Das Niedrigzinsumfeld wird Anlegern das Leben noch eine ganze Weile schwer machen und die Suche nach Erträgen bleibt angesichts anhaltender Volatilität herausfordernd. ">
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16.05.2019:
J.P. Morgan AM: "Income"-Strategie im Spannungsfeld von Rally und Spätzyklus
Köln, den 16.05.2019 (Investmentfonds.de) -
Eric Bernbaum, Co-Portfoliomanager des Income-Klassikers JPMorgan
Investment Funds - Global Income Fund * Gemäßigte Haltung der Zentralbanken verlängert den Konjunkturzyklus
* Spätzyklische Märkte scheinen anfälliger gegenüber Schocks
* JPMorgan Investment Funds - Global Income Fund mit verlässlicher Ausschüttung
Die Marktrally der letzten Monate konnte die Verluste des stürmischen letzten Quartals
2018 zwar fast wettmachen - die Verunsicherung vieler Anleger ist jedoch weiterhin hoch.
Denn das Niedrigzinsumfeld wird Anlegern das Leben noch eine ganze Weile schwer machen
und die Suche nach Erträgen bleibt angesichts anhaltender Volatilität herausfordernd.
Und so gibt es laut Eric Bernbaum, Co-Portfoliomanager des Income-Klassikers JPMorgan
Investment Funds - Global Income Fund, für die aktuelle Marktphase auch keine einfache
Lösung. Für die Income-Strategie setzt er derzeit vielmehr auf die Kombination von
ertragsstarken und qualitativ hochwertigen Anlagen mit Liquiditätsreserven, um
Verwerfungen an den Märkten gewinnbringend nutzen zu können. Zudem ist eine global
orientierte und flexible Strategie sinnvoll, um die besten Quellen für risikobereinigte
Erträge ausfindig zu machen. Nicht zuletzt gilt es, möglichst breit zu diversifizieren
und etwaige Abwärtsrisiken stärker im Auge zu behalten.
Herr Bernbaum, die Kapitalmärkte zeigten 2019 einen starken Jahresauftakt. Kann diese
Entwicklung anhalten?
Eric Bernbaum: "Die Kombination eines stabilen Wirtschaftswachstums in den USA sowie in
China mit einer gemäßigteren geldpolitischen Haltung der US-Notenbank Federal Reserve
und weiterer Zentralbanken verhalf sowohl Aktien als auch Anleihen im ersten Quartal
zu starken Erträgen. Doch selbst während die Aktienmärkte stiegen, gaben die
Gewinnrevisionsquoten, die das Verhältnis zwischen Auf- und Abwärtskorrekturen der
künftigen Gewinne je Aktie messen, weiter nach. Während sich das Verhältnis zwischen den
Aktienkursen und den zugrunde liegenden Performancekennzahlen der Unternehmen also stark
gebessert hat, sind die Erwartungen an das Gewinnwachstum weiter gesunken. Um eine
weitere Aktienrally auszulösen, wären unseres Erachtens nun Unternehmensgewinne
erforderlich, die die Erwartungen übertreffen. Zu befürchten ist allerdings eher, dass
die Aktienmärkte wieder gemieden werden, wenn die Anleger das Vertrauen in die
Dauerhaftigkeit der moderateren Fed-Politik verlieren oder sich der Handelsstreit noch
weiter verschärft.
Für den weiteren Verlauf des zweiten sowie das dritte Quartal 2019 sehen wir Potenzial
für einige bescheidene makroökonomische Verbesserungen. Damit besteht die Möglichkeit
einer kurzfristigen moderaten Erholung der Gewinnerwartungen, wovon Aktien wiederum
profitieren würden. Sollte dieses Szenario eintreten, ist allerdings davon auszugehen,
dass die Fed ihre gemäßigte Haltung langsam zurückfährt und die Möglichkeit von ein oder
zwei weiteren Zinserhöhungen in diesem Konjunkturzyklus wieder aufgreift. Damit würden
Aktien allerdings dann doch wieder unter Druck geraten."
Die Zentralbanken haben weltweit eingelenkt und mit ihrer gemäßigteren Haltung die
Märkte unterstützt. Was bedeutet das für ertragsorientierte Anlagen?
"Dank der Kehrtwende der US-Notenbank Fed scheint sich der bereits ausgedehnte
Konjunkturzyklus noch weiter zu verlängern. Das bedeutet, dass die Wahrscheinlichkeit
für eine Rezession in den USA in den nächsten zwölf Monaten noch weiter gesunken ist.
Die gemäßigte Haltung der Zentralbanken weltweit spricht insgesamt für weiterhin
niedrige Zinsen, was Anlegern die Suche nach Erträgen weiterhin erschwert. In einem
solchen Umfeld ist es besonders wichtig, sich nicht von Anlagen mit zu hohen Risiken
in Versuchung führen zu lassen. Innerhalb unserer Multi-Asset-Income-Strategie versuchen
wir deshalb, solche Ertragsmöglichkeiten rund um den Globus zu finden, die eine attraktive,
risikobereinigte Rendite ermöglichen."
Wo finden Anleger auf globaler Ebene denn heute überhaupt noch ertragsgenerierende
Anlage¬möglichkeiten?
"Im derzeitigen Marktumfeld sehen wir Potenzial in hochverzinslichen Anleihensektoren
wie US-amerikanischen und europäischen Hochzinsanleihen sowie in Schwellenländeranleihen.
Diese Anlageklassen bieten attraktive Erträge und ähnliche Renditen wie Aktien, jedoch
bei niedrigerer Volatilität. Die Bilanzen von Hochzinsemittenten sehen derzeit stabil aus,
da die Unternehmen das hohe Umsatzwachstum der vergangenen Jahre zur Schuldenreduktion
genutzt haben. Auch die Zinsdeckungsquoten befinden sich weiter auf historisch hohen
Niveaus. In Verbindung mit positiven technischen Faktoren - so sollte sich beispielsweise
das Volumen der Neuemissionen 2019 erneut verringern - sehen wir Hochzinsanleihen nach wie
vor als attraktiv an. Ansonsten ist das globale Umfeld unseres Erachtens für
Schwellenländeranleihen derzeit günstiger.
Darüber hinaus ist in der derzeitigen Zyklusphase ein höherer Liquiditätsbestand sinnvoll
- nicht nur, um einen Risikopuffer zu haben, sondern auch, um durch die höhere Volatilität
entstehende Chancen nutzen zu können. So setzen wir stärker als sonst auf Cash und
kurzfristige Liquiditätsinstrumente - zumindest solange über marktbeeinflussende Ereignisse
wie die Handelsgespräche zwischen den USA und China Unklarheit herrscht."
Wo sehen Sie 2019 die größten Anlagerisiken und -Chancen?
"Die sich wieder verschärfende Rhetorik zwischen den USA und China lässt erahnen, dass die
Handelsspannungen noch nicht ausgestanden sind und uns diesbezüglich noch weitere
Volatilität erwartet. Ein guter Teil der Rally der letzten Monate war von der Hoffnung
getragen, dass es eine Einigung gibt. Und angesichts der fortgeschrittenen Verhandlungen
konnte bis Anfang Mai durchaus von einem Handelskompromiss zwischen den USA und China
ausgegangen werden. China zeigte sich immerhin bereit, Einkäufe aus den USA zu intensivieren,
den Marktzugang für ausländische Unternehmen in China zu beschleunigen und der
Währungsabwertung den Kampf anzusagen. Nun bleibt abzuwarten, ob weitere Überraschungen
drohen - die Handelspolitik wird als potenzieller Impulsgeber für schlechte Ergebnisse
zumindest ein Risikofaktor bleiben. Da wir trotz der guten Wertentwicklung des Aktienmarkts
in den ersten Monaten des Jahres die Gewinnaussichten weltweit zunehmend skeptisch sehen,
halten wir das Risiko in unseren Income-Strategien ohnehin weiterhin gering. Und die jüngste
Verschlechterung der makroökonomischen Daten machen positive Überraschungen beim
Umsatzwachstum noch weniger wahrscheinlich.
Eine Chance wäre durchaus, wenn die Fed ihre Geldpolitik weniger stark von der Inflation
abhängig machen würde. Dazu müsste die US-Notenbank aber gegenüber einer dauerhaft über
der Zielrate liegenden Inflation toleranter werden, was eine bessere Wertentwicklung als
wir derzeit erwarten zur Folge haben könnte - zugegebenermaßen ist das jedoch ein Szenario
mit vielen -Wenns- und -Abers-."
Bereitet Ihnen eines der Risikoszenarien derzeit schlaflose Nächte?
"Da wir uns in der Spätphase des Zyklus befinden, frage ich mich nach wie vor, ob die
gemäßigtere Haltung der Fed und anderer globaler Zentralbanken ausreichen wird, um Aktien
und andere Risikoanlagen trotz Konjunkturrückgang und nachlassendem Gewinnwachstum weiter
voranzutreiben. Auch die Unsicherheit rund um den Ausgang der Handelsgespräche zwischen
den USA, China und Europa bereiten mir Sorgen. Einfach ausgedrückt: Unseres Erachtens
scheinen die Märkte Schocks gegenüber anfälliger."
Stabile Ausschüttung und starke Entwicklung der Income-Strategie im ersten Quartal
Dank des äußerst breit gestreuten, flexiblen Multi-Asset-Ansatzes ist es mit der
Income-Strategie auch im volatilen Marktumfeld möglich, verlässliche regelmäßige Erträge
zu erzielen. So betrug die aktuelle Ausschüttung des JPMorgan Investment Funds - Global
Income Fund annualisiert 4,13 Prozent (Anteilklasse A (div) - EUR, Stand Mai 2019, die
Ausschüttungen sind nicht garantiert). Per Ende April hat der Fonds in diesem Jahr eine
Wertentwicklung von 7,14 Prozent erzielt und damit das Jahr 2018 (-7,15 Prozent) fast
ausgleichen. Über die letzten zehn Jahre konnten Anleger mit dem Global Income Fund Erträge
von 7,16 Prozent pro Jahr erzielen (Anteilklasse A (div) - EUR nach laufenden Kosten,
Stand 30.04.2019).
"Unsere Ausschüttungspolitik orientiert sich eng an unserer Anlagephilosophie. Das heißt
wir haben das Ziel, -optimale- laufende Erträge auszuschütten, und behalten dafür zu jeder
Zeit das entsprechende Risiko im Blick. Aufgrund der späten Zyklusphase setzt das Management
auf eine etwas defensivere Ausrichtung des Portfolios, um die Zielsetzungen von Gesamtertrag
und Ausschüttung in einem nachhaltigen Gleichgewicht zu halten", erläutert Jakob Tanzmeister,
Investment Spezialist bei J.P. Morgan Asset Management in Frankfurt die aktuelle Ausschüttung.
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