Legal & General: Trotz US-Zöllen – mittelfristig ist der Welthandel intakt, Indizes mit Exportfokus bleiben attraktiv

Investmentfonds.de | Sofort nach seinem Amtsantritt hat Donald Trump dem Welthandel den Kampf angesagt. Unter anderem will er ab dem 12. März Zölle in Höhe von 25 Prozent auf Stahl- und Aluminiumexporte aus der EU erheben. „Verständlich ist daher die Sorge über die Zukunft des freien Handels, die Unternehmen und Investoren miteinander teilen. Auf mittlere Sicht könnte sich dieses Bild jedoch aufhellen“, sagt Volker Kurr, Head of Europe, Asset Management, Legal & General. Trump könne zwar Zölle erheben, aber der Rest der Welt könne den Handel auch ohne die USA fortsetzen – eine wichtige Perspektive für exportorientierte Aktienindizes:
„Zunächst jedoch sollten Anlegerinnen und Anleger die von Trump angedrohten Zölle nicht auf die leichte Schulter nehmen. Es ist wenig wahrscheinlich, dass die Maßnahmen lediglich der Verhandlung dienen. Besonders gefährdete Länder, deren BIP in hohem Ausmaß von Exporten in die USA getragen wird, sind bekanntermaßen Mexiko und Kanada, aber auch Vietnam und Taiwan (siehe Abb. 1). Weiter unten auf der Liste stehen die EU und China, die jeweils etwa 2,5 % ihres BIP direkt in die USA exportieren. Falls die Vereinigten Staaten zusätzlich allgemeine Zölle auf Exporte weiterer Länder erheben würden, wären auch Zwischenprodukte betroffen. Außer für Ungarn, Indien, Irland, Israel und Großbritannien dürfte dies unserer Ansicht nach zwar kaum einen Unterschied machen. Auf kurze Sicht wäre das allerdings ein schwacher Trost, denn das globale Wachstum und risikobehaftete Investments könnten durchaus leiden, wenn große Volkswirtschaften zu Vergeltungsmaßnahmen greifen.
Abbildung 1:
Wen treffen US-Zölle besonders hart?

Der Rest der Welt handelt einfach weiter
Mittelfristig ist das Bild unserer Meinung nach aber weniger düster: Zum einen werden sich die Länder sehr wahrscheinlich an die neuen Gegebenheiten anpassen. Zum anderen gibt es auch eine Reihe von Chancen.So sind die USA zwar mit einem Viertel der weltweiten Wirtschaftsleistung die größte Volkswirtschaft der Welt und üben über den US-Dollar als Weltreservewährung einen zusätzlichen Einfluss auf den globalen Konjunkturzyklus aus. Aber sie sind auch eine vergleichsweise geschlossene Volkswirtschaft. Nur 10 % des weltweiten Warenhandels entfallen auf die Vereinigten Staaten. Genau dieser Umstand könnte den Auswirkungen von US-Zöllen mittelfristig Grenzen setzen.
Denn jedes Mal, wenn sich die USA in der Vergangenheit stärker nach innen gewandt haben, hat der Rest der Welt den Handel untereinander intensiviert. Während der ersten Amtszeit Donald Trumps haben alle anderen Länder mehr regionale Handelsabkommen unterzeichnet als je zuvor (siehe Abb. 2). Als die USA 2017 aus der Transpazifischen Partnerschaft TPP ausstiegen, machten elf Länder trotzdem weiter. Als die USA 2018 die Handelsgespräche mit Europa aufgaben, unterzeichnete die EU Abkommen mit Japan, Singapur und Vietnam und begann Gespräche mit Neuseeland und Chile, die inzwischen abgeschlossen wurden. 2020 gründeten 15 asiatische Länder das Freihandelsabkommen RCEP; 2021 entstand die afrikanische Freihandelszone zwischen 54 Mitgliedsstaaten.
Abbildung 2:
Notwendigkeit ist die Mutter der Erfindung

Das Gleiche geschieht jetzt. Seit Trumps Wiederwahl im November hat die EU ein Handelsabkommen mit dem lateinamerikanischen Handelsblock Mercosur geschlossen, ein Abkommen mit Mexiko aktualisiert und Gespräche mit Malaysia aufgenommen. Weitere Abkommen werden mit Australien, Indonesien, den Philippinen und Thailand erwartet.
Der anhaltende Appetit der Welt auf Handel zeigt sich in einem weiteren Vergleich: Während die US-Importe im Verhältnis zum BIP seit über zehn Jahren sinken, steigen sie für alle anderen Länder weiter an und haben in den letzten Jahren sogar noch an Dynamik gewonnen. Für drei Viertel der 35 größten Volkswirtschaften ist der Anteil ihrer Importe am BIP seit 2017 gestiegen.
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Aktienindizes mit Exportfokus können profitieren
Die meisten Länder setzen also weiterhin und sogar zunehmend auf die positiven Auswirkungen des Handels: Größenvorteile, komparative Vorteile, Wissenstransfer und Innovation durch Wettbewerb. Dieser Trend dürfte anhalten, selbst wenn die USA zukünftig stärker abschotten. Mittelfristig bleiben daher insbesondere exportfokussierte Aktienindizes attraktiv, auch wenn sich auf kurze Sicht ihre Volatilität erhöhen könnte. Dazu zählen der DAX, der französische CAC40, der japanische Nikkei, der koreanische KOSPI, der Hongkonger HSCI oder der taiwanesische TAIEX.“*** TIPP der Redaktion:
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