Capital Group | Aktien-Ausblick: Chancen auch au�erhalb der USA

Christophe Braun, Equity Investment Director bei Capital Group

Investmentfonds.de | Frankfurt am Main, 31. Januar 2025 � Sinkende Zinss�tze, starkes Gewinnwachstum und umfassende Innovationen: US-Aktien haben die weltweiten Aktienm�rkte in den letzten zehn Jahren dominiert. Mit Blick auf die Zukunft k�nnten jedoch Europa und die Schwellenl�nder wieder st�rkere Opportunit�ten bieten. Zu dieser Erkenntnis kommt Christophe Braun, Equity Investment Director bei Capital Group. Die Gr�nde daf�r sieht er in einem st�rker diversifizierten Aktienmarkt sowie in mehreren Branchen, die aufgrund der neuen Realit�t ein Gewinnwachstum verzeichnen k�nnten.

�Andere Ma�nahmen stellen f�r bestimmte Branchen eine Herausforderung dar�, so der Experte. �Die geplanten Z�lle k�nnten langwierige Handelskonflikte mit wichtigen Handelspartnern ausl�sen und m�glicherweise die Inflation wieder anheizen.�

Europ�ische Opportunit�ten trotz schwachem Wachstum

Auch deshalb lohne sich ein Blick auf den europ�ischen Kontinent. Zwar leide die Region unter dem Krieg in der Ukraine, den hohen Energiepreisen und der engen Bindung an Chinas schleppende Wirtschaft, doch �die europ�ischen Unternehmen sind nicht g�nzlich von der Gesundheit der heimischen Wirtschaft abh�ngig�, erl�utert Braun. �Viele europ�ische Unternehmen haben globale Ertragsstr�me, die von einem starken s�kularen R�ckenwind profitieren.�

Globale Trends h�tten den Grundstein f�r einen Investitionssuperzyklus gelegt, der Chancen f�r wendige europ�ische Industrieunternehmen er�ffne. So liege beispielsweise der Flugverkehr heute �ber dem Niveau von vor der Corona-Pandemie, was die Nachfrage nach neuen Verkehrsflugzeugen antreibe. Airbus, einer von nur zwei gro�en Flugzeugherstellern weltweit, habe einen Auftragsbestand, der sich �ber ein Jahrzehnt erstrecke. Im Bauwesen hingegen biete die wachsende Vorliebe f�r langlebige Materialien, die die Energieeffizienz steigern und die Kosten senken. �Diese Trends stellen Investitionsm�glichkeiten dar, die sich �ber mehrere Jahrzehnte erstrecken, und wir befinden uns erst am Anfang�, res�miert Braun hinsichtlich der Potenziale des alten Kontinents. �In Europa gibt es einige gro�e Industrieunternehmen, die in Bereichen Fu� fassen, die f�r ein langfristiges globales Wachstum reif sind.�

�Die US-Aktienm�rkte sind mit einer Rallye in das Jahr 2025 gestartet�, sagt Braun. �Sie profitieren weiterhin von dem Schwung nach den US-Wahlen sowie einem Umfeld, das von breitem Wachstum gepr�gt ist.� Die Pl�ne der neuen Administration in den USA k�nnten jedoch nicht nur f�r R�cken-, sondern auch f�r einiges an Gegenwind sorgen. Auf der Habenseite st�nden Vorschl�ge f�r Steuersenkungen, h�here Verteidigungsausgaben und Deregulierung in einer Reihe von Unternehmenssektoren, darunter Banken, Energie, Luft- und Raumfahrt sowie Gesundheitsunternehmen.

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Schwellenl�nder profitieren von Diversifizierung

Das Wirtschaftswachstum in China sei weiterhin ausgesprochen schwach, die Wachstumsraten in anderen asiatischen L�ndern s�hen allerdings viel ges�nder aus. �Dies k�nnte am �China-plus-One-Effekt� liegen, bei dem Unternehmen ihre Abh�ngigkeit von Lieferketten aus einer Hand verringert und ihre Produktionsst�tten von China weg diversifiziert haben�, erl�utert Braun. Dieser Trend k�nne einen neuen Schub bekommen, je nachdem, wie sich die Z�lle unter der Trump-Regierung entwickeln. W�hrend sich die ersten Diskussionen �ber die drohenden Z�lle auf die negativen Auswirkungen konzentrieren w�rden, k�nnten die ASEAN-Staaten zu den m�glichen Nutznie�ern geh�ren.

�Mehrere dieser s�dasiatischen L�nder haben w�hrend und seit der ersten Trump-Regierung positive Auswirkungen des �Handelskriegs 1.0� erlebt�, so Braun. �Nach unseren Berechnungen ist der Anteil der ASEAN-Staaten an den US-Exporten seit 2018 um vier Prozent gestiegen, w�hrend der Anteil Chinas um f�nf Prozent gesunken ist.� Derzeit k�nnten die asiatischen L�nder aufgrund der vergleichsweise niedrigeren US-Zolls�tze einen gr��eren Kostenvorteil gegen�ber China genie�en: bis zu 60 % f�r China gegen�ber 10-20 % f�r die ASEAN-L�nder, wobei diese Zahlen noch best�tigt werden m�ssten.

In der Zwischenzeit gebe es nur wenige Alternativen f�r die Produktion au�erhalb der ASEAN-L�nder und Chinas. Der Anteil Chinas an den US-Importen von Produkten wie Telefonen und Kleidung liege immer noch bei �ber 25 %, was bedeute, dass die ASEAN-L�nder noch Wachstumspotenzial h�tten, wenn die USA eine h�rtere Gangart gegen�ber China einlegen sollten.

Mexiko und Indien hinken hinterher

�Zwar haben auch Mexiko und Indien Anteile an den US-Ausfuhren �bernommen, doch sind die Fortschritte im Vergleich zu den ASEAN-L�ndern aufgrund von Standort- und kulturellen Nachteilen langsamer�, res�miert der Investment Director. �Es ist jedoch zu erwarten, dass ein �China plus One 2.0� langsamer und mit milderen Auswirkungen als in der Anfangsphase verlaufen wird.�

In den letzten Jahren habe sich das US-Handelsdefizit mit den ASEAN-Staaten erheblich vergr��ert: Im schlimmsten Fall k�nne dies bedeuten, dass diese L�nder mit h�heren Z�llen belegt werden, im besten Fall, dass es zu langwierigen Handelsverhandlungen mit anhaltender Unsicherheit kommt.

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Quelle: Investmentfonds.de

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