Investmentfonds.de
07.05.2004:
Morgan Stanley: Marktreports Global April 2004
Köln, den 07.05.2004 (Investmentfonds.de) - Global
Trotz der synchronisierten Natur der globalen Konjunkturerholung war die
Stimmung an den Märkten enttäuschend und das erneute geopolitische Risiko
nach den Terroranschlägen von Madrid verstärkte den entmutigten Eindruck
der Aktienmärkte nur noch weiter. Der Auslöser für die schlechte Stimmung
war ein weiterer enttäuschender Beschäftigungsbericht in den Vereinigten
Staaten gewesen, der Zweifel an der Nachhaltigkeit des Wirtschaftswachstums
aufkommen ließ. Hinzu kam die Tatsache, dass die Geschäftsklimaindizes ihren
Höhepunkt überschritten hatten und umzukippen begannen und das Verbraucher-
vertrauen schwächelte, so dass das gesamte Szenario eines anhaltend kräftigen
Konjunkturwachstums aus den Fugen zu geraten drohte. Wir sind jedoch der Ansicht,
dass dies eine übermäßig pessimistische Sichtweise der Situation ist. Das Niveau
der Umfrageergebnisse entspricht jedoch immer noch einem ordentlichen Wirtschafts-
wachstum, die geldpolitische Stimulation ist nach wie vor vorhanden, die finanz-
politischen Impulse lassen nach, der Verbraucher profitiert von einer neuen Welle
der Hypotheken-Refinanzierung und die Unternehmen geben auch weiterhin Geld für
Investitionsgüter aus.
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Ein Merkmal dieser globalen Konjunkturerholung, das in aller Welt in ziemlich
ähnlicher Weise in Erscheinung tritt, ist die Tatsache, dass es der Angebotsseite
der Wirtschaft recht gut geht, sogar im nachfrageschwachen Europa. Da die Welt-
wirtschaft mit dem höchsten Tempo seit vielen Jahren wächst und auch die US-Wirt-
schaft eine solide Performance zeigt, ist es nur eine Frage der Zeit, bis der
verbesserte wirtschaftliche Hintergrund zur Schaffung von mehr Arbeitsplätzen
führt. Die gegenwärtigen Risiken für die Prognosen betreffen unter anderem den
mangelnden Beschäftigungszuwachs in den USA und eine Verlangsamung der chinesi-
schen Wirtschaft.
Das europäische Wachstum fiel – wieder einmal – enttäuschend aus. Die Arbeits-
losigkeit ist nach wie vor hoch und die hartnäckigen strukturellen Probleme
verhindern einen raschen Umschwung der Arbeitsmarktlage. Es sieht ganz so aus,
als ob die europäischen Unternehmen zuletzt besser abschneiden werden als die
europäische Wirtschaft, da sie an der globalen Konjunkturerholung teilhaben.
Wir halten an unserer übergewichteten Position in Aktien fest, da das globale
Wirtschaftswachstum weiter anhält und es unwahrscheinlich erscheint, dass die
Zentralbanken ihre Zinsen schon bald anheben. Die Unterstützung wird unserer
Ansicht nach auch weiterhin von der Gewinndynamik ausgehen, aber auch von den
Bewertungen in bestimmten Märkten. Die Renditen der Anleihen sind angesichts
der Expansion unhaltbar niedrig, so dass Staatsanleihen keine attraktive Option
darstellen.
Quelle: Investmentfonds.de
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