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Investmentfonds-Indexfonds

 
 

        0. Inhaltsverzeichnis
        1. Begriff - Arten - Bedeutung im Markt
        2. Vorteile -Chancen - Risiken
        3. Indexfonds im Internet
        4. Hinweise
 

Begriff - Arten - Bedeutung im Markt: 

Begriff: Ein Indexfonds ist darauf ausgerichtet, das Wertpapier-Portfolio des Index an den er sich anlehnt sowohl nach Art und Gewichtung der unterschiedlichen Papiere nachzubilden. Sofern dies gelingt wird der Fonds eine fast gleichgerichtete (abzüglich Kosten) Entwicklung wie der ihm zugrunde liegende Index nehmen. Da die Fondsgesellschaft nur einmal bei Auflegung des Fonds das Portfolio zusammenstellen muß und lediglich Neuzuflüsse des Fonds neu disponiert werden müssen spricht man von einem sogenannten "passiv gemanagten Fonds". Aufwendiges Wertpapier-Research sowie ständige Transaktionen entfallen im Vergleich zu herkömmlichen Fonds.

Arten von Indexfonds: Zu unterscheiden sind sogenannte "indexnahe Fonds" und die klassischen Indexfonds.

Bei indexnahen Fonds stimmt die Anzahl der verschiedenen im Fonds enthaltenen Titel oder deren Gewichtung nicht 1 zu 1 mit der Struktur des Index überein. Die Gründe hierfür können beispielsweise rechtlicher Natur sein. So hat die Allianz-Aktie ein Gewicht von 15% im DAX. Der deutsche Gesetzgeber erlaubt jedoch lediglich einen maximalen Anteil von 10% eines Titels im Gesamtportfolio eines Investmentfonds. Behelfsmäßig werden statt dessen Papiere in das Portfolio genommen, die entweder eine gleichartige Entwicklung mit dem Index erwarten lassen (z.B. DAX-Futures) oder bei denen eine ähnliche Entwicklung wie die des zu ersetzenden Papiers vermutet werden kann (in diesem Falle z.B. Ersatz der überschüssigen 5% Allianz-Aktien durch Aktien anderer deutscher Versicherungen).

Die klassischen Indexfonds bilden den Index hingegen exakt ab.

Bedeutung im Markt: Indexfonds wurden erstmals Mitte der 70er Jahre in den USA aufgelegt. Im Jahre 1999 waren annähernd 40% aller in den USA vertriebenen Fonds Indexprodukte. Indexfonds spielen in Europa derzeit noch eine untergeordnete Rolle. Es wird jedoch erwartet, daß diese in den kommenden Jahren einen Anteil von bis zu 50% des Fondsmarktes einnehmen werden.
 

Vorteile - Chancen - Risiken: 

Nutzen für den Anleger:

  • Kostenreduktion: Durch seine Eigenschaft als passiv gemanagter Fonds entfallen die Kosten für aufwendiges Wertpapier-Research sowie die Transaktionskosten bei ständigen Umschichtungen
  • Ertragschancen: Durch den bereits oben aufgeführten Kostendruck eines herkömmlichen Fonds gelingt es nur wenigen von ihnen den Index zu schlagen - im Zeitraum zwischen 1992 und 1998 gelang dies nur 10%
  • Einfache Beobachtung: Durch die Präsenz der entsprechenden Indizes in den Medien ist die Wertentwicklung eines Indexfonds noch transparenter als dies bei einem herkömmlichen Fonds der Fall ist
Nachteile: Sofern es sich um einen klassischen Indexfonds handelt, ist das Fondsmanagement verpflichtet die genaue Nachbildung des Index selbst dann beizubehalten, wenn eine Abwärtsbewegung erwartet wird. Ein Aufbau von Liquidität ist in diesen Fällen nicht möglich.

Risikostreuung: Die Risikostreuung wird maximiert indem das Fondsvolumen in Titel investiert wird, welche eine zueinander gegenläufige bzw. zumindest unabhängig korrelierte Wertentwicklung aufweisen. In der Praxis bedeutet dies unter dem Risikoaspekt, eine möglichst große Streuung über Branchen und Regionen hinweg herbeizuführen. Demzufolge steigt das Risiko eines Indexfonds, je spezialisierter der dem Fonds zugrunde liegende Index ausgerichtet wurde (bspw. liegt das "Risiko eines Branchenindex" höher als das des DAX).

Anlegerschutz: Den Schutz des Anlegers gewährleistet die Kontrolle der Kapitalanlagegesellschaften durch das Bundesaufsichtsamt für das Kreditwesen in Berlin (BAKred) i.V.m. dem Gesetz über Kapitalanlagegesellschaften (KAGG).

Steuern: Der generelle Vorteil eines Fonds gegenüber dem "privaten Einzelanleger", nämlich die Steuerfreiheit entstandener Zwischengewinne innerhalb der Spekulationsfrist von einem Jahr, fällt bei Indexfonds nur kaum ins Gewicht. Eine Umschichtung des Fonds ist nur bei einer Veränderung des zugrunde liegenden Index notwendig.

Zulassung als Anlageform im Rahmen der Vermögenswirksamen Leistungen: Sofern die individuellen Voraussetzungen zutreffen (Einkommensgrenzen) können Indexfonds als Anlageform im Rahmen der VL gefördert werden sofern ein Fonds ausgewählt wird, der zu mindestens 60% in Aktien investiert ist. Tatsächlich bieten die Fondsgesellschaften ihre Indexfonds am Markt derzeit noch nicht im Rahmen der VL an.

Fazit: Durch ihre günstige Kostenstruktur stellen Indexfonds eine interessante Alternative im deutschen Fondsmarkt  dar. Erfahrungen aus den USA belegen, daß Indexfonds im langfristigen Vergleich aktiv gemanagte Fonds in Sachen Performance größtenteils schlagen. Der Anleger sollte demzufolge einen langen Anlagezeitraum mitbringen. Je nach individueller Risikobereitschaft sollte der zugrunde liegende Index allgemeiner (risikoscheu) oder spezieller (risikobewußt) gewählt werden.

Es ist zu erwarten, daß die deutschen Fondsgesellschaften ihr Angebot an Indexfonds erheblich ausweiten werden.
 

Indexfonds im Internet:

WDR/service/geld: Abgrenzung Aktienfonds, Indexfonds, Indexzertifikate

Managermagazin: Aktiv kontra passiv gemanagte Fonds

BVI: Liste aller Indexfonds deutscher Provenienz per 29.02.2000
 
 

WICHTIGER HINWEIS

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[ 1999 © Investmentfonds.DE| Letztes Update: 11.5.2000 | eMail | Impressum ] [presse] [mediadaten] [kontakt]