Investmentfonds-Indexzertifikate
0. Inhaltsverzeichnis
1. Begriff - Arten - Bedeutung
im Markt
2. Vorteile -Chancen - Risiken
3. Indexzertikate im Internet
4. Hinweise
Indexzertifikate
- Begriff und Bedeutung
Begriff:
Indexzertifikate stellen eine relativ neue Form der börsengehandeleten
Investmentanlage dar, deren Kursentwicklung genau der des zugrundeliegenden
Index entspricht.
Anders als Aktien oder Fondsanteile ist mit ihnen aber kein
Besitzerwerb an Unternehmen verbunden, sondern man erhält ausschließlich
das Recht, an einer Wertentwicklung bis zu einem best. Zeitpunkt
teilzuhaben. Als Beispiel kauft ein Anleger ein Zertifikat im Verhältnis
1:10 auf den DAX bei einem Stand von 6.000 zu 600 DM/Euro. Steht
der DAX am Ende der Laufzeit z.B. auf 6.500 Punkten, so beträgt
der Gewinn des Anlegers 50 DM/Euro; bei einem DAX-Stand von 5.500
Punkten läge in gleicher Höhe ein Verlust vor. Weitere
Zahlungen wie etwa Zinsen oder Dividenden fallen nicht an; letztere
sind aber im Falle eines Performance-Index indirekt berücksichtigt.
Arten
von Indexzertifikaten:
Zu
unterscheiden sind Zerifikate auf einen Performance-Index,
der Dividendenzahlungen miteinbezieht wie z.B. der DAX und solche
auf einen Kurs-Index
bei dem Dividenden nicht berücksichtigt werden und der deshalb
einen nicht so hohen Wert erreicht. In anderer Betrachtung kann
eine Trennung von währungsab-gesicherten Indexzertifikaten
zu solchen mit Währungsrisiko vorgenommen werden. Das
Währungsrisiko kann eliminiert werden, indem man beispielsweise
ein Indexzertifikat auf den Dow-Jones Industrial in heimischer Währung
(DM/Euro) kauft. Daneben gibt es noch Zertifikate mit einer Obergrenze
("Cap"),
ab deren Überschreiten ein Anleger nicht von weiteren Wertsteigerungen
profitiert; daher werden auf diese Zertifikate Abschläge gewährt.
Bedeutung
im Markt:
Seit
Anfang der neunziger Jahre werden Indexzertikate in Deutschland
von verschiedenen Banken angeboten. Es gibt Zertifikate auf fast
alle großen Indizes wie den NEMAX, S&P-500, Nikkei 225
etc. Die Kursfestsetzung erfolgt in der Regel einmal am Tag. Fachleute
vermuten aber, daß sie auf mittlere Sicht von den in Deutschland
Anfang 2000 eingeführten Indexaktien verdrängt werden,
da sie die Indexzertifikate dominieren. Indexaktien haben kein Emissionsbankrisiko
und keine Laufzeitbegrenzung bei annähernd gleichen Kosten.
Vorteile
- Chancen - Risiken:
Nutzen für
den Anleger:
- Kostenreduktion:
Indexzertifikate
stellen eine preiswerte Möglichkeit dar, an Wertentwicklungen
einer großen Aktienfamilie teilzuhaben. Es entstehen keine
Verwaltungskosten und es werden keine Ausgabeaufschläge erhoben.
Daneben ergibt sich eine gleiche Spesenblastung bei An- und Verkauf
wie bei Anleihen.
- Ertragschancen:
Durch die geringen Kosten gelingt es nur selten, die
Rentabilität eines Indexzertifikates zu schlagen. Hierdurch
kann auch bei geringen Anstiegen oder Seitwärtsbewegungen
des Index profitiert werden.
- Einfache
Beobachtung: Durch die Präsenz
der entsprechenden Indizes in den Medien ist die Wertentwicklung
eines Indexzertifikates sehr transparent.
Nachteile:
Das Hauptrisiko für einen Anleger
liegt in der begrenzten Laufzeit des Zertifikates. Eine durchschnittliche
Laufzeit von etwa 4 Jahren bedeutet bei Wieder-anlage neue Gebühren.
Der festgelegte Ablauftermin birgt zudem das Risiko eines schlechten
Indexschlusses. In den seltensten Fällen besitzen Indexzertifikate
eine unbegrenzte Laufzeit. Es gibt allerdings Zertifikate, die mit
einem Wiederanschluss (allerdings häufig lediglich seitens des
Emittenten) angeboten werden. Das zweite große Risiko ist das
Bonitäts-risiko des Emittenten. Ein Indexzertifikat ist rechtlich
eine Schuldverschreibung, d.h. bei Ausfall des Emittenten wäre
auch eine noch so gute Diversifizierungsstrategie letzlich umsonst
gewesen. Natürlich trägt der Anleger auch das volle Verlustrisiko
des Index, da es kein Management wie bei einem Aktienfonds gibt.
Risikostreuung:
Die Risikostreuung wird maximiert
indem das Anlagevolumen in Titel investiert wird, welche eine zueinander
gegenläufige bzw. zumindest unabhängig korrelierte Wertentwicklung
aufweisen. In der Praxis bedeutet dies unter dem Risiko-aspekt,
eine möglichst große Streuung über Branchen und
Regionen hinweg herbeizu-führen. Demzufolge steigt das Risiko
eines Indexzertifikates, je spezialisierter der dem Zertifikat zugrunde
liegende Index ausgerichtet wurde (bspw. liegt das "Risiko eines
Branchenindex" höher als das des DAX).
Steuern:
Gewinne aus Zertifikaten auf den Deutschen Aktienindex
sind nach Ablauf der Spekulationsfrist stuerfrei. Das gilt allerdings
nicht bei Zertifikaten, die eine Garantie enthalten.
Fazit:
Durch ihre günstige Kostenstruktur
stellen Indexzertifikate eine interessante Alternative zu Indexfonds
dar. Eine Vielzahl von Stückelungen wie z.B. 1:10 oder 1:100
erlaubt Anteilspreise von 5 bis zu 4000 Euro. So können Indexzertifikate
auch für die Anlage kleinerer Geldbeträge interessant
werden. Je nach individueller Risikobereitschaft und vorhandenem
Angebot sollte der zugrunde liegende Index allgemeiner (risikoscheu)
oder spezieller (risikobewußt) gewählt werden.
Indexzertifikate
im Internet:
WDR/service/geld:
Abgrenzung Aktienfonds, Indexfonds, Indexzertifikate
WICHTIGER HINWEIS
Die Informationen und Links in diesem
Dienst wurden sorgfältig nach bestem Wissen und Gewissen zusammengestellt.
Für die Richtigkeit der Informationen und Inhalte der Links wird jedoch
keine Gewähr übernommen. Keine der Informationsangaben ist als
Werbung oder Angebot zu verstehen. Bitte fordern Sie für jede (Geld-)
Anlageentscheidung den jeweils gültigen
Verkaufsprospekt und Geschäftsbericht an.
|