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01.04.2019:
Euroswitch Pressemitteilung: "Die Kapitalmärkte fahren aktuell auf Sicht, die Politik offenbar gegen die Wand"
Köln, den 01.04.2019 (Investmentfonds.de) -
Thomas Böckelmann, leitender Portfoliomanager der Vermögensmanagement Euroswitch
Die reale Wirtschaft zeige sich von den realitätsfernen politischen Prozessen
zunehmend negativ beeindruckt. "Die Politik hat noch immer keine Antworten auf
den Handelskonflikt USA-China und den Brexit, mit denen die Realwirtschaft planen
und leben kann", so Thomas Böckelmann, leitender Portfoliomanager der
Vermögensmanagement Euroswitch. Eine Stimmungsumfrage zur aktuellen und erwarteten
wirtschaftlichen Entwicklung mehrerer tausend Unternehmen habe gezeigt, dass
dienstleistungsorientierte Branchen von einer verbesserten Binnenkonjunktur
profitieren, während exportorientierte Branchen zunehmend unter steigenden Kosten
durch Löhne und Zölle leiden würden.
So seien die Stimmungsindikatoren für die Industrie teilweise auf die tiefen Niveaus
zu Zeiten der Finanzkrise gerutscht. "Die Umfragen reflektieren für alle
industriellen Branchen den Vertrauensverlust in die politische Lösungskompetenz
bei gleichzeitiger Belastung für die Errungenschaften der Globalisierung, z.B.
bei der Etablierung internationaler Lieferketten", so Böckelmann. Doch es gebe
noch Hoffnung, dass eine schlussendlich pragmatisch orientierte Politik, ob in
den USA oder China, ob dies- oder jenseits des Ärmelkanals, das Schlimmste
verhindern könne und die Weltwirtschaft nicht über die Klippe in Richtung einer
Rezession gleite. In Peking werde zwar aktuell an einem Kompromiss gefeilt, doch
im Falle des Brexit werde die Zeit immer knapper und damit auch eine vernünftige
politische sowie wirtschaftliche Lösung.
"Zumindest die großen Notenbanken wie die FED in den USA und die EZB in Frankfurt
deuten die jüngsten realwirtschaftlichen Signale recht alarmierend und haben
wieder in den Krisen- und Rettungsmodus geschaltet", konstatiert Böckelmann. Die
Kapitalmärkte seien von den deutlichen Notenbankreaktionen überrascht gewesen und
reagierten mit dramatisch sinkenden Zinsen. Für Käufer von deutschen Staatsanleihen
bedeute dies, dass man immer mehr Geld dafür zahle, bei Fälligkeit noch weniger
zurück zu bekommen. In den USA erhalte man momentan für eine 2-jährige Laufzeit
etwas mehr als für 5 Jahre. Diese inverse Zinsstruktur werde von vielen
Marktteilnehmern als Rezessionssignal gedeutet. Die Trefferquote sei auch
historisch hoch, aber bei einer Zeitverzögerung von 15-20 Monaten. Dies bedeute
noch viel Zeit zum Gegensteuern, zumal die USA viel mehr Luft in den Zinsen haben
- real etwa 3,0% mehr als in Deutschland.
"Die Berichtssaison der börsennotierten Unternehmen wird zeigen, wie stark die
reale Wirtschaft schon betroffen ist und wie die Ausblicke in den einzelnen
Branchen formuliert werden. Unter Umständen ist man als Investor zu einer
schnellen Reaktion gezwungen", fasst Böckelmann die momentane Situation zusammen.
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