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20.01.2022:
Vates Invest | Geopolitische Krisen werden an der Börse überschätzt
Köln, den 20.01.2022 (Investmentfonds.de) -
Benjamin Bente, Geschäftsführer der Vates Invest GmbH
Geopolitische Krisen werden an der Börse überschätzt
Obertshausen, 20. Januar 2022 - Die Ukraine-Krise spitzt
sich zu, die Rhetorik wird drastischer. "Für die Börsen
sind solche geopolitischen Konflikte immer ein Grund für
erhöhte Volatilität - aber so gut wie nie Auslöser eines
Bärenmarktes", sagt Benjamin Bente, Geschäftsführer der
Vates Invest GmbH.
In der Vergangenheit hat sich gezeigt, dass solche
geopolitischen Krisen, auch kriegerische Auseinander-
setzungen, in der Wahrnehmung der Menschen zwar sehr viel
Aufmerksamkeit erhalten, an den Börsen jedoch selten
deutliche Spuren hinterlassen. "Die Annexion der Krim
durch Russland, ein Vorläufer der gegenwärtigen Eskalation,
hat den US-Aktienmarkt ein paar Prozente gekostet", sagt
Bente. Das lag aber alles im Bereich der normalen
Schwankungen, zu denen auch andere Ereignisse führten.
"Aus Börsensicht war das völlig unbedeutend", so Bente.
Solche Krisen oder andere Schocks, die sich nicht etwa auf
Konjunktureinbrüche oder Liquiditätsverknappungen stützen,
zeigen fast einheitlich, dass die Abwärtsbewegungen deutlich
geringer ausfallen als erwartet. "Oder dass die Verluste
bereits nach kurzer Zeit wieder aufgeholt sind", sagt Bente.
"Geopolitische Krisen und exogene Schocks werden überbewertet."
Ein konkretes Beispiel: Die Anschläge vom 11. September 2001
werden immer als eine große Krise gesehen. "An den Börsen war
es allerdings so, dass sehr schnell und hart abverkauft wurde,
dann aber binnen weniger Wochen der gesamte von dem Ereignis
verursachte Kursverlust wieder aufgeholt wurde“, sagt Bente.
Dass es damals in der Folge trotzdem weiter abwärts ging, war
der Tatsache geschuldet, dass sich die US-Wirtschaft bereits
in einer Rezession befunden hatte. "Solche Krisen sind
insofern keine direkten Auslöser, drücken aber auf die
Stimmung und verstärken die Wirkung, wenn es auf ein
konjunkturell oder monetär angeschlagenes Umfeld trifft",
so Bente. Dies könnte in den kommenden Wochen der Fall sein.
"Die Fed ist auf einem Kurs der Liquiditätsverknappung, wenn
hierzu eine Auseinandersetzung in Osteuropa kommt, könnte das
durchaus kurzfristig zu einer stärkeren Abwärtsbewegung führen",
sagt Bente. Aber selbst dies, das zeigt das Beispiel des
11. September, ist nicht das Kernproblem der Börsen.
"Ein wenig muss jedoch trotzdem relativiert werden", sagt Bente.
"Denn wenn es zu einem immer weiter eskalierenden Konflikt mit
immer härteren Wirtschaftssanktionen kommt, trifft das auch
irgendwann die Konjunktur." So zum Beispiel, wenn die russische
Wirtschaft aus dem Zahlungsverkehrssystem Swift ausgeschlossen
und im Gegenzug kein Gas mehr nach Europa liefern würde.
"Dann könnte sich eine sichtbare Verwerfung entwickeln, anders
als bei der Krim-Krise 2014, die im Chart des S&P 500 keinerlei
Spuren hinterlassen hat", so Bente.
Insofern bleibt das Fazit, dass allein von einer geopolitischen
Krise kein US-Bärenmarkt ausgelöst wird. "Das auch, weil sich
die geopolitischen Krisen der vergangenen Jahrzehnte alle weit
außerhalb der USA abgespielt haben", so Bente. Dies ist auch
diesmal wieder der Fall. Dabei wird sich durch die Ukraine-Krise
mit Sicherheit die Volatilität verstärken. "Da dies in eine Zeit
trifft, in der die Fed die Zügel anzieht, kann die Marktreaktion
schon etwas stärker ausfallen", sagt Bente. "Wirkliche Sorgen um
den US-Aktienmarkt als Leitbörse der Welt muss man sich derzeit
aber wegen der Ukraine-Krise nicht machen."
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Quelle: Investmentfonds.de
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