist dafür eine längere Historie auf und schlägt seit
seiner Auflage im Jahr 2000 den MSCI World klar. Deutlicher werden die Unterschiede
schon im Investmentansatz: Küffer achtet stärker auf nachhaltige Kriterien, das Port-
folio von Portner beinhaltet dagegen mehr Industriewerte.
Quelle: Investmentfonds.de
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