03.09.2007
JPMorgan Studie: Jeder Zweite glaubt an steigenden DAX
Köln, den 03.09.2007 (Investmentfonds.de) - Die aktuell stürmischen Entwicklungen
an den Aktienmärkten belasten zwar das Börsenvertrauen der deutschen Privatanleger,
konnten es bislang aber dennoch nicht aus dem Gleichgewicht bringen. Dies zeigt
das aktuelle Investmentbarometer von JPMorgan Asset Management (JPMorgan AM), das
vom 10. bis 24. August erhoben wurde. Demnach sank der Anteil der DAX-Optimisten
im August um 18,6 Prozentpunkte auf 49 Prozent. Damit glaubt aber immer noch knapp
die Hälfte der Befragten daran, dass sich der deutsche Aktienmarkt in den nächsten
sechs Monaten positiv entwickeln wird. „Als Folge der Marktturbulenzen ist der
Anteil der Börsen-Optimisten deutlich zurückgegangen“, sagt Jean Guido Servais,
Marketing Director Deutschland, Österreich und Schweiz bei JPMorgan AM. „Die
Stimmung schlug jedoch nicht bei allen befragten Privatanlegern in Pessimismus
um, sondern verlagerte sich hin zu einer neutralen Position.“
Der Anteil derjenigen, die die weitere Marktentwicklung somit erst einmal
abwartend betrachten, stieg um 8,9 Punkte und liegt nun mit 33,2 Prozent bei rund
einem Drittel aller Befragten. Parallel stieg auch der Anteil der Börsen-Skeptiker,
der sich nach acht Prozent im Juli aktuell auf 17,9 Prozent mehr als verdoppelt hat.
„Doch auch hier blieb ein extremer Stimmungsumschwung aus“, unterstreicht Servais.
Der Teil der leicht pessimistisch gestimmten Befragten stieg zwar um 9,1
Prozentpunkte auf 13,7 Prozent an. Der Anteil der Schwarzseher, die steigende
Börsenkurse für „sehr unwahrscheinlich“ halten, nahm dagegen jedoch lediglich um
0,6 Punkte zu und liegt nun bei 4,1 Prozent. In Folge des Stimmungsrückgangs musste
der JPMorgan Asset Management Investor Confidence-Gesamtindex Einbußen hinnehmen.
Dieser Mittelwert aus allen Antworten reduzierte sich im Vergleich zum Vormonat um
mehr als die Hälfte – von sieben auf 3,3. So verhalten war die Stimmung zuletzt im
November 2005.
Weibliche Befragte besonders verunsichert
Die Marktschwankungen machen sich in allen befragten Teilbereichen bemerkbar: Sowohl
bei den weiblichen als auch den männlichen Befragten verringerte sich der
Stimmungsindex im Vergleich zum Vormonat maßgeblich. Während der Indexwert bei den
Männern jedoch verhältnismäßig wenig um 2,5 Punkte auf 4,7 zurückging, fiel dieser
bei den grundsätzlich vorsichtigeren Frauen um 5,1 Punkte auf 1,4. Damit bewegen sich
weibliche und männliche Befragte in ihrem Stimmungsbild wieder weiter auseinander.
Betrachtet nach „Ost“ und „West“ zeigt die Stimmungsentwicklung ebenfalls Spuren der
Marktturbulenzen: Sowohl in den alten als auch in den neuen Bundesländern sank der
Index im August deutlich. Während in den neuen Bundesländern der Stimmungsdämpfer mit
einem Rückgang von 3,4 Punkten auf 3,2 jedoch noch leichter ausfiel, sank die
Stimmung in den alten Bundesländern um 5 Prozentpunkte auf 3,4. Damit schließt
sich die Ost-West-Schere bis auf 0,2 Prozentpunkte.
Stimmungsindex in der Gesamtbevölkerung wieder negativ
Mit der JPMorgan AM Investor Confidence-Studie ermittelt die Fondsgesellschaft
regelmäßig die aktuellen Markteinschätzungen und Investitionsabsichten der
Privatanleger. Die von der GfK durchgeführte repräsentative Befragung erfolgt
monatlich in Deutschland sowie vierteljährlich in Schweden und der Schweiz. Der
Anteil der Investmentbesitzer in Deutschland ging gemäß der Studie im August 2007
leicht zurück: Der Anteil derjenigen, die bereits in börsennotierte Wertpapiere
investiert haben, sank um 0,9 Prozentpunkte und liegt nun bei 20,4 Prozent.
Somit erfasst der JPMorgan AM Investor Confidence-Index lediglich jeden fünften
der rund 2.0002 Befragten. Um ein umfassendes Stimmungsbild zu erhalten, ist deshalb
ein zusätzlicher Blick auf die Gesamtbevölkerung sinnvoll. Auch hier sorgte die
erhöhte Schwankungsintensität der Märkte für einen Stimmungsabschwung: Mit 35,8
Prozent stieg der Anteil der Pessimisten um 11,7 Prozentpunkte und übertrifft nun
den Anteil der Börsen-Optimisten deutlich. Dieser nahm nämlich parallel um 14,6
Punkte ab und fiel auf 25,1 Prozent. Entsprechend sackte auch der Wert des Investor
Confidence-Gesamtindexes ab: Der Stimmungsindikator sank um 3,8 Prozentpunkte und
fiel mit -2,8 wieder in den Negativbereich zurück.
Investitionsklima deutlich verbessert
Dass die deutschen Privatanleger das Vertrauen in die Märkte nicht verloren haben,
zeigt ihre Bereitschaft, in den nächsten zwölf Monaten weitere Investitionen
vorzunehmen: Trotz der Marktturbulenzen stieg diese um beachtliche 2,5 Prozentpunkte
an und liegt aktuell bei 47,3 Prozent. Die Anteile derjenigen, die nicht wissen, ob
sie weiter investieren beziehungsweise definitiv keine Investments im nächsten Jahr
tätigen wollen, sanken dagegen sogar leicht.
Den größten Zuwachs in der Anlegergunst konnten Direktinvestments in Aktien verbuchen.
Ihr Anteil stieg um 3,3 Prozentpunkte auf 15,0 Prozent. Aber auch Fonds konnten ihren
Anteil ausbauen: Mit zusätzlichen 2,7 Prozentpunkten erreichen sie im August 31,3
Prozent und bleiben beliebtestes zukünftiges Investitionsvehikel. Das Sparbuch, das
in solch volatilen Marktphasen üblicherweise mehr Zuspruch erfährt, musste dagegen
Einbußen von 1,1 Prozentpunkten hinnehmen und liegt mit 14,2 Prozent hinter den
Aktieninvestments auf Rang 3.
„Die unruhigen letzten Wochen an den globalen Aktien- und Rentenmärkten haben
erwartungsgemäß die Ergebnisse der aktuellen Befragung geprägt“, so das Fazit von
Jean Guido Servais. Bemerkenswert ist seiner Meinung nach jedoch, dass fast die
Hälfte wieder an einen Aufwärtstrend der Börse glaubt und dies auch mit geplanten
Investitionen unterstreicht. „Die Vertrauenskrise, wie sie derzeit im Finanzsektor
zu bemerken ist, hat die Privatanleger bisher nicht erfasst. Mit einem leichten
Trend hin zu Aktieninvestments scheinen diese eher auf Kaufgelegenheiten zu warten.“
Quelle: Investmentfonds.de