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Investmentfonds.de 16.11.2012:
Skandia: Behaviorismus - Die verborgenen Kräfte hinter Entscheidungen in unsicheren Zeiten

Köln, den 16.11.2012 (Investmentfonds.de) - 



Lee Freeman-Shor, Portfoliomanager des Skandia European Best Ideas Funds


In einer aktuellen Marktanalyse schreibt Lee Freeman-Shor, Portfoliomanager 
des Skandia European Best Ideas Funds:


Der Countdown läuft – Die neuen Nifty Fifty werden nur noch zu Nifty 40, 
30, 20, 10 


Etliche Qualitätsaktien, auf die sich Investoren in unsicheren Zeiten, als 
solides Fundament, verlassen haben, beginnen allmählich zu enttäuschen. So 
hat etwa Anheuser-Busch Inbev, der größte Brauereikonzern der USA und bekannt 
für die Marken Budweiser und Michelob, den jüngsten Analystenkonsens beim 
Gewinn um sechs Prozent verfehlt. Ähnlich deutlich enttäuschte die Markter-
wartungen der schwedische Konzern Match AB, Marktführer bei Snus (ein 
Tabakprodukt, das vor allem in Skandinavien als Zigaretten-Ersatz konsumiert 
wird). Selbst SAP, der weltgrößte Anbieter für Firmensoftware, fiel durch. 
Der Gewinn lag hier um ganze fünf Prozent niedriger als erwartet. 


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Die genannten Unternehmen sind an der Börse keineswegs günstig. Alle 
notieren sie in einer Spanne zwischen dem 13- und dem 15-fachen ihres 
EBITDA-Gewinns. Die Frage stellt sich damit: „Ist Qualitätsnamen (früher 
nannte man sie die Nifty Fifty) die Party vorbei?“


Investoren, die in diese Aktien investiert haben, und Finanzanlagen 
generell subjektiv wertvoller einschätzen, wenn sie diese tatsächlich 
besitzen – ein Phänomen , welches die Verhaltensökonomie als endowment 
bias bezeichnet – dürften die jüngsten Enttäuschungen an sich abprallen 
lassen. Diese Art Anleger dürfte vielmehr weiterhin nach positiven 
Hinweisen dafür suchen, dass diese Aktien gute Investitionen darstellen 
(dieses Verhalten nennen die Experten übrigens kognitive Dissonanz). 


Sie lesen das Geschriebene gerade und denken vielleicht ich sei ein 
Dummkopf. Sollte das der Fall sein, dann sind Sie ein Fall von ebenjener 
Dissonanz. Dann würde ich Sie auch gerne an die Worte des Investors 
Howard Marks erinnern, der nämlich sagte: „Das riskanteste Asset ist 
dasjenige, dem wir am wenigsten Risiko zuschreiben“. 


Und damit möchte ich auch darauf verweisen, dass etwa die französische 
Bank BNP Paribas zuletzt positiv überrascht hat, mit 1,19 Euro Gewinn 
im dritten Quartal, gegenüber 1,16 Euro, die erwartet wurden. Die Aktie 
hat entsprechend gut zugelegt. 


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Fazit: Bei der momentan hohen Liquidität im Markt, kann es durchaus zu 
Entwicklungen kommen, die man normalerweise nicht erwarten würde. Es ist
also nicht unbedingt angeraten, alles auf die altbekannten Qualitätsaktien 
zu setzen.


In meinem European Best Ideas Fund behalte ich deshalb meine ausgewogene 
Positionierung bei. Sie hat den Fonds dieses Jahr unbestreitbar genützt 
und damit dürfte man auch weiterhin für alle Eventualitäten gerüstet sein.