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17.01.2022:
Martin Currie | Geopolitische Spannungen vom Markt noch nicht eingepreist
Köln, den 17.01.2022 (Investmentfonds.de) -
Zehrid Osmani, Leiter für globale und langfristige
Aktienstrategien bei Martin Currie, Teil von Franklin Templeton
Geopolitische Spannungen vom Markt noch nicht eingepreist
Ein Jahr mit Gegenwind
Der Aufschwung in 2021 fiel letztendlich stärker aus als
erwartet. Kurz- bis mittelfristig dürfte also die
wirtschaftliche Dynamik auch weiter anhalten. Dies liegt
vor allem an den unterstützenden politischen Initiativen,
insbesondere die großen Infrastrukturprogrammen, die
weltweit gestartet sind. Da diese Programme zudem
langfristig angelegt sind, sollte ein länger anhaltender
Wirtschaftsaufschwung bevorstehen, der die Aktienmärkte
weiterhin unterstützen sollte. Angesichts hoher
Aktienbewertungen und eines starken Jahres 2021 für
Aktien sollten Anleger mit niedrigeren Renditen und
höherer Volatilität rechnen.
Ein elementares Gesprächsthema bleibt die Inflation.
Das Bullen-Bären-Tauziehen könnte bis zum Sommer andauern,
wenn der Inflationsdruck unserer Meinung nach nachlassen
wird. Die Lohninflation spielt dabei nach wie vor die
wichtigste Rolle. Diese Messgröße gilt es zu beobachten.
Denn sie hat das Potenzial, sich längerfristig auszuwirken.
Wir halten eine Stagflation angesichts des günstigen
wirtschaftlichen Umfelds für wenig wahrscheinlich, wenn
auch die Omikron-Variante dieses Risiko erhöhen könnte.
Nach der starken Erholung im Jahr 2021 ist 2022 ein
geringeres Gewinnwachstum zu erwarten. Die steigende
Inflation könnte den Margendruck erhöhen. Für Anleger
bedeutet dies, sich auf Unternehmen mit konsistenten
Wachstumsprofilen zu konzentrieren: Sie verfügen über
eine höhere Preissetzungsmacht und sehen sich daher
einem geringeren Margenrisiko gegenüber.
Es gibt noch weitere Risiken, die Anleger berücksichtigen
sollte. Eine nachlassende Dynamik bei den Infrastruktur-
ausgaben stellt ein beträchtliches Risiko dar, da diese
Ausgaben eng mit dem Wirtschaftswachstum zusammenhängen.
Ein weiteres Risiko sind geldpolitische Fehlentscheidungen,
die die Anleger verunsichern und zu mehr Volatilität führen
können, sofern sich Renditekurven verschieben und sich die
bisherige Balance zwischen Growth- und Value-Aktien ändert.
Weitere Faktoren, die sich auswirken können, sind mögliche
steigende Unternehmenssteuersätze, welche die Gewinne unter
Druck setzen würden. Und schließlich geopolitische Risiken,
darunter die Spannungen zwischen China und dem Rest der
Welt, die sich verschärfen könnten. Aktuelles Beispiel sind
die Gebietsansprüche Chinas im Südchinesischen Meer, die
zunehmend in den Mittelpunkt rücken. In der zweiten
Jahreshälfte liegt der Fokus auf der voraussichtlichen
dritten Amtszeit von Chinas Präsident Xi Jinping, die ihm
den Weg zu einer noch längeren Amtszeit ebnen könnte. Dies
könnte ein ausgeprägteres territoriales Streben um Taiwan
auslösen, was wiederum zu einem Aufflammen der
grenzüberschreitenden Spannungen und einer Zunahme der
geopolitischen Risiken führen könnte. All dies preist der
Markt bisher nicht ein."
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Quelle: Investmentfonds.de
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