LAIQON AG | Ist nun (endlich) der Zeitpunkt für europäische Small und Mid Caps gekommen?

Investmentfonds.de | Hamburg, 20. Februar 2025. Steigende Übernahmeaktivitäten von Private Equity-Investoren, eine wirtschaftliche Lage, die zum Gesundschrumpfen zwingt sowie Aussichten auf eine bessere politische Lage nach den bevorstehenden Neuwahlen in Deutschland: Vieles spricht dafür, dass die Zeit für europäische Nebenwerte nahe ist, meint Niklas Bentlage, Fund Manager Multi Asset und Vice President der LAIQON Gruppe. Im aktuellen LAIQON Research Spotlight erklärt er, wie Investoren von den aktuellen günstigen Bewertungen profitieren können, warum er bei der Nachfrage nach europäischen Nebenwerten auch aus den USA bald wieder höhere Nachfrage erwartet – und welche Auswirkungen Frieden in der Ukraine auf das Sentiment hätte.
*** Link TIPP der Redaktion:
Hier klicken >>> Investmentspecial | zum Thema "Europe Small + Mids Caps":
Top Fonds und ETFs dazu!
***
Bereits im vergangenen Jahr habe ich die These aufgestellt, dass der Moment für europäische Nebenwerte endlich naht. Doch trotz dieser Prognose wiesen die Nebenwerteindizes zum Jahresende noch ein Minus bei der Jahresperformance auf. In solchen Zeiten neigt man dazu, seine Annahmen zu hinterfragen und noch sorgfältiger nach Gründen zu suchen, warum die Annahmen eventuell falsch sein könnten. Oftmals ist es jedoch ratsam, einen Schritt zurückzugehen und den Blick auf die großen, entscheidenden Faktoren zu richten. Der mit Abstand größte kurzfristige Treiber für Aktienkurse ist die Geldmenge, die in einen Markt fließt oder ihn verlässt (langfristig sollte der Aktienkurs vielmehr die Gewinnentwicklung eines Unternehmens reflektieren). In diesem Kontext haben europäische Aktien in letzter Zeit merklichen Gegenwind erfahren. Zahlreiche aktive europäische Aktienfonds sahen sich mit Abflüssen konfrontiert oder wurden sogar geschlossen.
Zudem stammten die wenigen Zuflüsse in die Region häufig aus passiv gemanagten ETFs. Besonders stark unter dieser Entwicklung litten deutsche Aktien, insbesondere die deutschen Nebenwerte – nicht zuletzt, weil es in diesem Bereich nur eine geringe Anzahl an ETFs gibt. Der SDAX, zum Beispiel, wird nur von einem einzigen ETF abgebildet, dessen verwaltetes Vermögen gerade einmal rund 140 Millionen Euro beträgt.
Selbsterfüllende Prophezeiung:
Negativtrend bei europäischen Aktien verstärkt sich selbst
Versetzen wir uns in die Perspektive eines US-Fondsmanagers, wird dieses Bild schnell nachvollziehbar. Warum sollte man Kapital in einem Land investieren, dessen Wirtschaftswachstum deutlich hinter dem eigenen zurückbleibt? Warum sollte man Gelder in einem Land anlegen, in dem die regierenden Parteien regelmäßig unvereinbare Positionen vertreten? Warum in einem Land investieren, das seit dem Ausbruch des Ukrainekrieges unter hohen Energiepreisen leidet? Und warum Kapital in ein Land stecken, das keine Unternehmen wie Nvidia hervorbringt? Die einfachste Antwort darauf lautet, dass alles seine Zyklen hat – und dass alles seinen Preis hat. In einer Phase, in der die Kurse von Aktien einer bestimmten Region sinken, tritt eine selbsterfüllende Prophezeiung in Kraft. Je stärker die Diskrepanz zwischen der Performance europäischer und amerikanischer Aktien wächst, desto mehr steigt der Druck, die Fondsallokation zugunsten der USA umzuschichten – was wiederum zu weiteren Kursverlusten führt, wenn genügend Fondsmanager diesem Druck nachgeben. Und was folgt? Der Druck auf die restlichen Fondsmanager wächst weiter, und die Preise sinken weiter.Doch, wie bereits erwähnt: Alles hat seinen Preis. Und genau hiermit kommen wir zu meiner größten Sorge in den letzten Monaten. Viel mehr als die Zölle aus den USA bereiten mir die potenziellen Übernahmen europäischer Unternehmen zu Preisen, die weit unter ihrem wahren Potenzial liegen, Kopfzerbrechen. Gerade diese Entwicklung war in letzter Zeit zunehmend zu beobachten. Für Investoren mit einem langfristigen Horizont ist diese Kursdepression jedoch eine enorme Chance. Denn alles hat seinen Zyklus. Private-Equity-Unternehmen kaufen Unternehmen zu diesen geringen Bewertungen auf, und in wenigen Jahren werden diese Unternehmen wieder zu deutlich höheren Preisen an die Börse zurückkehren.
Private Equity
Private Equity schafft Kapitalzuflüsse in den europäischen Mittelstand Gerade die steigende Übernahmeaktivität stimmt mich jedoch optimistisch, dass nun tatsächlich der Zeitpunkt für europäische Nebenwerte gekommen ist. Diese Entwicklung führt dazu, dass wieder Kapital in diesen Bereich fließt – nicht nur von den Private Equity-Gesellschaften, sondern auch US-Investoren richten ihr Augenmerk zunehmend auf den europäischen Mittelstand. Dies ist das Feedback, das uns die CEOs der Unternehmen geben, die berichten, dass auch amerikanische Investoren wieder verstärktes Interesse zeigen. Auch Broker bestätigen, dass sie auf ihren Plattformen erstmals wieder mehr Aktivität von US-Kunden bei europäischen Werten beobachten.Darüber hinaus gibt es gute Antworten auf die zuvor gestellten Fragen. Das langsamere Wirtschaftswachstum in Deutschland bietet den Unternehmen die Möglichkeit, sich gesund zu schrumpfen, ihre Strukturen zu optimieren. Wenn das Wachstum zurückkehrt, wird sich dies rasch in den Margen widerspiegeln. Zudem erzielen viele dieser Unternehmen nicht nur Umsätze in Deutschland, sondern haben häufig einen ähnlich hohen Anteil an Umsätzen in den USA, wie dort börsennotierte Unternehmen. Auch die politische Lage in Deutschland dürfte sich mit den bevorstehenden Neuwahlen verbessern, was die Region für ausländische Investoren wieder attraktiver machen könnte. Ob die neue Regierung das Wachstum tatsächlich beschleunigen kann, bleibt abzuwarten – aber das Sentiment dürfte sich zumindest aufhellen. Ein möglicher Frieden in der Ukraine könnte das Sentiment gegenüber Europa ebenfalls stärken, und die ersten Anzeichen dafür sind bereits sichtbar

Große Tech-Konzerne sind kein Gewinngarant
Große Investmentbanken verschicken mittlerweile täglich Listen von Unternehmen, die von einem Frieden profitieren könnten. Interessanterweise sind es hierbei überwiegend keine US-Unternehmen, obwohl auch viele US-Unternehmen vom Wiederaufbau in der Ukraine profitieren würden. Diese Beobachtung zeigt, wie wenig differenziert der Markt momentan agiert. Das optimale Umfeld für einen aktiven Stock Picking Ansatz. Ja, Deutschland hat keine Nvidia – und daran wird sich auch in absehbarer Zeit nichts ändern. Ich habe nichts gegen dieses Unternehmen oder die anderen großen Tech-Konzerne in den USA. Sie sind herausragende Firmen mit einer einzigartigen Marktstellung. Aber wir kommen wieder zu dem Thema „Alles hat seinen Preis“. Die aktuelle Berichtssaison hat gezeigt, dass auch Microsoft oder Alphabet nach der Veröffentlichung ihrer Jahreszahlen schnell 8 % bis 10 % verlieren können. Einige dieser Unternehmen sind daher im laufenden Jahr bislang sogar im Minus, während viele deutsche Werte zweistellig zugelegt haben. Das erhöht den Druck vieler globalen Investoren auch wieder Gelder in Europa zu allokieren. Was in die eine Richtung funktioniert, funktioniert eben auch in die andere Richtung. Besonders ausgeprägt dürfte sich dieser Trend in den Nebenwerten manifestieren, die durch ihre vergleichsweise geringe Marktkapitalisierung und -liquidität einem Bus nach einem Fußballspiel ähneln: Sobald ein signifikanter Kapitalzufluss in diese Titel erfolgt, kann die Bewegung besonders stark und schnell sein.Um die ursprüngliche Frage abschließend zu beantworten: Ja, ich bin überzeugt, dass die Zeit der europäischen Nebenwerte gekommen ist. Zwar wird es keine Erholung ohne kleinere Rücksetzer geben, doch für Anleger mit einem langfristigen Horizont und einem Verständnis dafür, dass Volatilität nicht nur Risiko, sondern auch Chancen bedeutet, ist aktuell ein hervorragender Zeitpunkt, in Nebenwerte zu investieren.
*** TIPP der Redaktion:
>>> Jetzt mit "Altersvorsorge-Check" starten:
Sorgen Sie schon vor oder träumen Sie noch?
Das Erwachen aus dem Traum kommt spätestens 10 Jahre vor Rentenbeginn!
Jetzt Rentenlücke berechnen mit dem Altersvorsorge-Check und Alptraum im Alter vermeiden.
***
- Ende der Nachricht
Die Aussagen einer bestimmten Person geben deren persönliche Einschätzung wieder (LAIQON AG). Die zur Verfügung gestellten Informationen erheben keinen Anspruch auf Vollständigkeit und stellen keine Beratung dar (LAIQON AG).
INVESTMENTFONDS.DE |
|
INVESTMENTFONDS.DE | Hinweise in eigener Sache:
Disclaimer: Diese Meldung ist keine Empfehlung zu einer Fondsanlage und keine individuelle Anlageberatung. Vor jeder Geldanlage in Fonds sollte man sich über Chancen und Risiken beraten und aufklären lassen. Der Wert von Anlagen sowie die mit ihnen erzielten Erträge können sowohl sinken als auch steigen. Unter Umständen erhalten Sie Ihren Anlagebetrag nicht in voller Höhe zurück. Die in diesem Kommentar enthaltenen Informationen stellen weder eine Anlageempfehlung noch ein Angebot oder eine Aufforderung zum Handel mit Anteilen an Wertpapieren oder Finanzinstrumenten dar.
Risikohinweis: Die Ergebnisse der Vergangenheit sind keine Garantie für künftige Ergebnisse. Die Aussagen einer bestimmten Person geben deren persönliche Einschätzung wieder. Die zur Verfügung gestellten Informationen erheben keinen Anspruch auf Vollständigkeit und stellen keine Beratung dar.