Investmentfonds.de
17.06.2021:
LGIM: E-Mobilität
Köln, den 17.06.2021 (Investmentfonds.de) -
Aanand Venkatramanan, Head of ETF Investment Strategies bei
Legal & General Investment Management (LGIM)
LGIM:
E-Mobilität - Batterietechnik schlägt andere Anlagethemen
Der Markt für Elektrofahrzeuge lockt mit hohen Wachstumsraten.
Im Jahr 2020 wurden weltweit über 3,1 Millionen
Elektrofahrzeuge verkauft, wobei der Löwenanteil von
45 Prozent auf Europa entfiel, gefolgt von China und den
USA.
Die Verkäufe von Elektrofahrzeugen weltweit am gesamten
Automarkt stiegen von 2,6 Prozent im Jahr 2019 auf
4,2 Prozent 2020 - ein relativer Anstieg von mehr als
40 Prozent. Für Anleger ist allerdings die Vielzahl von
Geschäftsmodellen, Produkten und Dienstleistungen nicht
leicht zu durchschauen, warnt Aanand Venkatramanan.
Was läuft besser ETFs oder aktiv verwaltete Fonds?
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"E-Autos gewinnen schneller Marktanteile als erwartet
- dank besserer Energiespeicher, Ladezyklen und
Sicherheitsstandards, bei gleichzeitiger Reduzierung
von Kosten und Gewicht.
Die Batterie ist die teuerste und kritischste Komponente
eines Elektroautos und macht etwa 25 bis 40 Prozent der
Fahrzeugkosten aus. Unserer Einschätzung nach ist die
Batterietechnologie einer der wenigen Bereiche in der
Wertschöpfungskette von Elektrofahrzeugen, die (noch)
hohe Eintrittshürden hat, da der Entwicklungszyklus in
der Regel hohe Investitionen und viel Zeit fordert.
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Laut International Energy Agency sind die durchschnittlichen
Lithium-Batteriepreise zwischen 2010 und 2019 um über
87 Prozent gesunken. Wir erwarten, dass sich dieser Trend
weiter fortsetzt und die Preise für Lithium-Batterien bis
2023 aufgrund von Skaleneffekten auf 100 $/kWh sinken werden.
Laut European Association of Electrical Contractors könnten
in der Elektrofahrzeugindustrie sogar doppelt so viele
Arbeitsplätze geschaffen werden, wie durch das Ende von
Fahrzeugen mit Verbrennungsmotor verloren gehen.
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Es ist wenig überraschend, dass die hohen Wachstumsraten
im Markt für Elektroautos das Interesse von Investoren wecken.
Doch wie können Anleger am besten in das Thema einsteigen?
Aus unserer Sicht ist es wichtig, sich auch auf die
Unternehmen zu konzentrieren, die wettbewerbsfähige Batterien
herstellen, und sich nicht auf die Nutzer von Batterien oder
die Anbieter von Sekundärdienstleistungen zu beschränken.
Die Wertschöpfungskette von Elektroautos besteht aus
verschiedenen Segmenten: von der Herstellung von Batterien
über Ladestationen, Antriebssysteme, Komponenten bis hin zu
elektrischer Hardware. Viele dieser Segmente sind weniger
disruptiv als die Batterietechnologie selbst. Einige
Hersteller können einfach ihre bestehenden Komponenten an
die Anforderungen von Elektrofahrzeugen anpassen, ohne
innovative Technologien einzusetzen. Beispielsweise können
Infotainment-Systeme sowohl in Elektro- als auch in
Verbrennungsmotor-Fahrzeugen verwendet werden. Aus unserer
Sicht ist es deshalb entscheidend, zwischen Neben- und
Hauptakteuren in der Branche zu unterscheiden.
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Beispiel China: Es gibt mehr als 400 registrierte Hersteller
von Elektrofahrzeugen und ein noch größeres Ökosystem von
Produzenten von Autoteilen und -komponenten. Aber die
meisten dieser Unternehmen verlassen sich auf eine sehr
kleine Anzahl von Batterieherstellern - eine Marktstruktur,
die sich kaum vom Rest der Welt abhebt. Laut dem Analysehaus
Clean Horizon gibt es nur etwa siebzig Unternehmen weltweit,
die wettbewerbsfähige Batterietechnologie herstellen. Und
die Nachfrage ist groß. Laut GlobalData, einem Datenanalyse
und Beratungsunternehmen, sind 115 Lithium-Batterie-Fabriken
weltweit geplant. Die Erfolgschancen sind unserer Meinung
nach aber begrenzt. Kurz- bis mittelfristig könnte der
größte Teil der Nachfrage, unabhängig davon, woher sie kommt,
auf nur wenige Batteriehersteller entfallen!
Unser Fazit: Der Markt für Elektrofahrzeuge wäch
st stark. Dabei ist wichtig zu unterscheiden, welche
Unternehmen tatsächlich disruptive Technologien herstellen
und damit eine führende Position im Markt einnehmen und welche
Akteure nur auf der grünen Welle mitschwimmen. Das ist
insbesondere bei Batterieherstellern entscheidend.
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Quelle: Investmentfonds.de
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